Zur Trainerfrage beim FCB
Alex Frei verdient eine Saison lang Zeit

14 Punkte Rückstand auf YB, in der Conference League droht in einer schwachen Gruppe das Out: Trotzdem darf sich beim FC Basel die Trainerfrage nicht stellen. Der Kommentar von Fussballreporter Sebastian Wendel.
Publiziert: 01.11.2022 um 18:58 Uhr
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Sebastian Wendel, Blick-Fussballreporter.
Foto: Thomas Meier
Sebastian Wendel

Nach dem 1:3 in Bern, die Spieler sind längst unter der Dusche oder hocken im Bus, läuft Alex Frei über den Kunstrasen im Wankdorf-Stadion zum Gästeblock. Dort unterhält er sich minutenlang mit den FCB-Fans, die ihn danach mit Applaus verabschieden.

Der FC Basel hat schon im Herbst 14 Punkte Rückstand auf Tabellenführer YB. In der Conference League bangt Rot-Blau in einer No-Name-Gruppe ums Weiterkommen. Nüchtern betrachtet genug Gründe, um Alex Frei als Trainer anzuzählen.

Doch die fast schon ikonische Szene nach dem YB-Spiel zeigt: Alex Frei geniesst viel Rückhalt. Nicht nur bei den Fans, auch im Klubumfeld und bei den Medien. Richtig so! Weil er vor Leidenschaft für den FCB strotzt und hervorragend kommuniziert. Vor allem aber, weil es momentan in der Super League keinen schwierigeren Trainerjob gibt.

Die Meinung, der FC Basel könne um den Titel mitspielen, nur weil er der FC Basel ist, gehört an den Stammtisch. Der Realität entspricht sie längst nicht mehr. Die Sieger-DNA von früher? Hat sich 2017 gleichzeitig mit Bernhard Heusler aus Basel verabschiedet.

Der Besitzerwechsel ist zwar schon über ein Jahr lang her, doch erst seit diesem Sommer trägt der FCB so richtig die Handschrift von David Degen. Mit 15 neuen Spielern und einem neuen Trainer war der Umbruch gewaltig. Um daraus eine harmonische Einheit zu bilden, braucht es mehr als die vier Monate seit Saisonbeginn. Alex Frei verdient ein Jahr lang Zeit, dann kann man knallhart Bilanz ziehen!

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Mannschaft
SP
TD
PT
1
Servette FC
Servette FC
29
10
51
2
FC Basel
FC Basel
29
28
49
3
FC Luzern
FC Luzern
29
8
47
4
BSC Young Boys
BSC Young Boys
29
10
46
5
FC Lugano
FC Lugano
29
3
45
6
FC Zürich
FC Zürich
29
1
45
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
29
5
40
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
29
1
39
9
FC Sion
FC Sion
29
-6
35
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
29
-16
32
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
29
-12
27
12
FC Winterthur
FC Winterthur
29
-32
20
Meisterschaftsrunde
Abstiegsrunde
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