Auf einen Blick
- Die Trainersuche bei YB gestaltet sich nicht einfach
- Urs Fischer hat einen dicken Vertrag bei Union Berlin bis 2025
- Wirds am Ende eine deutsche Überraschung?
Meistertrainer Joël Magnin hat seinen Job angetreten. Interimistisch. Wie lange definiert sich darüber, bis wann YB einen fixen neuen Cheftrainer findet.
Und auch über die Wortwahl. Denn in der Medienmitteilung steht, U21-Coach Magnin werde das Team «interimistisch und bis auf Weiteres übernehmen». Christoph Spycher, VR-Delegierter Sport, spricht indes in seinem Video-Interview davon, dass angedacht sei, bis im Winter mit Magnin zu gehen.
Wie auch immer und wie lange auch immer: Irgendwann braucht YB einen neuen Coach. Wer könnte auf Rahmen folgen? Eine kleine Auslegeordnung.
Die Luxuslösung wäre ein Zürcher
Urs Fischer (58) haben die Berner schon mehrfach angefragt. Und er wäre im Mai 2018 wohl als Nachfolger von Adi Hütter YB-Trainer geworden, wenn da nicht das Angebot von Union Berlin ins Haus geflattert wäre. Den Rest der Geschichte kennt man. Und heute? Fischers Millionenvertrag mit Union läuft noch bis Sommer 2025. Da würde wohl ein finanzieller Kraftakt nötig sein. Fischer selber würde sich die Ideen der YB-Bosse sicher mal anhören. Ein Ja wäre nur denkbar, wenn er eine Unterschrift bei YB nicht als Schritt zurück taxiert und wenn für ihn alles stimmt. Fischer ist da pedantisch und fordernd. Übrigens: Er spricht sehr gut Französisch.
YB ist aber sicher nicht die Wunschlösung des Zürchers. Lieber würde er in der Bundesliga bleiben. Da kann durchaus mit Borussia Mönchengladbach spekuliert werden, sollte Gerry Seoane das Ruder nicht ganz schnell herumreissen können. Bochum hingegen, wo die Halbwertszeit von Peter Zeidler (könnte der dann ein Kandidat bei YB sein?) sich schon bald dem Ende zuneigen könnte, wäre für Fischer möglicherweise bereits eine Nummer zu klein. Er hat dem VfL im April bereits einmal abgesagt. Und sonst? Wenn Fischer nicht mag?
Die welsche Fraktion will wohl Geiger
Erneut geistert der Name Alain Geiger (63) durchs Wankdorf. Vor allem die welsche Fraktion in der Sportkommission würde sich sicher starkmachen für den ersten Romand nach einem Österreicher, einem Deutschen und drei Deutschschweizern. Immerhin ist die Hälfte des Teams frankophon. Der Walliser ist seit seinem Abgang bei Servette – er hat ja den Klub wieder gross gemacht – vor einem Jahr ohne Anstellung.
Lustrinelli und Contini als Optionen
Auch Mauro Lustrinelli (48) ist ein Name, den man immer wieder hört. Der Tessiner mit YB-Vergangenheit kennt den Laden und einige Profis aus seiner U21-Nati-Zeit. Thun würde ihn gegen ein im Oberland immer willkommenes Entgelt sicher ziehen lassen, wenn der grosse Bruder ruft. Sprachbarrieren gibts keine. Wie auch beim sprachbegabten Giorgio Contini nicht, dem aktuellen Nati-Assistenten. Der Winterthurer hat bei Lausanne und GC bewiesen, unter schwierigsten Umständen erfolgreich arbeiten zu können. Und er hat seinen Anteil daran, dass Murat Yakin die Nati an der EM wieder in die Spur gebracht hat. Allerdings hat er eben den Vertrag mit dem SFV verlängert.
Und sonst? Mattia Croci-Torti (42) wird Lugano während der laufenden Saison sicher nicht verlassen. Dasselbe gilt wohl auch für Mario Frick (50) in Luzern. Er stand wie Contini und Lustrinelli auf einer ersten YB-Liste im Frühling dieses Jahres. Auch Marc Schneider (44) müsste man bei Vaduz zuerst loseisen.
