Denis Zakaria ist einer von vier Feldspielern der Nati, die in Katar noch keine Minute zum Einsatz gekommen sind. Fabian Rieder, Michel Aebischer oder Fabian Frei, sie alle werden dem Chelsea-Spieler vorgezogen. Es wird offensichtlich: Yakin setzt nicht auf Zakaria.
Über das Warum kann nur spekuliert werden. Als die Nati im letzten Herbst die direkte WM-Quali eintütet, hat Zakaria einen Stammplatz. Diesen verliert er in diesem Jahr, auch weil er nach seinem Wechsel im Winter von Gladbach zu Juve im Klub nicht mehr regelmässig zum Einsatz kommt. Zudem ist er im Frühjahr verletzt.
Wenig Spielzeit im Klub
Im Sommer zieht Zakaria weiter nach London. Doch die Situation bei Chelsea wird nicht besser – im Gegenteil. Ganze zweimal kommt er in der Vorrunde zum Einsatz. Der Spielrhythmus fehlt dem Genfer, was ihm auch im Testspiel vor der WM gegen Ghana anzumerken ist. In seinem 43. Länderspiel spielt Zakaria schwach – wie die ganze Mannschaft.
In Katar steht Zakaria bisher auf dem Abstellgleis. Nati-Direktor Pierluigi Tami glaubt nicht, dass ein Problem zwischen dem Trainer und dem Spieler vorliegt: «Denis ist ein wichtiger Spieler für uns, aber er kommt aus einer komplizierten Situation mit dem Klub.»
In der Hierarchie abgesackt
Zakaria selbst will sich zu seiner Situation nicht äussern. «Kein Kommentar», sagt er nach dem Kamerun-Spiel zu Blick. Auch gegen Brasilien sind seine Dienste nicht gefragt. Yakin bringt zuerst Aebischer und kurz vor Schluss Frei, als die Schweiz einem Rückstand hinterherrennt. Ein Wechsel, der offenbart, dass Zakaria ganz hinten anstehen muss.
Die Personalie ist auch mit Blick auf die Zukunft heikel. Einst wurde dem Genfer eine Weltklasse-Karriere vorausgesagt. Diese kommt vor drei Jahren nach einer schweren Knieverletzung, die ihn neun Monate ausser Gefecht setzt, ins Stocken. Noch immer gilt aber Zakaria als einer der Schweizer Spieler mit dem grössten Potenzial. Vielleicht erhält er am Freitag gegen Serbien die Chance, dies zu zeigen. Zumindest für ein paar Minuten.