Die Szene ereignete sich nach der WM-Achtelfinal-Partie zwischen Brasilien und Südkorea. Stürmer-Legende Samuel Eto’o wird vor dem Stadion 974 von mehreren Fans um ein Foto gebeten. Der Präsident des kamerunischen Fussballverbands zeigt sich zunächst bereit, diesen Wunsch zu erfüllen. Nach kurzer Zeit sieht der 41-Jährige einen Mann, der ihn filmt.
Eto’o versucht, ihm die Kamera abzunehmen. Der frühere Barça-Akteur rastet komplett aus und muss von mehreren Personen zurückgehalten werden. Als er sich loslösen kann, tritt er dem Mann mit dem Knie ins Gesicht. Dieser bleibt benommen am Boden liegen.
Bestechungsvorwürfe brachten das Fass zum Überlaufen
Was war geschehen? Nach Angaben des algerischen Portals «DZ» handelt es sich bei dem Mann um einen Youtuber sadouni SM aus Algerien. Dieser soll Eto’o zum umstrittenen Schiedsrichter Bakary Gassama angesprochen haben. Gassama leitete das entscheidende WM-Playoff-Spiel zwischen Algerien und Kamerun.
Nach dem Ausscheiden beklagten sich die Algerier über Fehlentscheidungen des Schiedsrichters aus Uganda. Algerische Fans werfen dem kamerunischen Fussballverband seither Spielmanipulation vor.
In einem Video erklärte der Influencer sein Vorhaben. «Ich habe ihn gefilmt und ihn nach Gassamar gefragt, ob sie ihn bestochen haben.» Zudem kündigte er an, Eto’o bei der örtlichen Polizei anzuzeigen.
Seit Monaten Zielscheibe von Algerien-Fans
Am Dienstagnachmittag meldete sich auch Eto’o zum Vorfall auf Instagram. «Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich meine Beherrschung verloren habe und auf eine Weise reagiert habe, die nicht zu mir passt.» Der Kameruner schildert die Situation aus seiner Sicht. «Nach dem Spiel Brasilien-Südkorea hatte ich eine gewalttätige Auseinandersetzung mit einer Person, bei der es sich wahrscheinlich um einen algerischen Fan handelte.»
Die Bestechungsvorwürfe will er dennoch nicht auf sich sitzenlassen. «Ich verspreche, dass ich mich weiterhin gegen die unerbittlichen Provokationen und die täglichen Schikanen einiger algerischer Fans wehren werde. Seit dem Spiel Kamerun-Algerien am 29. März in Blida bin ich Zielscheibe von Beleidigungen und Betrugsvorwürfen ohne jeden Beweis. Ich hoffe, dass die algerischen Fans jetzt Frieden finden und darüber hinwegkommen.» (mab)