Hitzlsperger redet Klartext wegen Katar-WM
«Dort kann ich zum Tode verurteilt werden»

Viele sind gegen eine WM in Katar. Auch Ex-Profi Thomas Hitzlsperger kritisiert das Gastgeberland – und er findet klare Worte.
Publiziert: 28.09.2022 um 15:41 Uhr
1/5
Früher auf dem Rasen, heute als Experte daneben: Thomas Hitzlsperger.
Foto: imago/Sportfoto Rudel

Die WM in Katar – eine einzige Kontroverse.

Der Fussball will für Diversität, für Freude, Hoffnung und fürs Zusammenkommen stehen. Doch nun wird das grösste Turnier in einem Land ausgetragen, in dem Frauenrechte missachtet und Arbeitende ausgenutzt werden und in dem homosexuellen Menschen Strafen drohen.

«...dann ist das einfach falsch»

Auch für Thomas Hitzlsperger ist die WM in Katar ein grosses Problem. Der 40-Jährige, der nach seinem Karriereende 2014 publik gemacht hat, dass er homosexuell ist, kritisiert das Gastgeberland im Podcast «Mehr als ein Spiel» der DFB-Stiftungen scharf.

«Wenn ich in ein Land reise, in dem nicht ganz klar ist, ob ich eingesperrt oder sogar zum Tode verurteilt werden kann, dann ist das einfach falsch», sagt der ehemalige Nationalspieler Deutschlands. Er wisse deshalb nicht, ob er im November an den Persischen Golf fliegen wird, obwohl er als Fussball-Experte während der WM eigentlich gerne vor Ort arbeiten würde.

Hitzlsperger fordert die Fifa zum Handeln auf

Ein Verzicht komme für Hitzlsperger nicht infrage. «Ich weiss nicht, ob man dadurch was gewinnt. Vielleicht gibt es gute Argumente, trotzdem dahinzufahren und im Vorfeld oder während des Turniers Dinge zu tun, die die Situation der Menschen dort verbessern.»

Künftig müsse sich aber einiges ändern, meint die Stuttgart-Legende, die 2007 mit dem VfB Meister wurde. «Wir sind uns einig, dass es in Zukunft nicht mehr der Fall sein kann, dass eine Grossveranstaltung in ein solches Land vergeben wird, wo derartige Menschenrechte vorherrschen. Die Verbesserung muss dahin gehen, dass die Fifa andere Kriterien anlegt und umsetzt», so Hitzlsperger.

Und er nimmt auch die Klubs und die Spieler in die Pflicht. «Es reicht nicht, an einem Tag im Jahr die Regenbogenfahne zu posten», sagt er im Interview mit der «NZZ». Man sehe zwar eine positive Entwicklung im Kampf gegen Diskriminierung, «die Symbolik hat zugenommen», so Hitzlsperger. «Was fehlt, ist jedoch noch vielerorts die Substanz.»

«Fussball und Homosexualität geht zusammen»

Deshalb kämpfe er weiter. «Ich will nicht nur ein Fürsprecher der Community sein, ich möchte auch die Verbindung aufrechterhalten und zeigen, dass Homosexualität und Fussball zusammengeht, egal in welcher Rolle.»

Hitzlsperger hat für Deutschland 52 Spiele absolviert. Er kickte unter anderem bei Aston Villa, Stuttgart, Lazio, Wolfsburg und Everton. 2013 beendete er seine Karriere. (mam)

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
WM-Quali Gruppe A
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Deutschland
Deutschland
0
0
0
1
Luxemburg
Luxemburg
0
0
0
1
Nordirland
Nordirland
0
0
0
1
Slowakei
Slowakei
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe B
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Kosovo
Kosovo
0
0
0
1
Slowenien
Slowenien
0
0
0
1
Schweden
Schweden
0
0
0
1
Schweiz
Schweiz
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe C
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Belarus
Belarus
0
0
0
1
Dänemark
Dänemark
0
0
0
1
Griechenland
Griechenland
0
0
0
1
Schottland
Schottland
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe D
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Aserbaidschan
Aserbaidschan
0
0
0
1
Frankreich
Frankreich
0
0
0
1
Island
Island
0
0
0
1
Ukraine
Ukraine
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe E
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bulgarien
Bulgarien
0
0
0
1
Georgien
Georgien
0
0
0
1
Spanien
Spanien
0
0
0
1
Türkei
Türkei
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe F
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Armenien
Armenien
0
0
0
1
Ungarn
Ungarn
0
0
0
1
Irland
Irland
0
0
0
1
Portugal
Portugal
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe G
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Polen
Polen
2
3
6
2
Finnland
Finnland
2
1
4
3
Litauen
Litauen
2
-1
1
4
Niederlande
Niederlande
0
0
0
5
Malta
Malta
2
-3
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe H
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
2
2
6
2
Rumänien
Rumänien
2
3
3
3
Zypern
Zypern
2
1
3
4
Österreich
Österreich
0
0
0
5
San Marino
San Marino
2
-6
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe I
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Norwegen
Norwegen
2
7
6
2
Estland
Estland
2
0
3
3
Israel
Israel
2
-1
3
4
Italien
Italien
0
0
0
5
Moldawien
Moldawien
2
-6
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe J
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Nordmazedonien
Nordmazedonien
2
3
4
2
Wales
Wales
2
2
4
3
Kasachstan
Kasachstan
2
0
3
4
Belgien
Belgien
0
0
0
5
Liechtenstein
Liechtenstein
2
-5
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe K
Mannschaft
SP
TD
PT
1
England
England
2
5
6
2
Albanien
Albanien
2
1
3
3
Lettland
Lettland
2
-2
3
4
Serbien
Serbien
0
0
0
5
Andorra
Andorra
2
-4
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe L
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Tschechien
Tschechien
2
5
6
2
Montenegro
Montenegro
2
3
6
3
Kroatien
Kroatien
0
0
0
4
Färöer
Färöer
2
-2
0
5
Gibraltar
Gibraltar
2
-6
0
Qualifiziert
Playoffs
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?