Ist bei der Vergabe der Fussballweltmeisterschaft an Katar alles mit rechten Dingen zu- und hergegangen? Nicht erst seitdem der Ball im Wüstenstaat rollt, wird daran gezweifelt. Von Korruption ist die Rede, Stimmen sollen gekauft und Funktionäre bestochen worden sein. Beweise dafür gibts nicht.
Die Macher des Social-Media-Magazins «Izzy Projects» nehmen die Gerüchte dennoch zum Anlass für eine aufwendige Aktion. Sie sorgen dafür, dass das Thema Korruption im Fifa-Museum in Zürich präsent wird. «Was im Fifa-Museum noch fehlt, um die Geschichte zu vervollständigen, ist ein Original-Couvert mit Bestechungsgeld drin von der WM-Vergabe an Katar aus dem Jahr 2010», erklärt Cedric Schild von «Izzy» im Video.
Security lässt Atem stocken
Mit viel Liebe zum Detail und viel Aufwand wurde ein entsprechendes Exponat hergestellt. Und so präpariert, dass es auch optisch in die Ausstellung des Museums passt – inklusive Erklär-Text.
Nur: Wie bringt man etwas in einem Museum unter, das von unzähligen Kameras und Wachleuten observiert wird? Indem man sich möglichst unauffällig verhält. Ist man als «Supercedi» schweizweit bekannt, ist das nicht so einfach. So stockt auch Schild kurz der Atem, als ihn beim Betreten des Museums ein Security-Mann ins Visier nimmt. «Ich merkte sofort, der will jetzt etwas von mir», erzählt er. Er habe damit gerechnet, dass er gefilzt werde und die Aktion ende, bevor sie richtig beginnt. Doch es kommt anders. Der Sicherheitstyp will lediglich ein Foto mit ihm.
Brief in Vitrine gestellt
Kurz darauf erhält das gefälschte Couvert seinen Platz. Die Macher von «Izzy» haben Glück, es gibt bereits eine Vitrine für die WM 2022, die noch leer ist. Keine zwei Sekunden dauert es, bis die Aktion vollendet ist. Die Besucher sind sofort Feuer und Flamme, machen fleissig Fotos damit und posten diese im Internet.
Am Mittwochabend wird die Aktion von «Izzy» aufgelöst. Genauso schnell wie der Umschlag an seinen Platz kam, dürfte er von dort auch wieder verschwinden. Doch «Izzy» wäre nicht «Izzy», hätte man nicht weitergedacht. Das Internet vergisst nicht so schnell, deshalb wurde die Website «geldumschlag.com» erstellt. Dort können Fotos heruntergeladen werden – um sie dann bei Google mit einer Rezension zum Museum hochzuladen.
Eine durchdachte Aktion, die wohl nicht so schnell vergessen wird. (bir)