In diesen Stadien soll die WM 2034 stattfinden
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Gigantismus in Saudi-Arabien:In diesen Stadien soll die WM 2034 stattfinden

Alles zur WM-Vergabe
Findet das Turnier 2034 in Saudi-Arabien an Ostern statt?

Die Fifa hat am Mittwochnachmittag die Austragungsorte der Weltmeisterschaften 2030 und 2034 bekanntgegeben. Vor allem jene in zehn Jahren sorgt für Fragezeichen. Blick beantwortet die dringendsten Fragen zur WM-Vergabe nach Saudi-Arabien.
Publiziert: 11.12.2024 um 18:30 Uhr
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Aktualisiert: 11.12.2024 um 20:00 Uhr
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Gianni Infantino lässt die Katze aus dem Sack. Die WM 2034 findet definitiv in Saudi-Arabien statt.
Foto: IMAGO/Imagn Images

Auf einen Blick

  • Fifa vergibt WM 2030 an sechs Länder, 2034 an Saudi-Arabien
  • Saudi-Arabien plant futuristische Stadien
  • Für Infantino ist es ein Tag, um zu feiern
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Was hat die Fifa in Zürich beschlossen?

Der Weltfussballverband hat am Mittwochnachmittag die Weltmeisterschaften 2030 und 2034 vergeben. Überraschungen hat es dabei keine gegeben. Die WM 2030 findet in sechs Ländern statt – und das auf drei Kontinente verteilt. Als Hauptgastgeber fungieren dabei Marokko, Portugal und Spanien. Zudem werden in Südamerika in den Ländern Uruguay, Argentinien und Paraguay Spiele stattfinden. Die WM 2034 wird dagegen wie erwartet in Saudi-Arabien stattfinden. Der schwerreiche Ölstaat war nämlich der einzige Bewerber.

Wieso wollen die Saudis die WM 2034?

Alles dreht sich um die Vision 2030. Mohammed bin Salman, Kronprinz Saudi-Arabiens, will mit diesem Projekt das Image des Landes von aussen, aber auch landesintern verbessern. Die Wirtschaft soll weniger abhängig werden vom Öl, Tourismus eine neue, wichtige Säule werden und beispielsweise auch die immer jünger werdende Bevölkerung zufriedengestellt werden. Wichtiger Bestandteil dieser Charmeoffensive ist der Sport. Die Fussball-WM 2034 stellt die Krönung dar.

Warum schon wieder eine WM im Nahen Osten?

Nach der WM in Katar findet die WM 2026 in Nordamerika statt – in den Ländern USA, Mexiko sowie Kanada. Im Rahmen der kontinentalen Abwechslung wäre dann Südamerika, Afrika und Europa an der Reihe. Der Fifa-Bubentrick: Die WM 2030 findet in Südamerika, Afrika und Europa statt. Das macht den Weg frei, damit 2034 schon wieder eine Weltmeisterschaft im arabischen Raum stattfinden kann, da Saudi-Arabien zum asiatischen Verband AFC gehört.

Wird die WM 2034 wieder ein Winterturnier?

Aufgrund der hohen Temperaturen in den Sommermonaten von bis zu über 40 Grad, ist es wahrscheinlich, dass es hierzulande wie schon bei Katar keine sommerliche Public Viewings geben wird. Das Programm 2034 ist allerdings bereits vollgepackt. Im Februar steigen die Olympischen Winterspiele in Salt Lake City, vom 29. November bis 14. Dezember finden die Asia Games in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad statt und zwischen 11. November und 10. Dezember ist in diesem Jahr der Fastenmonat Ramadan. Bleiben also theoretisch zwei Slots: Eine Neujahrs-WM zu Beginn des Jahres 2034 oder gar eine Ostern-WM im Frühling. Saudi-Arabien selber hat sich im Rahmen der Bewerbung noch nicht auf einen festen Zeitraum festgelegt.

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Wo werden die Spiele an der WM 2034 gespielt?

Die WM in Saudi-Arabien wird in 15 Stadien ausgetragen, verteilt auf die fünf Städte Riad, Jeddah, al-Chubar, Abha sowie Neom. Acht Stadien werden komplett neu gebaut, vier Stadien sind bereits im Bau und drei bestehende Arenen werden renoviert.

