Nach diesem Foul muss Schubert abtransportiert werden
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Glasklare Rote Karte:Nach diesem Foul muss Schubert abtransportiert werden

YB-Kicker am «Boden zerstört»
So erging es Garcia nach seinem Horror-Foul an Schubert

Der FC St. Gallen ist neuer Super-League-Leader. Erstmals seit Februar 2020. Und doch: Freude kommt kaum auf – wegen der Horror-Verletzung von Fabian Schubert. Auch der Verursacher Ulisses Garcia leidet. Und wird für mehrere Spiel gesperrt.
Publiziert: 05.09.2022 um 16:38 Uhr
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Aktualisiert: 05.09.2022 um 16:53 Uhr
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Verletzungsschock: Fabian Schubert wird unter Schmerzen auf der Bahre vom Platz getragen, während Übeltäter Ulisses Garcia (4.v.r.) die Rote Karte sieht.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Alain Kunz

Dass der neue Leader St. Gallen heisst, ist bemerkenswert. Die Espen machen einfach in ihrem Flow weiter, der sie schon die gesamte letzte Rückrunde getragen hat.

Der 2:1-Sieg im emotionalen Spiel gegen YB hievt die Mannen von Peter Zeidler erstmals seit der Rückrunde 2019/20 auf den Thron, als sich Ostschweizer und Berner lange Zeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten und YB sich erst fünf Runden vor Schluss absetzte. Zehn Runden lang war St. Gallen damals Tabellenführer gewesen.

Vier Spiele Sperre

Einen Tag nachdem Ulisses Garcia wegen seinem Horror-Foul an Fabian Schubert mit Rot vom Platz geflogen ist, hat die Swiss Football League SFL das Strafmass bekannt gegeben. Der YB-Verteidiger wird für vier Spiele gesperrt.

Er verpasst damit die Partien gegen Lugano (11.9.), Luzern (2.10.), St. Gallen (8.10.) und Zürich (16.10.).

Cédric Zesiger, der im Spiel gegen St. Gallen mit Gelb-Rot ebenfalls vorzeitig unter die Dusche geschickt wurde, muss für ein Spiel aussetzen.

Einen Tag nachdem Ulisses Garcia wegen seinem Horror-Foul an Fabian Schubert mit Rot vom Platz geflogen ist, hat die Swiss Football League SFL das Strafmass bekannt gegeben. Der YB-Verteidiger wird für vier Spiele gesperrt.

Er verpasst damit die Partien gegen Lugano (11.9.), Luzern (2.10.), St. Gallen (8.10.) und Zürich (16.10.).

Cédric Zesiger, der im Spiel gegen St. Gallen mit Gelb-Rot ebenfalls vorzeitig unter die Dusche geschickt wurde, muss für ein Spiel aussetzen.

Doch Freude über die Ranglistenposition kommt kaum auf. Dies wegen eines üblen Fouls des eigentlich netten Ulisses Garcia an St. Gallens Fabian Schubert. Der Genfer mäht den Österreicher mit einer eingesprungenen Kung-Fu-Grätsche weg, als dieser das wegen Offside annullierte 1:0 macht.

Garcia-Aktion: Täter wollte Schuberts Nummer

Auf den TV-Bildern ist zu sehen, wie der Unterschenkel wie ein Zündhölzchen wegknickt. Horror-Bilder, die kaum auszuhalten sind. Die Diagnose ist niederschmetternd: Fraktur von Schien- und Wadenbein. Als Schubert auf dem Operationstisch liegt, läuft im Kybunpark noch die Pressekonferenz.

«Nach dem Spiel zu mir gekommen und hat sich entschuldigt»
2:27
Görtler über Garcia:«Nach dem Spiel zu mir gekommen und hat sich entschuldigt»

Zu diesem Zeitpunkt sitzt der Täter im YB-Car. Niedergeschlagen, geschockt, ein Häufchen Elend. Das hat man auch gesehen, als sich Garcia nach dem Spiel gesenkten Hauptes und den Tränen nahe bei jedem einzelnen St. Galler entschuldigt. «Es tut mir extrem leid, was passiert ist. Das geht mir sehr nahe. Ich bin am Boden zerstört. Ich habe zuvor noch nie einen Gegenspieler verletzt. Ich möchte mich von ganzem Herzen bei Fabian Schubert entschuldigen und wünsche ihm gute Besserung», lässt Garcia ausrichten.

«Ich habe ihm das abgenommen», sagt St. Gallens Coach Peter Zeidler. «Ich habe gesehen, wie ihn das richtig bewegt. Er wird sich auch bei Schubert entschuldigen, hat um dessen Nummer nachgefragt. Und doch: Es ist gerade schwierig.»

Auch Zesiger fliegt

Das ist es auch für Espen-Captain Lukas Görtler, der schon in der Pause sagt: «Eigentlich ist der Tag gelaufen. Nach so etwas ist es schwierig, wieder ins Spiel zu finden.» Aber die St. Galler tun das. Es sei ja das Einzige gewesen, was man noch habe machen können, so Görtler. Mit einem Mann mehr, denn Garcia wird nach VAR-Intervention des Feldes verwiesen. Erstaunlich, dass Fedayi San dafür den Support aus Volketswil braucht.

«Man kann gegen die Rote Karte natürlich nichts sagen»
2:56
Trainer-Wicky zum Garcia-Foul:«Man kann gegen die Rote Karte natürlich nichts sagen»

Und es ist nicht der einzige YB-Marschbefehl an diesem Tag. Cédric Zesiger kriegt Gelb-Rot (72.), wobei die erste Gelbe unberechtigt war. Der Seeländer rastet beim Verlassen des Platzes komplett aus. Und die Hoffnung auf einen Punkt schwindet bei YB dann immer mehr.

Görtler: «Würde Tabellenführung eintauschen»

Der Fussball hat aber nicht nur seine hässliche Fratze gezeigt, sondern auch seine wunderschöne Seite: Mit dem Tor des malischen Teenagers Daouda Guindo, der aus 28 Metern zum 1:0 ins Lattenkreuz trifft. Prädikat: Tor des Monats. Mindestens. Zesigers Ausgleich per Kopf ist dann eher profan. Und Isaac Schmidts Siegtreffer eine Minute nach dessen Einwechslung ein Zufallsprodukt, weil ihm der Ball im Flipperkasten-Stil via zwei Berner Beine vor die Füsse fällt.

Aber das Tor ist symptomatisch für ein Team, dem es einfach läuft. Einfach so. Und doch: «Ich würde die Tabellenführung und die drei Punkte gerne gegen einen gesunden Schubi eintauschen», schliesst Görtler.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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