Was machen die Besitzer in LA?
Noch nie in der Super-League-Geschichte war GC schlechter

Die Grasshoppers Zürich stecken nach einer erneuten Niederlage gegen Luzern tief in der Krise. Trainer Marco Schällibaum steht unter Druck, während Gerüchte um einen möglichen Nachfolger kursieren.
Publiziert: 04.11.2024 um 19:02 Uhr
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Aktualisiert: 05.11.2024 um 08:08 Uhr
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Wie lange kriegt GC-Trainer Marco Schällibaum noch Zeit, sein Team aus der Krise zu führen?
Foto: keystone-sda.ch

Riesig war die Freude bei GC und seinen Anhängern, als man am 28. September den kriselnden Meister YB vor über 26’000 Fans im Wankdorf besiegte. Seither konnten die Hoppers nur noch ein einziges Pünktchen einfahren, gegen Lugano am vergangenen Donnerstag. Nach dem 0:2 gegen Luzern am Sonntag heisst es bei GC-Trainer Marco Schällibaum (62) erneut: «Eine Niederlage, die wieder wehtut, aber es geht weiter. Es muss weitergehen. Aber es ist kein einfacher Moment.»

Die Grasshoppers liegen nach 13. Spieltagen mit neun Punkten auf der Intensivstation. Dass es dramatisch steht um den Rekordmeister, unterstreicht auch die Statistik. Noch nie in der Geschichte der Super League stand GC zum gleichen Zeitpunkt schlechter da. Mit 9 Punkten hat GC aktuell weniger Punkte als Absteiger Lausanne-Ouchy zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr, der schlussendlich mit deutlichem Abstand den Weg in die Challenge League antreten musste. Nicht mal in der Saison 2018/2019, als GC direkt abgestiegen war, hatte man nach 13 Spieltagen so wenige Punkte wie in diesem Jahr. Damals lag man mit 11 Punkten punktgleich mit Xamax und Sion auf dem letzten Tabellenplatz.

Gerüchte um deutschen Trainer

Und damit zu den zwei Statistiken, die aus GC-Sicht noch minimale Hoffnung versprühen: Mit dem FC Winterthur hat man einen Klub hinter sich, der aktuell mit noch weniger Punkten dasteht. Und als die Hoppers schon einmal mit 9 Punkten aus 13 Spielen einen derart schlechten Saisonstart hingelegt hatten, schaffte man es am Saisonende noch auf den 7. Rang. Das war 2010/2011, als der heutige Captain Amir Abrashi seine erste GC-Saison spielte. Trainer damals: Ciriaco Sforza, der trotz der miesen Start-Bilanz im Amt blieb.

Ob das bei Marco Schällibaum auch der Fall sein wird, ist aktuell mehr als fraglich. Denn durch Zürich geistern bereits Gerüchte um einen altbekannten Trainernamen: Michael Wimmer (44). Blick erreichen Informationen, wonach sich Wimmer am vergangenen Donnerstag das Spiel zwischen GC und Lugano im Letzigrund angeschaut haben soll. Wimmer war zuletzt Trainer bei Austria Wien, kennt GC-Sportchef bestens aus gemeinsamen Zeiten bei Augsburg. Schon im Frühling machte dieser Name die Runde auf dem GC-Campus in Niederhasli. Auch bei Blue Sport berichtet man, dass Wimmer am Donnerstag in Zürich gesehen wurde.

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Luzern – GC 2:0:Der FCL bekommt zwei Handspenalty innert Minuten

Wie reagieren die Besitzer in Los Angeles?

Angesprochen darauf sagt GC-Sportdirektor Stephan Schwarz (54), dass es einen stetigen Kontakt zwischen den beiden gebe. «Wir kennen uns schon lange und schätzen uns», so Schwarz. Zu einem Besuch in Zürich könne er aber nichts sagen. «Weil ich nicht weiss, wo sich Michael Wimmer rumtreibt. Keine Ahnung.» Klar ist hingegen, dass sich Wimmer am Wochenende auch in Fürth (D) herumgetrieben hat. Beim 13. der Tabelle in der 2. Bundesliga ist die Trainerposition offen, aktuell ist U-23-Coach Leo Haas als Interimstrainer installiert.

Bei GC hat Marco Schällibaum, Stand Montagabend Schweizer Zeit, noch das Vertrauen seiner Chefs. Diese werden mit neunstündiger Zeitverschiebung aber bestimmt auch in Los Angeles über die aktuelle Situation sprechen und diese analysieren. Auf dem GC-Campus war am Montag Training angesagt. Am Dienstag hat das Team frei, am Sonntag laden die Hoppers St. Gallen zum Sieglos-Krisengipfel in den Letzigrund ein. Drei Punkte sind für beide Teams Pflicht.

Der 62-jährige GC-Trainer betont stets, dass er die Mechanismen im Fussballgeschäft bestens kenne. Auch nach der Niederlage gegen Luzern sagt er: «Klar, bin ich der, der die Verantwortung übernimmt. Wenn gewisse Herren finden, es sei nicht mehr gut genug, dann ist es einfach so. Wenn gewisse Medien das provozieren, seit Wochen, ist das schon belastend. Es ist nicht schön.» Genauso wie die aktuelle Situation bei GC.

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Mannschaft
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FC Lugano
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18
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2
FC Basel
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18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
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18
9
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4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
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Servette FC
Servette FC
18
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6
FC Zürich
FC Zürich
18
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27
7
FC Sion
FC Sion
18
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8
FC St. Gallen
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18
6
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BSC Young Boys
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Yverdon Sport FC
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Grasshopper Club Zürich
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