Ein offizieller Botschafter der Fussball-WM in Katar hat Homosexualität als «geistigen Schaden» bezeichnet. Er fürchte um die Kinder Katars. Die Aussagen macht der Ex-Nationalspieler Khalid Salman (60) in einem Interview für die ZDF-Dokumentation «Geheimsache Katar».
Im Gespräch mit dem deutschen Medium sagt er, dass während der WM «viele ‹Dinge› ins Land» kommen würden. Und weiter: «Lass uns über Schwule reden. Das Wichtigste ist doch: Jeder wird akzeptieren, dass sie hier herkommen. Aber sie werden unsere Regeln akzeptieren müssen.»
Wolle nicht, dass Katars Kinder Schwule sehen
Er sagt, dass er Probleme damit habe, wenn Kinder Schwule sähen. Er behauptet, diese würden dann «etwas lernen», was nicht gut sei. In seinen Augen sei Schwulsein «haram» – also nach islamischem Glauben verboten. «Es ist ein geistiger Schaden.» Erst als diese Worte fallen, interveniert der Pressesprecher des WM-Organisationskomitees. Dieser begleitete das ZDF-Team bei den Dreharbeiten – und kontrollierte dieses. Er brach nach ZDF-Angaben an dieser Stelle das Interview ab.
Homosexualität wird mit Knast bestraft
Der Journalist, der das Interview führte, äussert sich über den Vorfall. ZDF-Mann Jochen Breyer (39) bestätigt mit seinem Tweet die Aussagen und das Abbrechen des Interviews. Mehr sagt der Journalist nicht dazu. Unter dem Tweet sammeln sich Kommentare, die dem ZDF Vorwürfe machen. Denn der Sender wird die WM übertragen. So schreibt ein Nutzer: «Dann zeigt doch mal Rückgrat und übertragt diese WM nicht.»
Homosexuelle Handlungen sind in Katar verboten und können mit bis zu sieben Jahren Haft bestraft werden. Immer wieder hatten jedoch die Turnierorganisatoren und die Fifa versucht, zu betonen, dass alle Fans bei der WM in Katar «willkommen» seien. (euc)