Wimmer, Nouri, Geiger, Wicky?
Wer holt GC aus dem Keller?

GC ist wieder einmal in der Krise. Nach der Entlassung von Marco Schällibaum sackte der Rekordmeister am Wochenende ans Tabellenende ab. Wen holen die Zürcher als Feuerwehrmann?
Publiziert: 12.11.2024 um 20:25 Uhr
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Aktualisiert: 12.11.2024 um 20:50 Uhr
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Sportchef Stephan Schwarz steht unter Druck: Wen präsentiert er als neuen GC-Trainer?
Foto: Pius Koller
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

GC ist wieder einmal auf Trainersuche. Seit dem Abgang des heutigen Nati-Co-Trainers Giorgio Contini 2023 wurden weder Bruno Berner (zehn Monate im Amt) noch Marco Schällibaum (sieben Monate) trotz ihrer Vergangenheit als Spieler beim Rekordmeister auf dem Campus in Niederhasli glücklich.

Vom alten Glanz sind die Zürcher auch zehn Monate nach dem Einstieg der amerikanischen Investoren vom Los Angeles FC noch immer weit entfernt. Im Gegenteil: Bei GC herrscht Alarmstufe Rot, in der Liga haben die Zürcher nach gut einem Drittel der Meisterschaft die Rote Laterne gefasst.

Welcher Trainer führt die Zürcher aus der Krise? Die Verantwortlichen um LAFC-Europa-Direktor Harald Gärtner (55) und Sportchef Stephan Schwarz (54) stehen unter grossem Druck. Noch in dieser Woche soll der neue Trainer eingetütet werden. Wunschkandidat Peter Zeidler hat abgesagt. Offensichtliche Super-League-Lösungen wie Patrick Rahmen oder Ex-Coach Giorgio Contini sind ausgeschlossen. Die Spuren bei der Trainersuche führen tendenziell eher ins Ausland. Eine Liste der möglichen Kandidaten:

Michael Wimmer (44)

Bereits im letzten Frühjahr geisterte der Name des Deutschen durch den Campus als möglicher Nachfolger von Marco Schällibaum. Und auch jetzt wird der ehemalige Trainer von Austria Wien heiss gehandelt. Zuletzt war Wimmer bei Schalke Kandidat. GC-Sportchef Schwarz kennt ihn von seinem Engagement bei Augsburg (2018/2019). Verhandlungen sollen laut Blick-Informationen aber ins Stocken geraten sein, da man sich unter anderem uneinig ist über die Länge des Vertrages. 

Alexander Nouri (45)

Der Deutsch-Iraner war zuletzt von der Bildfläche verschwunden, seit er sein Engagement beim griechischen Zweitlisten Kavala im Frühjahr 2022 nach nur wenigen Monaten beendete. Seine beste Zeit als Trainer hatte Nouri bei Werder Bremen, wo er sich 2016/2017 ein gutes Jahr hielt. LAFC-Europachef Harald Gärtner kennt Nouri aus Ingoldstadt-Zeiten. Mit Gärtner als Geschäftsführer und Nouri als Trainer konnte man 2018 über keinen einzigen Sieg in der 2. Bundesliga jubeln. Nach acht Spielen war die Beziehung bereits wieder zu Ende. 

Dirk Schuster (56) & Manuel Baum (45)

Auf der Suche von alten Bekannten der GC-Führung kommt man auch schnell auf Manuel Baum und Dirk Schuster. Stephan Schwarz hat mit beiden bei Augsburg zusammengearbeitet. Mit Schuster, der aktuell vereinslos wäre, soll es damals allerdings zu Meinungsverschiedenheiten gekommen sein. Dass Baum seinen Job als Leiter Nachwuchs bei RB Leipzig für GC aufgibt, scheint unwahrscheinlich.

Raphael Wicky (47)

Der Walliser ist nach seiner Entlassung bei YB frei, da sein Vertrag im Sommer bei den Bernern ausgelaufen ist und somit einer der vielversprechendsten Schweizer Trainer auf dem Markt. Der ehemalige Nati-Crack hat sich dank seiner langjährigen Karriere als Spieler im Ausland vor allem auch in Deutschland einen guten Ruf geschaffen. Und auch seine Engagements bei Basel und YB, wo er jeweils in der zweiten Saison entlassen wurde, sind in der Nachbetrachtung als Erfolg zu werten. Für ihn wäre ein Engagement bei GC allerdings ein Abstieg. Aber: LAFC-Präsident John Thorrington ist befreundet mit Wicky.

Alain Geiger (64)

Um den Walliser ist es ruhig geworden, seit seine Zeit bei Servette im Sommer 2023 nach fünf Jahren geendet hat. Doch der ehemalige Libero hat die Genfer zu einem Spitzenteam geformt. Zu GC hat er einen Bezug, spielte er doch die letzten beiden Saisons seiner eindrücklichen Karriere (112 Länderspiele) bei den Zürchern und wurde mit ihnen 1996 auch Meister. Ein Problem könnte die Sprache sein, zwar spricht Geiger etwas Deutsch, die deutschen Verantwortlichen aber wohl kaum Französisch.

Mario Cantaluppi (50)

Der gebürtige Zürcher arbeitet seit Jahren im Nachwuchs des FC Basel und macht bei der U21 einen guten Job. Er hat als Spieler eine GC-Vergangenheit und wurde mit den Zürchern Anfang der Neunzigerjahre Meister. Es wäre sein erster fixer Job in der Super League. Die Frage ist, ob Gärtner und Schwarz ihn überhaupt kennen?

Mister X

Dass die GC-Verantwortlichen ein Faible für ihre Landsleute haben, ist kein Geheimnis. Ex-Darmstadt-Trainer Thorsten Lieberknecht stünde zur Verfügung, der als leidenschaftlicher Coach gilt. Auch Ex-Bochum-Trainer Thomas Letsch sowie Weltmeister-Bruder Tobias Schweinsteiger (42), der bei seiner ersten Stelle als Cheftrainer mit Osnabrück aufgestiegen war. Im Nachbarland wartet zudem auch Heiko Vogel auf einen neuen Job, der zuletzt mehrfach wechselnd als Sportchef und Trainer beim FC Basel mittelmässig erfolgreich war, aber dennoch beim FCB seine Qualitäten als Feuerwehrmann beweisen konnte. Eine Option mit FCZ-Meistertrainer André Breitenreiter (51) scheint derweil unrealistisch.

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