«Ein solches Derby wertet die Liga auf»
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Rahmen über FCB gegen FCZ:«Ein solches Derby wertet die Liga auf»

Neuzugang Renato Veiga
Bringt dieser 5-Mio-Mann den FCB wieder in die Spur?

Renato Veiga ist im Klassiker gegen den FCZ der beste Mann auf dem Platz. Auch die anderen Neuzugänge setzen erste Ausrufezeichen. Bloss ein Strohfeuer oder ein Angriff auf die Tabellenspitze?
Publiziert: 04.09.2023 um 21:59 Uhr
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FCB-Terrier Taulant Xhaka (r.) hätte gerne geschossen, doch Veiga schnappt sich den Ball.
Foto: keystone-sda.ch

Es gibt Fussballer, die tun, was man von ihnen verlangt. Solide Arbeiter, die nie den Mund aufmachen, taktisch gut stehen, kaum Fehler begehen. Aber hinterher auch keine Spuren hinterlassen, keine Winner sind, bald vergessen sind.

Und dann gibt es Typen wie Renato Veiga. Die sind gleich im ersten Spiel die Chefs auf dem Feld, fordern jeden Ball, spielen risikoreiche Pässe, switchen zwischen Genie und Wahnsinn, verlieren als letzter Mann den Ball, hätten nach einer Tätlichkeit vom Platz fliegen können, dirigieren, übernehmen Verantwortung.

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Erst 20 Jahre jung schnappt sich Veiga in der 73. Minute den Ball. Und das, obwohl auch FCB-Routinier Taulant Xhaka den Freistoss gerne geschossen hätte. «Ich sprach mit Tauli und sagte ihm, dass ich schiessen wolle. Er hat mir den Ball überlassen. Zum Glück habe ich getroffen, stellt euch vor, was los gewesen wäre, hätte ich das Tor verfehlt», sagt Veiga. 

Mit einem platzierten Schuss erwischt der portugiesische U21-Natispieler FCZ-Captain Yannick Brecher in der Goalieecke, der Anschlusstreffer zum 1:2 ist Veigas Höhepunkt einer insgesamt sackstarken Leistung. Geschätzte 5 Millionen überweist der FCB für den zentralen Mittelfeldspieler nach Lissabon. Führt Veiga die Bebbi zurück in die Spur?

Der FCB hat Qualität geholt

Möglich. Weil auch die anderen Neuzugänge einen insgesamt soliden ersten Eindruck hinterlassen. Der neue Mittelstürmer Djordje Jovanovic beispielsweise bewegt sich gut, hat Zug zum Tor. Stark, mit welchem Drive er die hundertprozentige Chance vorbereitet, die Demir und Barry in Slapstick-Manier versemmeln. 

Apropos Demir. Der kann kicken, ohne Zweifel. Aber gegen Zürich ist der Einfluss noch zu gering für einen Mann, der mal beim grossen FC Barcelona war. Noch fehlt die Abstimmung mit den Teamkollegen, Jovanovic beispielsweise bekommt kaum einen brauchbaren Ball vom Zehner.

Auch Maurice Malone, der sowohl als Mittelstürmer als auch als Flügelspieler eingesetzt werden kann, hat noch nicht den ganz grossen Einfluss. Physisch ist der Ex-Augsburger zwar parat, mental aber hat er noch Luft nach oben. Seine liegengelassene Top-Chance nach einem Brecher-Abpraller lässt grüssen. 

Die Neuen haben Luft nach oben

Der dritte neue Offensivspieler, Juan Carlos Gauto, hat das Potenzial, eine Attraktion der Liga zu werden. Steht als Einziger der sieben Neuzugänge nicht in der Startelf, wirbelt die Zürcher Abwehr dann nach seiner Einwechslung ordentlich durch. Am Ende aber will der Argentinier fast zu viel. An einem Treffer ist er nicht beteiligt. 

Dafür sein Teamkollege, Adrian Leon Barisic. Der neue Innenverteidiger schiesst ein Eigengoal, etwas dagegen tun kann er aber nicht, zu unglücklich springt ihm der Ball ans Bein. Legt grundsätzlich einen stabilen Auftritt hin, scheint ein Mann fürs Grobe zu sein. Mit Mängeln im Spielaufbau. 

Auch Mohamed Dräger hat noch Luft nach oben, legt gegen den FCZ ein diskretes Debüt hin. Trotzdem dürfte er im Konkurrenzkampf mit Michael Lang die Nase vorne haben. 

Der Tunesier ist einer von zehn neuen Spieler, die im Vergleich zum letzten Aufeinandertreffen gegen den FCZ auf dem Platz sind, einzig Marwin Hitz stand schon im Mai auf dem Rasen.

Dass ein derart grosser Umbruch Zeit braucht, ist klar. Aus diesem Grund kommt die Nati-Pause für FCB-Coach Timo Schultz zum richtigen Zeitpunkt. Einziger Wermutstropfen: Sein bester Mann, Renato Veiga, reist zur U21-Nati der Portugiesen.

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