Die Geschichte der Neuseeländerin Rebekah Stott (30) ist eine, die die jungen Fussballfans inspiriert. Das Leben der Verteidigerin nahm vor zwei Jahren mit der Diagnose Lymphdrüsenkrebs eine unerwartete Wendung.
Kurz zuvor hatte Stott den Schritt von Australien nach England, zu Brighton, gewagt und wollte mit 27 Jahren so richtig durchstarten. Doch was zuerst wie eine Muskelverhärtung aussah, sollte zur schwierigsten Prüfung ihres Lebens werden.
Nach der Diagnose habe die Neuseeländerin zuerst einmal ein bisschen für sich geweint. Aber dann habe sie den Kampf angenommen und sich gesagt, dass sie so schnell wie möglich wieder auf dem Platz stehen wolle.
«Es war alles ziemlich überstürzt. Ich war gleich am ersten Tag der Chemo dran. Der erste Zyklus war schlimm. Ich musste mich überall übergeben», erzählt Stott.
Nach dem ersten Zyklus seien auch noch «Knochenschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel, Mundgeschwüre» dazugekommen: «Das war wahrscheinlich mit das Schlimmste, weil man versuchte zu essen, und es einfach unmöglich war.»
Drei Tage lang müde – jetzt soll die Nati weg
Kurz vor Beginn des vierten Zyklus fragt sie dann der Arzt, ob «sie bereit für die letzte Runde ist». Stott habe ihn entgeistert angeschaut und geantwortet, dass sie doch noch zwei mehr habe.
Der Arzt liess sie daraufhin wissen, dass ihr Fortschritt hervorragend sei und sie sich in Remission befinde – also dass der Krebs im Rückgang sei. Diese frohe Nachricht teilte sie dann gleich mit all ihren Freundinnen und Verwandten.
Ihren Leidensweg bis dahin teilte sie auf Instagram und in einem Blog, um sich abzulenken und andere zu inspirieren. Der Weg zurück zur vollen Fitness war steinig, denn nach einer Trainingseinheit war sie bis zu drei Tage lang müde. Aber sie hat sich erholt. «Es ist, als wäre die alte Stotty wieder da, was meinen Körper und meine Kraft angeht», sagt sie.
Stott ist jetzt wieder das Herzstück der Ferns-Verteidigung und sagt, dass der Traum, bei der Weltmeisterschaft im ausverkauften Eden Park zu spielen, ihr «grösster Motivator» während ihrer Gesundheitsprobe war.
Stott hat ihre grösste Herausforderung gemeistert, bevor sie auf das Spielfeld trat – und jetzt will sie unseren Nati-Stürmerinnen das Leben schwer machen und die Schweiz aus dem Turnier werfen (am Sonntag um 9 Uhr live im Ticker).