7,8 Millionen für Katar-Sieg?
Abstruse Bestechungs-Vorwürfe rund ums WM-Eröffnungsspiel

Vor dem WM-Eröffnungsspiel am Sonntag gegen Gastgeber Katar kommt Ecuador nicht aus den negativen Schlagzeilen heraus. Die Nati wäre eigentlich stark. Doch jetzt werden Bestechungsvorwürfe laut.
Publiziert: 18.11.2022 um 11:37 Uhr
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Aktualisiert: 18.11.2022 um 12:07 Uhr
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Das ecuadorianische Nationalteam bereitet sich in Doha auf das WM-Eröffnungsspiel gegen Katar vor.
Foto: AFP
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Es sind happige Vorwürfe, die nur drei Tage vor dem Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft im Raum stehen: Katar soll versucht haben, acht Spieler der ecuadorianischen Nati zu bestechen, um so zu einem Auftaktsieg an der Heim-WM zu gelangen.

Erhoben hat die schweren Anschuldigungen der britisch-bahrainische Influencer Amjad Taha auf Twitter, wo er fast eine halbe Million Follower hat. Taha behauptet, Katar habe den gegnerischen Spielern insgesamt 7,8 Millionen Dollar angeboten. Katarische und ecuadorianische Insider hätten dies bestätigt. Er schreibt aber auch: «Wir hoffen, dass es falsch ist.»

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Moreno, der ecuadorianische Skandal-Schiri

Daran, dass Katar die WM-Austragung geldgierigen Fifa-Funktionären verdankt, zweifelt kaum mehr einer. Und Ecuador ist ein Land, in dem Korruption an der Tagesordnung ist und auch vor dem Fussball nicht Halt macht. Mancher erinnert sich noch an die WM 2002, als der ecuadorianische Skandal-Schiedsrichter Byron Moreno, der später als Drogenschmuggler überführt wurde, Italien gegen Co-Gastgeber Südkorea aus dem Turnier pfiff.

Erst letzte Woche hatte das CAS entschieden, dass «La Tri» zur WM darf, da Byron Castillo in der Quali spielberechtigt war, weil er den ecuadorianischen Pass hat. Dennoch wurde Ecuador mit drei Punkten Abzug für die nächste WM-Quali belegt, weil in den Dokumenten des Rechtsverteidigers fälschlich ein Geburtsort in Ecuador statt in Kolumbien angegeben wurde. Der ecuadorianische Verband, der im Umgang mit den mutmasslich gefälschten Dokumenten Castillos keine saubere Rolle spielte, ging kein Risiko mehr ein und verzichtet an der WM auf den 24-Jährigen.

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So stösst die erschütternde Behauptung Tahas auf fruchtbaren Boden. Auch wenn es keine Beweise für die Richtigkeit gibt und die Glaubwürdigkeit des Nahost-Influencers und Iran-Kritikers mit Nähe zu Israel in der Vergangenheit schon in Mitleidenschaft gezogen worden ist.

Fussballerische Klasse statt krumme Dinger

In Ecuador wird über den möglichen Bestechungsversuch der Kataris diskutiert. Die Aufforderung an die Spieler: Legt Ehre fürs Land ein, macht keine krummen Dinger!

Denn «La Tri» ist so stark wie noch nie. Das liegt auch am kometenhaften Aufstieg von Moises Caicedo (21) bei Brighton in der Premier League. Sowohl sein Ex-Trainer Graham Potter («für 42 Millionen Pfund würde man höchstens seine Schuhe bekommen») als auch dessen Nachfolger Roberto de Zerbi («für ihn gibts keine Limite») sprechen in den höchsten Tönen über den dynamischen Mittelfeldmann. Und die Fans feiern ihn mit dem Song «He came from Ecuador to win the Ballon d’Or» (er kam aus Ecuador, um den Ballon d’Or zu gewinnen).

Längst haben europäische Topklubs die Fühler nach dem «Niño maravilla» (Wunderjungen), der sich schon als 18-Jähriger einen Platz in der Nati krallte, ausgestreckt. Brighton wird Kasse machen. Und auch sein Ex-Klub Independiente del Valle, der ihn 2021 für lediglich 6 Mio. Euro an Brighton verkaufte, aber 20 Prozent der Transferrechte behielt, wird nicht leer ausgehen.

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