Mit der ihnen angeborenen Sturheit wollen die Argentinier die Sensations-Niederlage gegen Saudi-Arabien korrigieren. «Die Art und Weise und die Attitüde, mit welcher wir in das Spiel gegen Mexiko gehen werden, sind unverhandelbar», sagt Trainer Lionel Scaloni. «Ebenso, dass jeder, der auf dem Feld steht, sich den Allerwertesten aufreissen wird.»
Lange Zeit war der Gaucho-Himmel wirklich celeste, himmelblau. Und er hing voller Geigen. Die letzte Niederlage datiert vom Juli 2019 im Halbfinal der Copa America gegen Brasilien. Seither blieb man in der WM-Qualifikation ungeschlagen wie auch an der Copa 2021, die man im Final gegen Erzrivale Brasilien gewann. Und nun dieses 1:2 gegen das kleine Saudi-Arabien. Ein Schock!
Lautaro Martinez verspürt keinerlei Druck
«Klar wars ein harter Schock», sagt Inter-Mailand-Star Lautaro Martinez. «Wir haben Fehler gemacht. Aber wir sind stark, sehr stark. Deshalb spüren wir auch keinen Druck. Nun dürfen wir bloss die Ruhe nicht verlieren, denn wir wissen ganz genau, wie wir da rauskommen. Das Spiel gegen Mexiko ist jetzt unser WM-Final. Aber es wird uns entgegenkommen, dass die Mexikaner spielerisch stark sind. So können wir auf Konter setzen.» Und darin sind die Argentinier Weltmeister.
Auch Scaloni wirkt voll fokussiert. «Lange Zeit war für uns alles perfekt und wir kannten nur ein Gefühl: Freude. Jetzt ist die Situation anders, weil wir ein Spiel verloren haben, was zum Fussball gehört. Zum Glück wars das erste. So können wir reagieren. Und es liegt nur an uns, ob wir da durchkommen. An niemand anderem. Das müssen wir vor Augen haben.»
Und noch was werden die Spieler des WM-Co-Favoriten vor Augen haben: das Antlitz von Fussballgott Diego Armando Maradona, dessen Todestag sich am Freitag zum zweiten Mal jährt. Scaloni: «Das war ein trauriger Tag, dieser 25. November vor zwei Jahren. Diego ist erstmals an einer Weltmeisterschaft nicht bei uns. Nun kann er uns nur vom Himmel herab unterstützen. Und er wird das tun, das wissen wir. Wir werden jedenfalls alles unternehmen, um ihn dort, wo er ist, glücklich zu machen.»
Und vielleicht hat ja Scaloni noch einen Joker in der Hinterhand: Der lange am Oberschenkel verletzt gewesene Roma-Star Paulo Dybala wurde auf das letzte Serie-A-Spiel seines Klubs vor der WM wieder (einigermassen) fit, blieb gegen die Saudis aber 90 Minuten draussen. Ändert sich das nun gegen Mexiko?