Es erinnert mal an «Eile mit Weile». Mal an «Mensch ärgere dich nicht». Dann ists wieder sowas wie Handball. Oder Scheibenschiessen. Aber eines ist es immer: äusserst einseitig. Nach 43 Minuten kann YB ein kleines Jubiläum feiern: Der 10. Corner. Gegenüber null der Hoppers.
Und so zeigt dieses Spiel exemplarisch auf, wie Anspruch und Wirklichkeit auseinanderklaffen können. Denn Giorgio Contini, ein Trainer, von dem man weiss, dass er kein Befürworter eines Réduit-Fussballs ist, sagt vor dem Spiel: «Wir wollen mutig auftreten. Es macht keinen Sinn, hinten hineinzustehen. Erst recht nicht gegen YB. Denn irgendwann geht sie rein.»
Allein dieses «irgendwann», das passiert in den 96 dauerverregneten Minuten auf dem am Ende durchnässten (!) Wankdorf-Kunstrasen nicht. YB kann anstellen, was es will. Am Ende ist ein GC-Bein dazwischen. Die Präzision fehlt. Die Kaltblütigkeit. GC-Keeper André Moreira hext in seinem Kasten. Die eingewechselten Sulejmani und Rieder scheitern mit Topchancen an ihm. Es will einfach nicht an diesem Tag für Gelb-Schwarz. Trotz 32 zu 3 Torschüssen.
Und wie es so kommen kann an solchen Tagen: Fast machen die Hoppers das Tor mit dem einzigen Ball, der auf das Tor von Guillaume Faivre kommt. Doch Gjorgjevs Knaller prallt von der Latte zurück (78.). Es wäre ein unfassbarer Lohn gewesen für ein GC-Spiel, das nicht nur wegen des Feuerwerks seiner Fans ausserhalb des Stadions bestens zum 1. August passte. Sondern auch, weil die Blau-Weissen wohl nicht mutig nach vorne spielten, aber viel Mut zeigten. Mut entgegenzuhalten. So wie die alten Eidgenossen in diversen Schlachten gegen die zahlen- und ausrüstungsmässig meist weit überlegenen Habsburger. So wie in Morgarten. Das war nicht der 1. August. Aber einer der ganz grossen Schlachten unserer Geschichte. Eine Abwehrschlacht.
Und so holt GC erstmals seit sieben Spielen wieder einen Punkt gegen YB. Was Agressivleader Amir Abrashi äusserst glücklich macht: «Ich bin stolz, dass wir diesen Punkt als Aufsteiger holen konnten. Es war schwierig. Aber jeder einzelne hat gefightet bis zum Schluss.» Nicht der Captain. Der musste in der 67. Minute runter. Was ihm sichtlich nicht passte. «Kein Problem», so der Ostschweizer. «Wenn man hier einen Punkt holt, hat der Trainer alles richtig gemacht», krächzte ein völlig heiserer Abrashi. Ja ja, wenn fast 20 000 im Stadion sind, muss man wieder so richtig schreien auf dem Platz.
Trotz der Nullnummer: YB scheint für den ersten Millionenmatch in Cluj am Dienstag bereit zu sein. Und dann spielen auch wieder Leute, die gegen GC nicht mal im Aufgebot standen wie Nati-Crack Christian Fassnacht. Hoffentlich haben sich die Berner die Tore für die Champions-League-Quali aufgespart.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |