Viele Namen sind an der Gerüchtebörse gehandelt worden. Alex Frei war ein Kandidat, über Bruno Berner wurde nachgedacht, am Ende schien eine ausländische Lösung mit Markus Weinzierl oder Alexander Zorniger naheliegend.
Zweijahresvertrag für Sforza
Aber die doch eher überraschende Wahl ist nun nach BLICK-Recherchen auf Ciriaco Sforza (50) gefallen. Der ehemalige Nationalspieler ist beim FCB mit einem Zweijahresvertrag ausgestattet worden und wird seine Arbeit am 1. September aufnehmen. Der FC Wil bekommt rund 300 000 Franken Ablöse, Sforza kann den Challenge-League-Klub dank einer Ausstiegsklausel verlassen. Er wird Marcel Koller (59) ersetzen, von dem man sich im gegenseitigen Einvernehmen getrennt hat.
Sforza hat eine grosse, vielleicht die grösste Spielerkarriere in der Schweizer Fussballgeschichte hinter sich. Er kommt mit 16 Jahren zu GC, verdient dann beim FC Aarau seine Sporen ab und reift nach seiner Rückkehr zu GC zum kompletten Mittelfeldspieler.
Als Captain führt er Aufsteiger Kaiserslautern zum Titelgewinn. Er gewinnt mit Bayern München die Champions League und steht mit Inter Mailand im Final des damaligen Uefa Cups. Auch in der Nationalmannschaft ist Sforza während Jahren eine prägende Figur. Sforza galt aber auch immer als herausragender, aber nicht immer einfach zu führender Spieler.
Er ist ein guter Ausbildner
Seine Trainerkarriere startet er in Luzern (zwei Jahre), dann steht er als Chef bei GC drei Jahre an der Seitenlinie. Nach einer Pause trainiert er seinen Heimatverein Wohlen und arbeitet dort mit jungen Spielern überaus erfolgreich. Spieler wie Simone Rapp, Roman Buess, Matteo Tosetti, Simon Grether, Joel Geissmann, Alban Pnishi oder auch Samir Ramizi schaffen danach den Sprung in die Super League. Dass er ein guter Ausbildner ist, hat er bewiesen. Und genau diese Qualität war für die Verantwortlichen ein Hauptargument.
Nach einem kurzen und unglücklichen Engagement in Thun pausiert er vier Jahre und kümmert sich um seine beiden kleinen Kinder aus zweiter Ehe. Im Sommer 2019 steigt er beim FC Wil wieder ein und formt mit jungen Spielern wieder ein Team, das in der Challenge League mit frechem Fussball eine sehr gute Rolle spielt. Auch in Wil schafft er es, dass viele Spieler in den Fokus der Super League geraten. Seine Qualitäten als Ausbildner dürften beim FCB das gewichtigste Argument für eine Verpflichtung gewesen sein.
Sforza kommt in einen Traditionsklub, der derzeit komplett durchgeschüttelt wird. Die Klub-Ikonen haben den Verein verlassen. Die Fans lassen an der Führung um Präsident Bernhard Burgener kein gutes Haar. Die Umstände sind schwierig. Und klar ist schon jetzt: Der Job beim FCB wird die grösste Herausforderung in der Trainerkarriere von Ciriaco Sforza sein.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |