Boca Juniors holen Titel dank Erzrivale River Plate
Meisterschafts-Wahnsinn in Argentinien

Was für ein Drama. Die argentinische Meisterschaft wurde in der letzten Runde entschieden. Mit einem Wechselbad der Gefühl für die Fans.
Publiziert: 24.10.2022 um 11:47 Uhr
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Aktualisiert: 24.10.2022 um 12:56 Uhr
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Bocas Senkrechtstarter Luca Langoni küsst den Meisterpokal.
Foto: DUKAS
Stephan Roth

Zwei Stadtrivalen kämpften in der letzten Runde der argentinischen Liga um den Titel: Die Boca Juniors und Racing Club. Nur ein Punkt trennt die beiden Mannschaften aus der Hauptstadt Buenos Aires. Und dabei präsentiert der Spielplan ein besonderes Schlussbouquet.

Denn Boca spielt zu Hause gegen Independiente, den Erzrivalen von Racing, der ebenfalls aus dem Vorort Avellaneda kommt. Und Racing empfängt River Plate den grossen Rivalen von Boca.

Tore fallen zunächst nur in der Bombonera, dem mythischen Stadion der Boca Juniors. Dabei gerät das Heimteam zwar durch einen Penalty in Rückstand. Doch mit einem Kopfball von Fernandez gelingt den «Xeneizes» nur zwei Minuten später der Ausgleich. Kurz nach der Pause ist der einstige Maradona-Klub auf Kurs, als der Kolumbianer Villa per Freistoss trifft. Die Bombonera bebt, im wahrsten Sinn des Wortes.

Gegessen ist die Sache aber noch längst nicht. Mehrfach muss Goalie Rossi mirakulös retten. Und die Nervenanspannung steigt bei den 54'000, als im nur vier Kilometer entfernten Estadio Presidente Peron auch Racing durch einen Penalty von Rojas in Führung geht.

Gefühls-Achterbahn in den Schlussminuten

Dann überstürzen sich die Ereignisse: Independiente gleicht nach einem Corner in der 80. Minute zum 2:2 aus – ein Schock für die Boca-Fans. Doch fast gleichzeitig erreicht sie die erleichternde Nachricht aus dem Racing-Spiel: River Plate hat ausgeglichen. Die Gelb-Blauen bleiben auf Titelkurs.

Doch das Drama ist noch nicht zu Ende: In der 87. Minute gibt es einen weiteren Penalty für Racing. Wird er verwandelt, geht der Titel nach Avellaneda. Die Fans in der Bombonera, die an ihren Handys und Radios kleben, müssen eine gefühlte Ewigkeit warten, bis der Strafstoss ausgeführt wird. Dann läuft Galvan an – und River Plates Keeper Armani pariert. Und der Nachschuss von Oroz segelt übers Tor. River Plate trifft danach sogar noch zum 2:1. Der Deckel ist drauf.

Wohl noch nie hat man sich bei Boca Juniors derart über Paraden und Tore des verhassten Rivalen gefreut. Während bei «La Academia» und den 51'000 Racing-Fans im Stadion die Tränen fliessen, beginnt bei Boca die grosse Meisterfeier. Titel Nummer 35 ist im Trockenen. Bedanken können sie sich bei zwei Goalies: Armani und Rossi.

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