Wer Anfang Saison auf Darian Males (21) als Topskorer gesetzt hätte, den hätte man belächelt. Augustin, Zeqiri, Amdouni, Burger, Millar, Ndoye, Fink – sie waren im Sommer aus FCB-Sicht die Hoffnungsträger. Males hingegen galt als Sinnbild für die verkorkste Rückrunde der vergangenen Saison: Hinten anstellen bitte.
Doch die Leihgabe von Inter Mailand hat die Kritiker zum Schweigen gebracht. Nach gut einem Drittel der Saison liegen bereits 14 Skorerpunkte (6 Tore, 8 Vorlagen) auf seinem Konto – so viele wie in der gesamten vergangenen Saison. Andi Zeqiri und Dan Ndoye kommen gerade mal auf die Hälfte.
Was auffällt beim Linksfuss: 865 von 2220 möglichen Spielminuten – Zahlen eines Reservisten. 14 FCB-Profis standen in dieser Saison länger auf dem Platz als Males. Und trotzdem hängt er die interne Konkurrenz statistisch ab.
...dann musst du Tore erzielen...
Trainer Alex Frei erklärt die Males-Explosion: «Ich fand Darian schon immer einen coolen Spieler. Früher fehlten ihm die Zielstrebigkeit und die Ernsthaftigkeit vor dem Tor. Er musste lernen, sich auch im Training über eine vergebene Torchance aufzuregen. Und ich habe ihm gesagt: Wenn du willst, dass die Leute dich feiern, musst du Tore erzielen und vorbereiten.»
Sein bisheriges Meisterstück lieferte er am Wochenende gegen Winterthur ab, als er alle Tore zum dringend benötigten 3:1-Erfolg vorbereitete. Weitere Beispiele: Im Playoff-Rückspiel gegen Sofia legt er Michael Lang den Treffer zum 2:0 auf. Eine Runde zuvor versenkt er gegen Bröndby den entscheidenden Penalty. Spielt Males, holt Rot-Blau im Schnitt zwei Punkte pro Spiel – insgesamt sinds «nur» 1,6 Punkte.
Males sagt: «Ich habe jetzt die Gier, die es vor dem gegnerischen Tor braucht. Mein Wunsch ist, dass es auch gegen Zalgiris klappt und wir mit einem Heimsieg das europäische Überwintern sichern.»