Oder machts am Ende ein Deutscher?
Spannend wäre die Lösung André Breitenreiter (51). Der FCZ-Meistercoach von 2022 ist allerdings danach sowohl bei Hoffenheim als auch bei Huddersfield gigantisch gescheitert, was ein gewichtiges Argument gegen ihn ist. Auch der Name Thomas Letsch (56) schwirrt herum. Ein Produkt der Salzburger RB-Schmiede, das zuletzt in Bochum tätig war. Auch Niko Kovac (52) ist arbeitslos, aber sehr teuer.
Aber eben: Sollte es wirklich so sein, wie Spycher sagt, nämlich dass Magnin bis Jahresende interimistisch das YB-Schiffchen führt, kann sich der Meister viel Zeit lassen und sogar auf bald frei werdende Trainer spekulieren.
Patrick Rahmen (01.07.2024 – 08.10.2024) – 9 Spiele, 0,67 Punkte pro Spiel
Joël Magnin (04.03.2024 – 30.06.2024) – 12 Spiele, 2,17 Punkte pro Spiel
Raphael Wicky (01.07.2022 – 04.03.2024) – 62 Spiele, 2,02 Punkte pro Spiel
Matteo Vanetta (08.03.2022 – 30.06.2022) – 11 Spiele, 1,45 Punkte pro Spiel
David Wagner (01.07.2021 – 17.05.2022) – 25 Spiele, 1,76 Punkte pro Spiel
Gerardo Seoane (01.07.2018 – 30.06.2021) – 108 Spiele, 2,32 Punkte pro Spiel
Adi Hütter (07.09.2015 – 30.06.2018) – 101 Spiele, 2,11 Punkte pro Spiel
Harald Gämperle (06.08.2015 – 06.09.2015) – 4 Spiele, 1,5 Punkte Pro Spiel
Uli Forte (01.07.2013 – 06.08.2015) – 75 Spiele, 1,71 Punkte pro Spiel
Bernard Challandes (08.04.2013 – 30.06.2013), 10 Spiele, 1,1 Punkte pro Spiel
Patrick Rahmen (01.07.2024 – 08.10.2024) – 9 Spiele, 0,67 Punkte pro Spiel
Joël Magnin (04.03.2024 – 30.06.2024) – 12 Spiele, 2,17 Punkte pro Spiel
Raphael Wicky (01.07.2022 – 04.03.2024) – 62 Spiele, 2,02 Punkte pro Spiel
Matteo Vanetta (08.03.2022 – 30.06.2022) – 11 Spiele, 1,45 Punkte pro Spiel
David Wagner (01.07.2021 – 17.05.2022) – 25 Spiele, 1,76 Punkte pro Spiel
Gerardo Seoane (01.07.2018 – 30.06.2021) – 108 Spiele, 2,32 Punkte pro Spiel
Adi Hütter (07.09.2015 – 30.06.2018) – 101 Spiele, 2,11 Punkte pro Spiel
Harald Gämperle (06.08.2015 – 06.09.2015) – 4 Spiele, 1,5 Punkte Pro Spiel
Uli Forte (01.07.2013 – 06.08.2015) – 75 Spiele, 1,71 Punkte pro Spiel
Bernard Challandes (08.04.2013 – 30.06.2013), 10 Spiele, 1,1 Punkte pro Spiel
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 18 | 6 | 31 | |
2 | FC Basel | 18 | 21 | 30 | |
3 | FC Lausanne-Sport | 18 | 9 | 30 | |
4 | FC Luzern | 18 | 3 | 29 | |
5 | Servette FC | 18 | 2 | 29 | |
6 | FC Zürich | 18 | -1 | 27 | |
7 | FC Sion | 18 | 4 | 26 | |
8 | FC St. Gallen | 18 | 6 | 25 | |
9 | BSC Young Boys | 18 | -4 | 23 | |
10 | Yverdon Sport FC | 18 | -12 | 17 | |
11 | Grasshopper Club Zürich | 18 | -10 | 15 | |
12 | FC Winterthur | 18 | -24 | 13 |