Walliser Höhenluft? Gehts schon zum zweiten Mal gegen den FC Sion, gegen den YB seine Sieglosigkeit-Serie im ersten Saisonspiel eingeleitet hat? Keineswegs. Denn im Tourbillon würde YB kaum den ersten Saisonsieg einfahren. Und Höhenluft gibts dort nur metaphorisch, nicht aber real. Bern liegt sogar 50 Meter höher als die Walliser Metropole.
Nein, am Samstag gehts für den Sieglos-Meister ins Stade des Grangettes, irgendwo im Nirgendwo zwischen den beiden Skistationen Nendaz und Veysonnaz. 1089 Meter über Meer. Höhenluft eben. Echte.
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Wer hätte gedacht, dass der Meister gottenfroh sein würde, im sechsten Saisonspiel auf einen Klub aus der zweiten Liga inter zu treffen, um endlich ein Erfolgserlebnis feiern zu können? Oder muss YB doch aufpassen, in seiner desolaten Form? Immerhin waren es die Berner, welche das Kunststück geschafft hatten, als erster Superligist gegen einen Klub aus der von oben gesehen fünfthöchsten Spielklasse den Kürzeren zu ziehen. Eben, die zweite Liga inter. Das war der SC Buochs aus Nidwalden im Jahr 2014. Der FC Printse-Nendaz spielt in derselben Liga.
Trainer Patrick Rahmen lächelt gequält, als er nach dem 2:2 in Yverdon, dem fünften Super-League-Spiel ohne Dreier, genau diese Frage gestellt bekommt: Ob er froh sei, nun gegen einen Zweitligisten spielen zu können. Froh sei er nicht, sagt er. «Der Cupmatch ist einfach unsere nächste Aufgabe. Und da wollen wir weiterkommen.» Und eben: Man wird Höhenluft schnuppern können. Echte, frische, alpine. Aber auch sportliche – mit dem ersten Saisonsieg.
Rahmen: Hadern nützt nichts
Es sei denn … Murphy’s Law findet auch in Nendaz seine Fortsetzung. Also die Lebensweisheit, dass alles, was schiefgehen kann, schiefgehen wird. In Yverdon geht YB durch Cespedes’ Eigentor glücklich in Führung. Endlich der erste Sieg. Hofft man im Berner Lager. Doch dann macht ihn Ali Camara mit einem total unnötigen, unbedachten und brutal harten Foul an Kevin Carlos in der Mitte der Platzhälfte zunichte. VAR-Rot ist die logische Konsequenz. Wie auch der Ausgleich der ebenfalls sieglosen Waadtländer durch Aké. Eben: Murphy’s Law. Auf YB anwendbar?
«Es ist ein bisschen so», bestätigt Rahmen. Aber es nütze nichts, nun herumzuhadern. «Viele Sachen laufen im Moment gegen uns. Das müssen wir schleunigst verbessern.»
Der Rest sind Durchhalteparolen. Und erneut der Satz: «Wir kommen da raus. Da bin ich überzeugt.» In Nendaz soll der Anfang gemacht werden. Doch dann? Zweimal Galatasaray Istanbul. Das totale Kontrastprogramm. Nach der Provinz in den Bergen die Weltklasse an der Meerenge. Immerhin: Dann ist dieses YB krassester Aussenseiter. Eine neue Rolle für die Champions-League-Playoffs. Vielleicht nicht die Schlechteste. Denn YB wird bei niemandem Kredit haben.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |