Im Romand-Derby sind zwar noch fünf Minuten zu spielen, doch die Servette-Fans verabschieden Nuzzolo und Co. bereits mit höhnischen «Au Revoir»-Rufen. Auf Wiedersehen in der Super League ab frühestens übernächster Saison meinen sie damit.
Denn obwohl der Xamax-Abstieg rechnerisch noch nicht feststeht, mit der Pleite in Genf ist die Hoffnung verloren. «Wir sind Realisten, die Challenge League kommt», sagt Coach Henchoz nach der Partie. Drei Sion-Pleiten und zwei Xamax-Kantersiege gegen St. Gallen und Lugano – das werde es nicht geben.
Der Genickschlag in Genf? Die zwei schnellen Gegentore nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit. «Das 1:2 tat weh, das 1:3 hat uns getötet», so Henchoz. Er bedauert die verletzungsbedingte Auswechslung von Oss zur Pause – denn der neue Mann Neitzke fungiert bei beiden Gegentreffern viel mehr als Statist, denn als Verhinderer. Die Abstimmung in der Abwehr stimmt beide Male nicht.
«Mir fehlte es an Zeit zwischen den Spielen»
An diesen Mankos hätte Ex-Liverpool-Verteidiger Henchoz gerne mehr gearbeitet. Mehr Zeit zwischen den Spielen hätte sich der vor drei Wochen als Retter in der Not zurück nach Neuenburg gekommene Freiburger dafür gewünscht. «Wenn du alle drei Tage spielst, hast du kaum Zeit zu trainieren. Diese Zeit hat mir gefehlt, um die Mannschaft und jeden einzelnen Spieler weiterzubringen.»
Ansonsten bedauert Henchoz nichts, sucht nicht nach Entschuldigungen. «Servette verdient den Sieg und den vierten Platz. Sie haben eine starke Truppe beisammen». Der Abstieg sei nicht an dieser Niederlage festzumachen – die ganze Saison habe Xamax stets etwas gefehlt.
Der Frage, ob Xamax den Klassenerhalt geschäfft hätte, wenn man ihn im letzten Sommer als Trainer behalten hätte, geht Henchoz gekonnt aus dem Weg. Nicht nur er sei gegangen, sondern auch viele Leistungsträger – darunter Serey Die, Ademi und Pickel.
Diese seien zu spät ersetzt worden, man habe zu lange auf Junge gesetzt, die noch nicht bereit waren, sagt Captain Laurent Walthert als Seitenhieb an die Klub-Führung. «Der Abstieg hat eindeutig sportliche Gründe, aber auch politische», so der Goalie.
«Challenge League wird nicht einfach»
Falls der Klub den sofortigen Wiederaufstieg anstrebe und dabei auf ihn zähle, würde er sich gerne auch nächste Saison in den Dienst der Mannschaft stellen, so Walthert. Auf diese Art von Einstellung baut Coach Henchoz, der mit seinem Einjahres-Vertag auch in der Challenge League an der Seitenlinie stehen wird.
«Es gibt immer drei, vier gute Teams dort, die um den Aufstieg spielen. Der Wiederaufstieg wird alles andere als locker», so Henchoz. Da brauche es Spieler, die sich voll für die Ziele des Vereins einsetzen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |