Darum gehts
Damit hat Nicolas Vouilloz (23) sicher nicht gerechnet. Nur aufgrund des Ausfalls von Abwehrchef Adrian Barisic (23) darf der FCB-Verteidiger Ende März überhaupt mit ans Auswärtsspiel gegen Winterthur (2:0). Doch weil sich dann auch Finn van Breemen (22) beim Aufwärmen verletzt, rückt Vouilloz zehn Minuten vor Anpfiff in die Startelf. Dabei hatte der Genfer zuvor monatelang keine Rolle mehr gespielt.
Bis vor der Partie auf der Schützenwiese ist Vouilloz in diesem Jahr noch ohne Einsatz. Dafür kommen nach den 90 Minuten gegen Winterthur in der englischen Woche gegen GC (2:1) und Lugano (2:0) gleich noch einmal 180 dazu. Alle drei Spiele entscheidet der FCB für sich und kassiert dabei ein einziges Gegentor – einen Penaltytreffer von GC-Morandi. Dass sich die ersatzgeschwächte Basler Abwehr um Lückenbüsser Vouilloz derart sattelfest präsentiert, kommt überraschend.
Als der Innenverteidiger im Dezember im Cup-Viertelfinal gegen Sion (6:3 n. P.) zum letzten Mal eine Chance von Celestini erhalten hatte, wirkte Vouilloz komplett überfordert. Schon in der Halbzeitpause nahm ihn der FCB-Trainer vom Platz, nachdem er zuvor bei beiden Gegentoren eine schlechte Figur abgegeben hatte.
Topfit trotz fehlender Spielpraxis
Doch ausgerechnet in der heissen Meisterschaftsphase überzeugt der Notnagel plötzlich mit starken Leistungen. «Es ist immer schwierig als Spieler, wenn man so viele Monate nicht gespielt hat. Aber ich versuche, so gut wie möglich, um meinen Platz zu kämpfen», sagt Vouilloz selbst.
Von Celestini gibts ein dickes Lob an die Adresse seines Verteidigers. «Nico steht symbolisch für das, was wir der Mannschaft vermitteln möchten. Es ist nicht einfach, positiv zu bleiben, wenn man wenig spielt. Aber Nico gibt jeden Tag Vollgas, auch wenn er nicht aufgeboten wird.» Genau das sei der Grund, warum Vouilloz in den vergangenen Spielen derart überzeugen konnte. Celestini: «Er hat viel im physischen Bereich getan. Darum ist er jetzt topfit, obwohl er nie gespielt hat.»
Celestini muss sich entscheiden
Doch wie lange setzt der FCB-Trainer weiter auf den Lückenbüsser? Weil van Breemen mit einer Meniskusverletzung monatelang ausfällt, scheint Vouilloz zumindest einen Platz im Kader auf sicher zu haben. Seinen Stammplatz wird er wohl zeitnah wieder räumen müssen. Abwehrchef Barisic befindet sich nach seinem Muskelfasserriss auf dem Weg zurück, absolvierte diese Woche bereits individuelle Trainingseinheiten.
Ist der bosnische Nationalspieler fit, ist er unter Celestini gesetzt. Dann fällt die Entscheidung um den zweiten Platz in der Innenverteidigung zwischen Vouilloz und Jonas Adjetey (21). In der Vergangenheit hatte der Ghanaer jeweils die Nase vorn. Doch auch Vouilloz hat in den vergangenen Spielen gute Argumente geliefert. Der ehemalige U21-Natispieler ist nicht nur deutlich passsicherer als Adjetey, sondern bringt eine beachtliche Siegesquote mit sich: Am Samstag im Klassiker gegen den FCZ winkt sein 14. Startelf-Einsatz in dieser Saison. Bei zehn davon haben die Basler gewonnen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 32 | 35 | 58 | |
2 | Servette FC | 32 | 8 | 52 | |
3 | FC Luzern | 32 | 11 | 51 | |
4 | BSC Young Boys | 32 | 6 | 50 | |
5 | FC Lugano | 32 | 3 | 49 | |
6 | FC Zürich | 32 | -3 | 47 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 32 | 6 | 44 | |
8 | FC St. Gallen | 32 | 2 | 44 | |
9 | FC Sion | 32 | -9 | 36 | |
10 | Grasshopper Club Zürich | 32 | -10 | 33 | |
11 | Yverdon Sport FC | 32 | -19 | 33 | |
12 | FC Winterthur | 32 | -30 | 27 |