Was ist speziell an den Stadien?

So ziemlich alles. Mit den bisher vorgestellten Projekten wollen die Saudis alles bisher Gesehene übertreffen. Ein Beispiel? Das Stadion in der neu geschaffenen Region Neom, dem Monsterprojekt von Saudi-Arabien im Nordwesten des Landes. Das Stadion für über 46’000 Zuschauerinnen und Zuschauer soll dort 350 Meter über dem Boden innerhalb des Mega-Bauprojekts «The Line» integriert sein. Auch das King Salman Stadion, eines von acht WM-Stadien in Riad, soll ein architektonischer Meilenstein für über 92’000 Fans werden.

Wie wird die WM 2034 für die Fans?

Die Saudis wollen in den kommenden Jahren voll auf Tourismus setzen, wie es Dubai oder Katar schon in der Region vorgemacht haben. Im Gegensatz zu Katar 2022 werden nur schon aufgrund der Grösse des Landes genügend Unterkünfte bereit sein, um alle Fans willkommen zu heissen. In den fünf Städten sind jeweils zwei grosse Fanzonen geplant. Auf Anfrage des Schweizerischen Fussballverbands, was mit homosexuellen Fans passiere, hat das saudische Organisationskomitee geantwortet: «Wir empfangen alle Fans mit einem Lächeln.»

Können Fans Alkohol trinken?

Alkohol ist seit Jahrzehnten in Saudi-Arabien verboten. Es gibt allerdings Anzeichen, dass sich dies in den kommenden Jahren lockern wird. Bereits seit diesem Jahr ist es Diplomaten erlaubt, in einem speziellen Laden Alkohol zu kaufen. Was bis 2034 passieren wird, ist noch unklar. Klar ist aber, dass es wohl weniger chaotisch zu- und hergehen wird bei diesem Thema als in Katar, wo das Bier zwei Tage vor Turnierbeginn aus den Stadien verbannt wurde.

Was sagt Fifa-Präsident Gianni Infantino zur WM-Vergabe?

«Es ist ein historischer Tag. Ein Tag, um zu feiern», beginnt Infantino seine Abschlussrede am ausserordentlichen Kongress. «Es gibt viele Dinge in unserer nicht perfekten Welt, die besser gemacht werden könnten, die in jedem Land besser gemacht werden sollten. Und es gibt viele Lektionen zu lernen und Wege zur Verbesserung.» Die Fifa sei in diesem Prozess integrativ und nicht diskriminierend und wolle eine positive soziale Wirkung erzielen. «Wir sind uns natürlich der Kritik und der Befürchtungen bewusst. Ich vertraue aber unseren Gastgebern voll und ganz, dass sie alle Punkte ansprechen und eine Weltmeisterschaft ausrichten werden, die den Erwartungen der Welt gerecht wird.»

Was sagen Menschenrechtsorganisationen?

In den vergangenen Tagen und Wochen haben sich immer wieder Menschenrechtsorganisationen kritisch zur WM-Vergabe nach Saudi-Arabien geäussert. Eine davon ist die Human Rights Watch. In einem Bericht erhebt sie schwere Vorwürfe gegen den Ölstaat. Dabei geht es um Zwangsarbeit, grassierenden Lohndiebstahl sowie nicht untersuchte Todesfälle von Arbeitern. Im Grossen und Ganzen beschreibt sie die Lage in Saudi-Arabien als noch kritischer, als jene in Katar vor der WM 2022. Kritisch beäugt wird die Vergabe auch, weil im Wüstenstaat Homosexualität verboten ist. Dazu äusserte sich diese Woche Amnesty Organisation: «Wer homosexuell ist, wird kriminalisiert, da gleichgeschlechtliche Handlungen bestraft werden.» Was das für die WM in zwölf Jahren bedeuten könnte? Die Organisation stellt sich grundlegende Fragen: Wird jemand mit einer Regenbogenflagge verhaftet? Können gleichgeschlechtliche Paare ein Hotelzimmer buchen? Wie werden die Sicherheitskräfte in Bezug auf Antidiskriminierung geschult? «Wir wissen es nicht», lautet die traurige Antwort zum heutigen Zeitpunkt.

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