Der Spruch geht auf den spätrömischen Gelehrten Boethius zurück: «Si tacuisses, philosophus mansisses.» – «Wenn du geschwiegen hättest, wärst du ein Philosoph geblieben.» Auch Ex-FCB-Spieler Riccardo Calafiori (21) ist Römer. Und er hätte besser geschwiegen.
Stattdessen grätscht der neue Bologna-Verteidiger seinem alten Arbeitgeber von hinten in die Beine, spricht davon, dass Versprechen nicht eingehalten worden seien. Und dass er Basel unter anderem deswegen verlassen habe, weil die Mannschaft nicht zusammengeblieben sei.
Das sind lächerliche Aussagen. Calafiori, der langjährige Nachwuchsspieler der AS Roma, ist ein Kind der Serie A, wäre wohl zu Fuss zurück in die Heimat gelaufen, hat auch FCB-intern nie einen Hehl daraus gemacht, wohin er will.
Dass er sich nur bedingt mit den rotblauen Farben identifiziert, hat er gegen Ende seiner Zeit im Joggeli demonstriert. Sein letzter Auftritt beim 1:3 gegen GC grenzt an Arbeitsverweigerung. Gegen Lausanne fehlt er «angeschlagen». Obwohl jeder weiss, dass er einen Wechsel forcieren will.
Dass er nun auch noch verbal gegen den FCB nachtritt, setzt dem Ganzen die Krone auf. Ja, Calafiori hätte wirklich besser geschwiegen. Ein Philosoph wäre er aber wohl auch dann nicht geblieben. Sondern ein Fussballsöldner aus dem Bilderbuch.