Die Arbeit von Remo Meyer beim FCL als Sportchef ist umstritten. Während der Verwaltungsrat hinter ihm steht, will ihn Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg weg haben, obwohl er inzwischen ein besseres Bild von ihm habe. Blick macht den Check: Wie sieht Meyers Bilanz nach über fünf Jahren Luzern aus?
Erfolg
Als Meyer im Sommer 2017 seine Arbeit begann, hiess es in der Klubstrategie: «Wir wollen Pokale gewinnen». Mit dem Cup-Sieg 2021 gelang ihm das. Ansonsten fällt seine Bilanz mager aus: Stetiges Mittelfeld in der Super League, international nie in einer Gruppenphase und letzte Saison nach der schlechtesten Vorrunde der Klub-Geschichte nur knapp dem Abstieg entgangen.
Blick-Note: 4
Trainer-Wahl
Sieben Trainer haben es unter Meyer versucht. René Weiler war der grösste Coup und die grösste Enttäuschung zugleich. Nach einem halben Jahr war bereits Schluss – trotz Dreijahresvertrag. Auch mit seinem Freund Thomas Häberli, den er aus dem Nichts öffentlich angeprangerte, gings nicht lange gut. Weitere Missverständnisse waren Fabio Celestini und Sandro Chieffo. Dafür hat Meyer mit Gerardo Seoane und Mario Frick zweimal ins Schwarze getroffen. Trotzdem: Genügend ist das nicht. Dafür haben die anderen zu sehr enttäuscht.
Blick-Note: 3,5
Spielertransfers
Von einem guten Sportchef wird verlangt, dass er etwas wagt. Im letzten Sommer sind ihm praktisch alle Transfers geglückt. Doch wer in fünf Jahren über 50 Transfers tätigt, hat einige Fehler gemacht. Was bei Meyers Verpflichtungen auffällt: Die Spieler, die zu Leistungsträger avancieren sollen, enttäuschen regelmässig: Eleke, Margiotta, Ndiaye, Badstuber und in diesem Jahr Ardaiz. Wenn Meyer aber Fussballer holt, die nicht als Stars kommen, dann funktionieren sie. Luft nach oben gibts auch beim Verkaufen. Nur dank der Eigengewächse verzeichnet er über die Jahre eine positive Transferbilanz.
Blick-Note: 3,5
Nachwuchs
Jahr für Jahr integriert er U21-Spieler im Profiteam, die er dann in Millionenhöhe verkaufen kann. So haben Ruben Vargas, Darian Males und Filip Ugrinic viel Geld in die FCL-Kasse gespült. Als Nächstes ist Ardon Jashari dran. Trotzdem stellt sich die Frage: Müsste der FCL nicht voll auf dieses Modell setzen? Zwar sind elf Eigengewächse im aktuellen Kader. Stammspieler mit Verkaufspotenzial sind nur deren zwei. Zu wenig für den Klub mit der besten Jugendarbeit der Schweiz.
Blick-Note: 5
Kommunikation
Es heisst, der Sportchef ist die wichtigste Person in einem Fussballklub. Als solcher tritt Meyer definitiv nicht auf. Die Kommunikation ist klar sein schwächstes Fach. Zu Beginn seiner Amtszeit übte er sich oft in Floskeln. Hinzu kam die denkwürdige PK nach der Entlassung von Markus Babbel, als er seine Worte von einem Zettel ablas und am ganzen Leib zitterte. Seither hat er sich zwar verbessert, doch für eine 4 muss er noch mehr aus sich rauskommen und seine Leidenschaft für den Klub nicht nur intern zeigen, sondern auch gegen aussen vertreten.
Blick-Note: 3
Remo Meyer erhält von Blick die Gesamt-Note 3,8. Besser als beim letzten Blick-Check. Doch knapp ungenügend.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |