So turbulent lief Sforzas Tag in Wil und Basel
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Jetzt spricht Sforza:«Der FC Basel ist ein grossartiger Verein»

Vom Testspiel zur Unterschrift
So turbulent lief Sforzas Tag in Wil und Basel

Am Morgen Trainer des FC Wil, am Abend Unterschrift beim FC Basel. Und im BLICK spricht mit Sforza über seinen neuen Job.
Publiziert: 27.08.2020 um 00:46 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2020 um 15:44 Uhr
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Sforza unterschreibt den Vertrag als neuer Trainer des FC Basel.
Andreas Böni

Es ist ein böiger Wind rund ums Bergholz in Wil. Ciriaco Sforza (50) ist gut gekleidet, geputzte Lederschuhe, schwarzes Hemd. Morgens um elf Uhr spielt sein FC Wil ein Testspiel gegen Schaffhausen. Kurz davor haben er sowie Präsident Maurice Weber der Mannschaft mitgeteilt, dass Sforza höchstwahrscheinlich nach Basel wechselt.

Es ist ein hektischer Morgen nach einer hektischen Nacht, seit BLICK den Wechsel von Sforza zu Basel um 23 Uhr publik gemacht hatte. Die Wil-Spieler erfuhren es zuerst aus den Medien. Sforza bleibt aber Profi bis zum Schluss. Tigert an der Linie rauf und runter. Spricht viel Deutsch («Ivan, das isch z’liechtfertig») und Italienisch («calma, calma», also Spiel beruhigen) mit seinen Spielern, und tobt nach dem 0:1: «Cha doch nöd si, dass dä im Füfer allei isch. So gahts nöd!»

Nach dem Spiel nimmt er die jungen Spieler in den Arm, erklärt ihnen die Fehler. 1:2 hat seine Mannschaft verloren und einige sind den Tränen nah. «Es waren doch einige Spieler, die wegen ihm zu uns gekommen sind», erklärt Wil-Geschäftsführer Benjamin Fust.

Am Nachmittag kommt Sforza dann aus der Kabine, steht bei seinem schwarzen Mercedes mit Aargauer Kennzeichen. Er macht sich auf den Weg nach Basel, zu den letzten Verhandlungen. Um seine Unterschrift unter den ausgearbeiteten Zwei-Jahres-Vertrag zu setzen. Und er spricht mit BLICK.

Herr Sforza, einige Spieler sollen sehr traurig gewesen sein. Wie hat die Mannschaft reagiert?
Ciriaco Sforza: Es ist auch verständlich. Ich glaube, es ist Enttäuschung und Traurigkeit da von den Spielern. Wir haben eine sehr gute und junge Mannschaft, die wir weiterentwickeln wollen. Aber ich habe ihnen gesagt: Wenns so kommt und über die Bühne geht, dann tuts mir leid. Aber sie müssen auch mich verstehen. Es ist der FC Basel. Der FC Basel, der ein grossartiger Verein ist. Es ist auch eine Chance für mich.

Was reizt Sie an diesem FC Basel, dieser grossen Marke?
Der FC Basel ist nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Europa ein grosser Verein. Sie haben sehr talentierte Junge, die man weiterentwickeln kann. Und man darf nicht vergessen, dass sie im Europa-League-Viertelfinal standen, im Cupfinal sind und Dritter wurden – der Verein hat grosses Potenzial.

Er hat auch gute junge Spieler. Wurden Sie deswegen geholt?
Es ist interessant. Man muss die Jungen fördern und ihnen auch das Vertrauen geben. Auf und neben dem Platz. Und mit den erfahrenen Spielern zusammen ein Ziel haben.

Wie wird die Muttenzer Kurve auf Sie als GC-Legende reagieren?
Es hat nichts damit zu tun. Ich komme, bin mit vollem Herzen dabei und gebe alles.

Am Abend kommt dann um 19.00 Uhr die offizielle Mitteilung des FC Basel: «Wir freuen uns sehr, mit Ciriaco Sforza einen Cheftrainer zu engagieren, der in der Schweiz verwurzelt und gleichzeitig international top vernetzt ist. Mit seinen eigenen internationalen Erfahrungen auf höchstem Niveau und seiner Fähigkeit, mit jungen Talenten umzugehen, passt er perfekt in unser Konzept und wird unseren Club entsprechend weiterentwickeln», wird FCB-Präsident Bernhard Burgener darin zitiert.
Wie erwartet wird Sforza seine Arbeit in Basel am 1. September aufnehmen.

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