Gianluigi Donnarumma (23). Jung. Hoch begabt. Und in den letzten Tagen im medialen französischen Kreuzfeuer. Der Goalie von Paris St-Germain wurde in der Hauptstadt als Hauptschuldigen für das Champions-League-Aus von PSG gegen Real Madrid ausgemacht – und malträtiert. Dass Karim Benzema bei seiner Attacke auf den Italo-Keeper ein Foul beging, wurde da kurzerhand ausgeblendet. Offenbar auch vom VAR. Unfass-var!
Nun werden ihm selbst Penaltys angekreidet
Und dann folgt das Wochenende – und Donnarumma (23) kassiert mit PSG die nächste Pleite. Dies gleich mit 0:3 gegen Monaco, dass wettbewerbsübergreifend eines seiner letzten acht Spiele gewonnen hatte. Und weil Gigio beim Penalty von Ben Yedder dran war, die Kugel aber dennoch ins Tor kullerte, wurde er gleich nochmals mit Häme überschüttet.
Zum Glück ist da Marco Verratti, sein Pariser Teamkumpel, der – dies nur so nebenbei – Monacos zweites Tor mit einem schrecklichen Ballverlust verschuldet hatte. Der nahm den EM-Helden in Schutz. «Gigio war nach dem Fehler enttäuscht. Aber schon am nächsten Tag war er wieder voller Enthusiasmus im Training. Er ist eine grosse Persönlichkeit und ein spezieller Junge. Er ist schon durch viele schwierige Momente gegangen. Das ist nun wieder so einer. Wir wissen um die Wichtigkeit, die er in diesem Team hat. Erinnern wir uns daran, was er für uns in diesem Sommer geleistet hat! Er ist einer der besten Goalies der Welt!» Der an der Euro zum Spieler des Turniers gewählt wurde.
Juves Interesse
Und dann wird ihm sein Fussballerleben von den PSG-Kataris vergoldet mit einem irren Salär von fast einer Million Franken pro Monat. Doppelt so viel, wie ihm Milan für eine Verlängerung geboten hatte. Doch ob er in Paris rundum glücklich ist? Er macht weniger Ligaspiele als sein Konkurrent Keylor Navas (35). In der Champions League sind die Einsätze paritätisch verteilt, bis Coach Maurizio Pochettino den Italiener für die Achtelfinals zur Nummer eins erklärt. Ein folgenschwerer Entscheid für PSG.
Und, um zur Frage zurückzukommen: Ganz glücklich scheint der Neapolitaner in Paris wirklich nicht zu sein. Und wie wird sein Befinden erst sein, wenn Milan, dass er verliess, um «endlich mal was zu gewinnen», erstmals seit elf Jahren wieder Meister werden sollte, sechs davon mit Donnarumma? Nun: Juventus soll bereitstehen, sollte Gigio Paris den Rücken tatsächlich zukehren.
Seinem Standing in der Squadra Azzurra war sein Bock gegen Real nicht abträglich. «Giogios Fehler? Beunruhigt mich kein bisschen», sagte Trainer Roberto Mancini. «Ich habe ihn nach wie vor lieber mit uns als gegen uns.»