Auf einen Blick
- FCZ verliert verrücktes Spiel gegen Luzern mit vielen Elfmetern und Platzverweisen
- Junge FCZ-Spieler überfordert, Nachwuchsstrategie noch nicht erfolgreich
- Drei Elfmeter für Luzern, zwei Platzverweise gegen FCZ in einem Spiel
«Nein, noch nie», antwortet FCZ-Coach Ricardo Moniz auf die Frage, ob er schon mal ein verrückteres Spiel erlebt habe als jenes in Luzern am Sonntagnachmittag. In den neunzig Minuten war gefühlt alles drin, was ein Fussballspiel bieten kann – nur ein Eigentor fehlte.
Fair verteilt sind die entscheidenden Szenen aber nicht. Ganz im Gegenteil. Denn unter dem Strich läuft von Anfang an alles für das Heimteam und alles gegen die Zürcher. Am Ende sind es drei Elfer für Luzern und zwei Platzverweise gegen den FCZ.
Noch funktioniert die Jugend-Strategie nicht
«Es ist zum Kotzen», erklärt Goalie Yanick Brecher (31) völlig unverblümt und spricht den FCZ-Fans mit diesen Worten aus der Seele. «Wir fahren jetzt mit einem Scheissgefühl nach Hause. Einen solchen Abend habe ich selten erlebt.»
Der Frust bei den Zürchern ist verständlich. Zumal die Mannschaft von Moniz sich vor allem nach dem 0:2 bis zur Pause wacker schlägt und auch in der zweiten Halbzeit Moral beweist. Allerdings muss sie sich auch an der eigenen Nase nehmen. Vor allem, was die vielen Jungspunde betrifft. Denn noch scheint die Nachwuchs-Strategie nicht aufzugehen.
Zwei Youngsters mit grosser Mühe
In Luzern scheinen vor allem Daniel Denoon (20) sowie Cheveyo Tsawa (18) überfordert zu sein. Und für ihre Unerfahrenheit bezahlen sie viel Lehrgeld. Denoon verschuldet nach 15 Minuten den zweiten Penalty des Spiels und sieht dafür Gelb. So weit, so gut. Doch keine fünf Minuten später foult er im Mittelfeld ohne jegliche Not Luzerns Thibault Klidje (23) und wird daraufhin des Platzes verwiesen. Im dritten Super-League-Spiel so früh Gelb-Rot zu sehen, muss man erst mal schaffen.
Viel Kritik muss Denoon aber vom Trainer nicht einstecken. «Es war unglücklich. Das war die fehlende Erfahrung. Er hat viel Persönlichkeit und viel Grinta. Jetzt muss er aber davon lernen», sagt Moniz
Auf den FCZ wartet viel Arbeit
Tsawa dagegen bleibt bis zum Schluss auf dem Platz. Wobei er dafür viel Glück in Anspruch nimmt. Denn bei seinem dämlichen Penaltyfoul an Knezevic hätte er gut und gerne die zweite Gelbe sehen können – ja, fast müssen. Weshalb Moniz ihn nicht früher ausgewechselt hat? «Wir wollten mutig sein und ihn auf dem Platz lassen. Aber auch er muss von seinen Fehlern lernen.»
Am Ende muss der FCZ also eine klare Niederlage einstecken. Es geht dabei aber nicht nur um die drei Punkte, die in diesem Spiel verteilt wurde. Nein, die Partie hat gezeigt, dass der FCL mit seiner Nachwuchsstrategie schon viel weiter ist und auf den FCZ noch viel Arbeit wartet.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 20 | 7 | 35 | |
2 | FC Basel | 20 | 24 | 34 | |
3 | FC Luzern | 20 | 5 | 33 | |
4 | FC Lausanne-Sport | 20 | 8 | 31 | |
5 | Servette FC | 20 | 2 | 31 | |
6 | FC Zürich | 20 | -2 | 30 | |
7 | FC St. Gallen | 20 | 7 | 29 | |
8 | FC Sion | 20 | 0 | 26 | |
9 | BSC Young Boys | 20 | -4 | 25 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 20 | -9 | 19 | |
11 | Yverdon Sport FC | 20 | -13 | 18 | |
12 | FC Winterthur | 20 | -25 | 14 |