Zur Krise in Basel
Was der FCB von seinem gefeuerten Coach lernen kann

Ein Saisonstart, so schlecht wie noch nie in diesem Jahrhundert. Und auch im Anhang grummelts wieder. Was der FC Basel von seinem gefeuerten Trainer Timo Schultz lernen kann, schreibt Blick-Sportchef Emanuel Gisi.
Publiziert: 07.10.2023 um 23:07 Uhr
|
Aktualisiert: 08.10.2023 um 07:46 Uhr
1/5
Basler Bosse David Degen und Heiko Vogel: Sportlich läufts nicht. Und auch unter den Anhängern rumorts.
Foto: Patrick Straub/freshfocus
RMS_Portrait_AUTOR_503.JPG
Emanuel GisiSportchef

Es gibt Fussballvereine, die nehmen für sich in Anspruch, mehr als ein Klub zu sein. Meist ist das Unfug. In Basel stimmts. Nirgendwo in der Schweiz hat das, was auf dem grünen Rasen passiert, derart direkten Einfluss auf das Seelenleben der Stadtbewohner wie am Rheinknie.

Und es ist nicht zu erwarten, dass sich die Basler schon bald in Massen von ihrem FCB abwenden werden – am Sonntag fahren zwei Fan-Extrazüge zum mittlerweile ungleichen Duell mit Ligakrösus YB. Obwohl längst alle wissen, dass die Zeiten, in denen die Meisterkübel gleich reihenweise auf dem Barfi präsentiert wurden, so schnell nicht wiederkommen werden.

Doch der Frust sitzt tief. Und da geht es eben nicht um den ausbleibenden Erfolg. Es geht um mehr. Timo Schultz mag als Trainer nicht die Antwort auf die sportlichen Fragen gewesen sein. Aber der Ostfriese hat in seiner kurzen Zeit in der Nordwestschweiz gezeigt, dass er eines begriffen hat: Es geht um Gefühle. Die Basler wollen ihren FCB lieben. Und da Liebe nichts mit grossen Worten und auch nichts mit einem Transferüberschuss, sondern ganz viel mit kleinen Taten zu tun hat und noch mehr mit dem Gefühl, verstanden zu werden, hatte Schultz schon nach ein paar Wochen ein Plätzchen im Herzen des Anhangs erobert.

Wollen Sie Stadt und Region wieder hinter sich bringen, müssen FCB-Präsident David Degen und seine Crew da ebenfalls hin. In den nächsten Wochen tingelt der FCB über die Dörfer, Testspiele gegen regionale Klubs sollen den Kontakt zur Basis stärken. Das ist eine gute Idee. Sie könnte von einem wie Schultz kommen.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?