«Der Sieg ist 100 Prozent verdient»
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Die Stimmen zum FCZ-Sieg:«Der Sieg ist 100 Prozent verdient»

Wie kam es zu den 17 (!) Punkten Rückstand auf den FCZ?
Das ist die grosse YB-Fehlerliste

Der YB-Kriechgang! Der Rückstand auf den FCZ ist epochal. Im Mittelpunkt der Kritik steht Sportchef Christoph Spycher (43). Sein Hauptfehler: Er hat kein neues Blut ins Team gepumpt.
Publiziert: 21.03.2022 um 21:30 Uhr
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Aktualisiert: 21.03.2022 um 22:55 Uhr
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YB am Boden! Hier Torschützenleader Jordy Siebatcheu, der hier eben über die eigenen Füsse gestolpert ist.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
Alain Kunz

Schon schräg, wenn YB ein Spiel quasi ohne Torchancen abliefert. Und dann steht der Trainer hin und sagt: «Das war ein gutes Spiel. Ich habe gesehen, woran wir in den letzten zwei Wochen gearbeitet haben. Intensität, Physis, viel Dynamik nach vorne, Ballkombinationen. Ich sehe Fortschritte.» Wer nach einem 2:2 gegen das abgeschlagene Schlusslicht Lausanne nicht irgendwelche Fortschritte sieht – wann dann?

So schlecht war YB zuletzt 2012/13

Und so ist schon jetzt die Frage erlaubt: Ist Matteo Vanetta (43) die richtige Wahl, um den Maximalschaden abzuwenden? Nämlich das Verpassen der europäischen Plätze. Lugano hat bereits aufgeschlossen. Nach der Nati-Pause muss YB zum erstarkten FC Basel und könnte da durchaus drei Punkte Rückstand auf die Tessiner haben. Die drittklassige Conference League zu verpassen, wäre fast so schlecht wie in der Saison 2012/13, als man unfassbarer Siebter wurde und Martin Rueda im April gehen musste.

Lassen wir die Vanetta-Frage noch offen. Denn schon jetzt umfasst die Fehlerliste von Sportchef Christoph Spycher fünf Punkte.

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Die Spycher-Fehlerliste

Fehler Nummer 1: Kein Hunger

Nach vier Meistertiteln in Serie war diese Mannschaft satt und nicht gierig auf die Nummer fünf. Im Sommer gab es keine Blutauffrischung mit Ausnahme des Coaches. Es kamen bloss Talent Alexandre Jankewitz, der nie spielte, und Wilfried Kanga, der zu Saisonbeginn unbrauchbar war. Alle anderen waren eben Meister geworden. Diese fehlende Geilheit auf den Titel hat Spycher massiv unterschätzt.

Fehler Nummer 2: David Wagner

Der Deutsche kam nie so richtig an in Bern. Die Fans hatten ihn schon nach kürzester Zeit auf dem Kieker. Er war das Sinnbild für die schwachen Meisterschaftsleistungen. Der Frankfurter brachte das Feuer nie zum Lodern. Trotz Erreichen der Champions League, wo er allerdings die beiden entscheidenden Spiele vercoachte.

Fehler Nummer 3: Die Goalies

Als sich David von Ballmoos schwer verletzte, übernahm Guillaume Faivre. Als Backup holte Spycher von Aarau Nicolas Ammeter. Genau richtig. Doch dann gabs statt einer erneuten temporären Lösung mit Anthony Racioppi eine neue Nummer eins bis zur Rückkehr von Von Ballmoos. Nun ist der Stammgoalie zurück. Racioppi ist sein Backup. Und der für die Garderobe wichtige Faivre bloss noch Tribünenhocker. Das Goalie-Management mutet konzeptlos an.

Fehler Nummer 4: Zu viele Winterabgänge

Jeder Transfer mag für sich gesehen Berechtigung haben. Aber am Ende war es zu viel, mit Michel Aebischer das Hirn, mit Kiki Martins den Vorkämpfer, mit Silvan Hefti einen Energiespieler und mit Jean-Pierre Nsame den Rekordtorschützen gehen zu lassen. Und dann zu kommunizieren, Nsame sei nicht fit genug für die Super League. In der Serie A macht er jedes Spiel …

Fehler Nummer 5: Die Zuzüge

Wenn man Spieler konkret dafür holt, durch Verletzungen (wie jene von Christian Fassnacht) entstandene Löcher zu stopfen, müssen die sofort funktionieren. Cheikh Niasse, Kevin Varga und Edimilson Fernandes taten das nicht.

Spychers Vertrag läuft Ende Jahr aus. Er hat bei YB trotz der Fehler nicht ausgespielt. Wenn verlängert wird, was Formsache scheint, kann er seine Lernfähigkeit und Schlauheit schnell unter Beweis stellen. Und YB zurück in die Spur bringen.

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