In Portugal hat niemand vergessen, wie die Schweiz 2016 gegen den frischgebackenen Europameister gewann (Anm. d. Red.: 2:0 in Basel zum Auftakt der Qualifikation für die WM 2018). Seitdem hat das Team von Fernando Santos im Juni erneut verloren. Sie wissen, dass die Schweiz gefährlich sein kann. Der Achtelfinal gegen die Schweiz wird für Portugal schwierig.
Der Erfolg der Schweizer gegen Serbien ist auch ein starkes Signal. Diese serbische Auswahl hatte uns gerade in die Barrage befördert, als sie in Lissabon gewann und den ersten Platz in unserer Gruppe übernahm. Der Schweizer Erfolg und die Fähigkeit der Spieler, auf Wendungen im Spiel reagieren zu können, sind nicht unbedeutend. Das Team von Murat Yakin ist in der Lage, sich an jedes Szenario anzupassen, und das wird in der K.-o.-Phase zählen.
Embolo ist nicht mehr derselbe Spieler
Natürlich gibt es einige sehr bekannte Spieler, die schon lange in der Nationalmannschaft sind wie Xhaka, Rodriguez oder Shaqiri. Aber der grösste Unterschied in der aktuellen Auswahl ist das Aufblühen neuer Spieler. Ich denke dabei vor allem an einen Breel Embolo, der diese neue Dimension verkörpert. Er ist nicht derselbe Spieler wie vor zwei oder drei Jahren.
Wenn man auf Portugal schaut, sollte man die Niederlage gegen Südkorea (2:1) nicht zu ernst nehmen. Dieser Rückschlag wird keine Spuren hinterlassen, zumal die Seleção in ihrer Gruppe an der Spitze geblieben ist.
Eines der Fragezeichen bleibt Cristiano Ronaldo. Welchen CR7 werden wir gegen die Schweiz sehen? Es ist ein Gegner, der ihm liegt, da er in drei Spielen fünf Tore geschossen hat. Die Diskussionen über seinen Zusammenstoss mit Manchester United und seinen angeblichen Zusammenstoss mit Bruno Fernandes gehören der Vergangenheit an. Das wird das Team nicht beeinträchtigen.
Ronaldo liebt diese Atmosphäre
In Katar befindet sich Ronaldo im bestmöglichen Umfeld. Weil ihm die ihm so wichtige Wertschätzung entgegengebracht wird. Er wird fast wie ein Gott verehrt. Man sieht sehr viele Fans mit portugiesischen Trikots und Flaggen, die aus der ganzen Welt kommen. Cristiano liebt diese Art von Atmosphäre.
Aber im Moment muss man zugeben, dass er in diesem Wettbewerb nicht so gut spielt. Er will es zu gut machen, will überall dabei sein. Mit seinem Elfmeter gegen Ghana ging er in die Geschichte ein, aber seitdem wartet er immer noch auf seinen ersten Treffer im Spiel. Er muss noch den Auslöser finden.
*Bruno Roseiro ist Journalist für das portugiesische Medium «Observador».