Der Final bleibt lange unter den Erwartungen, scheint eine eindeutige Angelegenheit. Doch am Ende wird er aber so spannend wie kaum einer je war. Am Ende feiert Argentinien seinen dritten WM-Titel während der Titelverteidiger Frankreich seine Tränen trocknet.
Die WM-Helden werden in ihrer Heimat gefeiert. «WELTMEISTER! Messi und Argentinien berühren in Katar den Himmel», titelt «La Nacion» wenige Augenblicke nach der Entscheidung. Im Text ist zu lesen: «Das Team von Scaloni hat alle Gemütszustände durchgemacht».
So richtig glauben kann man noch nicht, was im Wüstenstaat passiert ist. «Argentinien ist Weltmeister. Argentinien ist Weltmeister. Wir müssen es wiederholen, um es zu verinnerlichen», wird deutlich, was diesem Land der Titel bedeutet. «Sie haben es geschafft. 36 Jahre warten wir. Drei Generationen. Das Ziel wurde erreicht.»
«Glück eines Landes»
Ähnlich euphorisch klingt es bei «Clarin» und «El Tribuno», welche vom «Glück eines Landes!» schreiben. Bei anderen argentinischen Medien tönt es nicht anders. «La Razon» freut sich, dass «Messi seine Weltmeisterschaft hat» und bei «TyC Sports» heisst es: «Messis Traum wird wahr». Derweil wird Messi woanders geadelt. Die spanische «Marca» ist sich sicher: «Leo, du hast deinen WM-Titel: Du hast ihn verdient.»
Während sich die einen freuen, lecken die anderen ihre Wunden. «Frankreich nah am Wunder», heisst es etwa bei «Le Parisien». Derweil prangt bei «L'Équipe» ein grosses Bild von Mbappé auf der Titelseite. Darunter die Worte: «Der Messias war nicht genug». Wenig später wirds emotionaler, plötzlich steht unter dem gleichen Bild: «Verhängnisvolle Tränen». Im Text ist von einem «surrealen Szenario» die Rede, «vielleicht dem schönsten der Geschichte».
Grosses Volk mit grosser Zukunft
Nüchterner nimmts «Le Monde» zur Kenntnis. Dort heisst es: «Les Bleus verlieren im Elfmeterschiessen gegen Argentinien, das zum dritten Mal in seiner Geschichte den Titel gewinnt».
Nicht nur die Medien feiern und leiden, sondern auch die offiziellen Vertreter des Landes. So etwa Alberto Fernandez, der Präsident Argentiniens. Er twittert: «Danke an die Spieler und den Trainerstab. Sie sind ein Beispiel dafür, dass wir nicht aufgeben dürfen. Dass wir ein grosses Volk sind und eine grosse Zukunft haben.»
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kann sich derweil noch nicht zum Final äussern. Er ist in Katar vor Ort – und tröstet den tragischen Helden Mbappé. (bir)