Die Corona-Zwangspause machte es möglich: Selbst ein emotionaler Typ wie Ludovic Magnin fand Gelegenheit zu einer Auszeit. «Am Anfang fand ich den Unterbruch gar nicht schlecht, es kehrte mal Ruhe ein», sagt der FCZ-Trainer.
Doch jetzt ist Magnin längst heiss auf den Re-Start, den Zürich nach 118 ligaspiel-losen Tagen auswärts bei Meister YB bestreitet. «Ich freue mich sehr, auch wenn Geisterspiele eigentlich nichts mit Fussball zu tun haben. Als ich gesehen habe, wie sehr den heissen Spielen in der Bundesliga die Emotionen fehlen, war ich traurig», sagt Magnin.
Immerhin: Die Anweisungen der Trainer gehen nicht im Fanlärm unter. Allerdings auch Kommentare Richtung Schiri nicht. Muss Heisssporn Magnin nun seine Wortwahl überdenken und die Lautstärke reduzieren, weil über die Mikrofone alles am Fernsehen hörbar sein wird? «Wenn es um Punkte geht, hat man keine Zeit zu überlegen, ob alles politisch korrekt ist. Ich gehe also davon aus, dass man mich ab und zu hören wird», so der FCZ-Coach.
Horror-Bilanz gegen YB
Angesichts der letzten Resultate gegen YB ist es nicht unwahrscheinlich, dass Magnin einiges zu fluchen hat. Die Bilanz ist eine Horror-Story. In der Super League wartet der FCZ seit 17 Partien und seit sechs Jahren auf einen Sieg.
In der laufenden Saison sinds gar Ohrfeigen in Serie: Zweimal 0:4 in der Liga und einmal 0:4 im Cup. YB-Knipser Jean-Pierre Nsame: «Wir hoffen natürlich auf dasselbe Resultat. Aber wir nehmen auch ein 1:0 mit einem Tor in der 90. Minute. Ein Sieg würde uns sofort in den Vertrauensmodus setzen. Wenn man die drei letzten Resultate sieht, ist man dazu verleitet zu denken, der FCZ sei ein einfacher Gegner. Das ist keineswegs so!»
«Diesmal sind wir vorbereitet»
Magnin seinerseits erwähnt als Regel von der Ausnahme einerseits den Cup-Triumph 2018 in Bern gegen YB. Und anderseits kündigt er einen mutigen FCZ an. «Diesmal sind wir vorbereitet. Bei einem Sieg gegen YB mit all den zurückgekehrten Spielern wäre der Stolz umso grösser.»
Die FCZ-Vorbereitung kann sich mit sechs Testsiegen (29:5 Tore) sehen lassen. Das wird auch in Bern registriert. YB-Star Christian Fassnacht: «Der FCZ ist bereit, das hat man in den Tests gesehen. Die sind eingeschossen. Vielleicht aber auch schon ausgeschossen...»
Magnin macht sich derweil mehr um die Defensive Gedanken. Abwehrchef Nathan reiste wegen eines Krankheitsfalls in der Familie nach Brasilien. Jetzt ist er zurück – fehlt aber trotzdem. Trotz negativem Covid-Test sind ein paar Tage Sicherheitsisolation fällig. So ist das in Zeiten von Corona-Fussball.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |