Angriffslustig. Immer wieder dieses Wort. Angriffslustig müsse YB sein, weil man dies in dieser Position sein müsse. Man spürt bei YB-Coach David Wagner, dass die Lust, dieses Acht-Punkte-Handicap auf den FC Zürich wettzumachen, enorm ist. «Wir haben einfach nicht die beste Ausgangslage», sagt der Deutsche. «Aber es wäre Quatsch zu sagen, wir machen deswegen im Titelrennen da nicht mehr mit.»
«Fünf Siege – aber es bleibt ‘ne Vorbereitung»
Das hatte nach dem 5:0 in Lugano zu Vorrundenende bei der Bilanzierung ebendieser noch etwas anders getönt. Acht Punkte Rückstand scheine aussichtslos, sagte Wagner damals. Heute moniert er, man habe vergessen, den zweiten Teil des Satzes hinzuzufügen, dass man nichtsdestotrotz alles versuchen werde, um diesen Rückstand aufzuholen. Okay.
Die Trainingsspiele geben die Marschrichtung schon mal eindrücklich vor. Es sei «beeindruckend», dieser Angriffsmaschinerie von hinten zuzuschauen, sagte der neue Goalie Anthony Racioppi. «Ich spiele doch lieber ‘ne gute statt ‘ne weniger gute Vorbereitung», formuliert es Wagner nach den fünf klaren Testspielsiegen in fünf Spielen mit 24 geschossenen Toren. «Aber es bleibt ‘ne Vorbereitung.»
Aebischer fix bei Bologna
Alles läuft dann aber doch nicht ganz nach Plan. Zuerst das abgesagte Trainingscamp. Dann die Transfers von Hefti und Aebischer (Letzterer trainierte gestern schon mit dem FC Bologna, nach der Unterschrift unter einen Leihvertrag bis Saisonende mit zwingender Kaufoption bis 2026). Aber mit Abgängen konnte man rechnen. Die länger als gehofft ausfallenden Garcia und Kanga.
Und die beiden letzten Corona-Fälle mit zwei Spielern, die Symptome hatten und über eine gewisse Schlappheit klagen. Erst Fabian Lustenberger, der aber zurück ist im Training. Und Jean-Pierre Nsame, der für Wagner Neue. Anfang Woche muss er in Isolation nach ersten Symptomen am Vortag.
Man rechne: Am Freitag kann Nsame frühestens raus. Das ist der Vortag des Lugano-Spiels. Da steht man normalerweise nicht im Aufgebot. «Im Grunde rechne ich nicht mit ihm», sagt Wagner. «Aber keine Ahnung, was bis dann noch passiert. Und dann ist man als Trainer möglicherweise gezwungen, einen ins Aufgebot zu nehmen, der nur ein Training gemacht hat, weil du sonst keine Spieler mehr hast.»
Abgesehen davon fehlten Nsame noch 10 bis 15 Prozent», so Wagner. «Insbesondere, was Explosivität und Reaktivität anbelangt. Und das sind seine Markenzeichen im Strafraum.»
Kopfschmerzen wegen der Aufstellung seien gute Probleme
Mit den Ausfällen von Kanga und der Isolation von Nsame rechtfertigt sich die hohe Zahl an Stossstürmern von vier (es kommen hinzu Siebatcheu und Monteiro) fast schon – wobei: «Auf dem Papier ist die Zahl zu hoch», sagt Wagner. Aber wie wir nun sehen, hat man so schnell zwei weniger.» Abgesehen davon: Wen er Kopfschmerzen kriege, weil er nicht wisse, wen aufstellen, dann seien das gute Probleme.
YB 2022. Ein Team mit viel … Angriffslust.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |