St. Gallen – Lausanne 2:1
Kaly Sene ist sauer. Stinksauer. So sauer, dass er nach seinem Platzverweis eine grün-weisse Werbebande malträtiert. Dabei kann der Lausanne-Stürmer nach seinem harten Foul an Zanotti froh sein, dass er «nur» mit Gelb-Rot vom Platz geflogen ist. Zuvor erzeugt Sene in etwa gleich viel Torgefahr wie Ersatzgoalie Thomas Castella. Note 2 für den 22-Jährigen, der es nach seiner Sperre schwer haben dürfte, wieder in die Startelf zu kommen. Der beste Mann auf dem Platz ist ebenfalls 22 Jahre alt, kommt aus dem Thurgau, ist ein St. Galler Eigengewächs und hört auf den Namen Christian Witzig. Stark, seine Vorarbeit zum 1:0. Auch sonst ein steter Unruheherd. Bestätigt seine gute Form der vergangenen Wochen. Ganz vorne haben die St. Galler ein Problem, Geubbels und Akolo genügen gegen Lausanne nicht, Fabian Schubert sammelt nach seinem Treffer Argumente.
Winterthur – Yverdon 1:1
Wie fällt die Benotung einer Mannschaft aus, die über 80 Minuten ein Spiel dominiert, aber trotzdem nicht gewinnt? Antwort: Gut, aber nicht mehr, denn dafür hätte Winti aus seiner Überlegenheit noch mindestens zwei weitere Tore erzielen müssen. Doch entweder waren die Eulachstädter zu ungenau vor dem Gehäuse, oder dann parierte Yverdon-Goalie Martin stark. Dass dieser trotzdem die Vier erhält, liegt an seinen zwei Patzern im Aufbauspiel in der ersten Halbzeit. Erst hätte Ltaief der Profiteur sein müssen, dann Turkes. Beide bleiben ohne Erfolgserlebnis. Ganz anders Teamkollege Ballet: Der Tänzer ist in bestechender Form, derzeit einer der besten Flügelspieler der Super League. Dank ihm fällt das 1:0, dank ihm hat Winti Zug aufs Tor, dank ihm ist Winti gefährlich. Einziger Makel: Vor seinem Tor in der 31. Minute trifft er in einem Zweikampf Gegenspieler Lungoyi am Fuss und hat Glück, dass Schiedsrichter Anojen Kanagasingam nicht pfeift.
Lausanne-Ouchy – GC 2:1
Nicht besucht
Basel – Zürich 2:2
Gleich sechs der sieben Neuzugänge in den vergangenen drei Wochen stellt FCB-Trainer Timo Schultz in die Startelf. Eine andere Wahl bleibt ihm auch nicht: Das Personal, das schon länger da ist, genügt entweder nicht oder hat enttäuscht. Dass da von der rot-blauen Transferkommission Qualität gefunden worden ist, wird schnell klar: Leon Barisic macht hinten dicht und im Mittelfeld zieht Renato Veiga, erst 20 Jahre alt, schon beim FCB-Debüt die Fäden. Macht der Portugiese so weiter, wird er wohl nicht lange im rot-blauen Dress auflaufen. Der FCZ, als überraschender Tabellenführer ins Joggeli gereist, bietet viel Durchschnitt an. Einzig Okita, Torschütze zum 2:0, ist ein stetiger Gefahrenherd. Und im Abwehrzentrum zeigt Nikola Katic, dass er derzeit der beste Super-League-Innenverteidiger ist.
Servette – YB 0:1
Unter dem Strich ist halt YB homogener. Das äussert sich auch in den Noten. Servette hat mit Vouilloz, der mit seiner völlig ungenügenden Kopfballabwehr Lakomys Siegtor ermöglicht, und dem unsichtbaren Crivelli die beiden schwächsten Akteure auf dem Feld. Und weitere vier, deren Leistung ungenügend war. Bei YB hingegen genügt einzig Itten an diesem heissen Sonntagnachmittag nicht. Und: Beide Goalies sind überragend, mit zwei Highlight-Paraden. Jener von Mall gegen Ganvoulas Kopfball und die Fussabwehr in Handballgoalie-Manier von Racioppi gegen Bedia. Wieder ganz stark: Noah Persson. Das ist mal ein knackiger Zweikampf um die Position des Linksverteidigers zwischen dem Schweden und Nati-Spieler Ulisses Garcia, der wieder fit ist und ein Comeback mit Licht und Schatten gab.
Luzern – Lugano 3:2
Max Meyer ist in der Swissporarena die grosse Figur. Er trifft zweimal innert drei Minuten und hätte vier Minuten später gar den lupenreinen Hattrick perfekt machen können. Ebenfalls stark präsentiert sich Pascal Loretz. Inzwischen verkommt das zur Gewohnheit. Dabei vergisst man gerne, dass er erst 20-jährig ist. Luganos Goalie Serif Berbic dagegen erwischt einen rabenschwarzen Tag. Eigentlich ist er hinter Amir Saipi und Osigwe die Nummer 3 bei Lugano. Weil beide verletzt sind, kommt er zum Zug und sieht gleich bei zwei von drei Gegentreffern sehr unglücklich aus. Eine Randbemerkung verdient auch Luzerns Nicky Beloko sowie Luganos Jhon Espinoza. Beide Spieler zeigen eigentlich eine gute Partie. Doch ihre Platzverweise ziehen ihre Note entsprechend nach unten.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |