Am frühen Dienstagmorgen landen die argentinischen WM-Helden mit rund sieben Stunden Verspätung in Buenos Aires. Bereits dort wird das Team von Tausenden Fans in Empfang genommen. Auf dem Weg ins Anwesen des argentinischen Fussballverbands lassen sich die Spieler im offenen Doppeldeckerbus feiern. Doch kaum gestartet, fallen beinahe mehrere Spieler aus dem Bus. Grund dafür ist ein über der Strasse hängendes Kabel, das den Fussballstars in die Quere kommt.
Nach kurzer Erholung geht es schliesslich am Mittwoch auf die offizielle Strassenparade. 36 Jahre lang mussten die Argentinier auf den ersten WM-Titel seit der Ära Maradona warten. Entsprechend gross ist die Freude im Land. Rund fünf Millionen Menschen pilgern nach Buenos Aires, um mit ihren Helden zu feiern.
Martinez mit weiterem Spott gegen Mbappé
Es herrscht absoluter Ausnahmezustand in der Hauptstadt Argentiniens. Jeder will eine gute Sicht auf das Team haben. Entsprechend suchen sich die Fans erhöhte Aussichtspunkte. Von Bäumen über Bushaltestellen bis hin zum rund 67 Meter hohen Obelisken wird alles erklettert. Einige versuchen gar, von Autobahnbrücken aus in den Bus zu springen. Es kommt zu mehreren Verletzten, eine Person stirbt.
Für Aufsehen während der Parade sorgt Torhüter Emiliano Martinez (30). Dem Penalty-Helden wird eine Puppe, der das Gesicht von Frankreich-Stürmer Kylian Mbappé aufgeklebt wurde, zugeworfen. Martinez spielt provokant damit und stichelt gegen den dreifachen Final-Torschützen. Bereits bei der Feier nach dem Final in der Garderobe verspottete er den Franzosen, als er seine Kameraden zu einer Schweigeminute für Mbappé aufforderte.
Messi kommt fast nicht in sein Haus
Der Bus kommt bereits beim ersten Zwischenstopp kaum voran. Aus Sicherheitsgründen muss die Route abgeändert werden. Als sich die Karawane schliesslich gar nicht mehr bewegen kann, ziehen die Sicherheitsbeamten die Reissleine. Messi und Co. werden mit Helikoptern evakuiert und an einen sicheren Ort gebracht. Auf dem Platz beim Obelisken kommt zu Ausschreitungen zwischen aufgebrachten Fans und der Polizei.
Die Feier kennt aber auch nach der offiziellen Parade keine Grenzen. Lionel Messi (35) wird in seiner Heimatstadt Rosario (rund 3 Stunden von Buenos Aires entfernt) vor seinem Haus von tausenden Fans frenetisch in Empfang genommen. Seine Frau Antonela Roccuzzo (34) am Steuer kann das Fahrzeug nur im Schritttempo und mithilfe von zahlreichen Sicherheitskräften in die Garage manövrieren. Lange wird die Familie Messi aber kaum in Rosario verweilen. Bereits in einer Woche startet sein Verein PSG wieder in den französischen Liga-Betrieb. (mab)