Im Hinblick auf den Entscheid des Parlaments, ob die Mannschafts-Sportarten 2021 mit 115 Millionen Franken à fonds perdu für die Ausfälle von Einnahmen wegen der Corona-Geisterspiele entschädigt werden sollen, lancierte Blick.ch eine Umfrage.
Und das Ergebnis wird den Profi-Klubs gefallen – zumindest bei der ersten Frage. Soll der professionelle Mannschaftssport wegen Corona mit Steuergeldern unterstützt werden, um das Überleben der Klubs zu sichern? Und eine solide Mehrheit von 60 Prozent sagt zu der ersten Frage Ja.
Viele Beobachter sind der Meinung, dass diese Frage im Frühling noch ganz anders beantwortet worden wäre. Doch inzwischen hatten die Sportklubs aufwendige Schutzkonzepte erstellt, um Sitzplätze zu zwei Dritteln füllen zu können. Doch kaum hatte man begonnen, reagierte der Bundesrat auf die steigenden Infektionszahlen und beschloss, dass ab November nur noch bis 50 Zuschauer zu den Spielen dürfen. Und mit den Geisterspielen sahen sich die Vereine unverschuldet ihrer Lebensgrundlage beraubt.
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Ganz ohne Bedingungen gibt es das Geld vom Staat nicht. Über fünf Jahre dürfen keine Dividenden ausbezahlt und die Ausgaben im Nachwuchs- und Frauen-Bereich nicht gekürzt werden. Und: Löhne von über 148 200 Franken pro Jahr müssen um 20 Prozent gekürzt werden. Auch dies findet in der Umfrage Anklang. 64,7 Prozent halten die Kürzungen für richtig.
Warum? Die Antwort liefert da die dritte Frage. Obwohl in den letzten Monaten mehrfach dargelegt wurde, dass längst nicht alle dicke Gehälter beziehen und das Bild der Millionäre in kurzen Hosen hierzulande nicht zutrifft, finden 53,1 Prozent, dass Fussballer in der Schweiz zu viel verdienten.
Eishockey-Spieler kommen besser weg
Besser kommen in der Volksmeinung Eishockeyspieler weg, auch wenn dort seit Monaten eine Lohndebatte geführt wird. Nur 42,9 % sind in der Blick.ch-Umfrage der Ansicht, dass Hockey-Profis überbezahlt seien.
In den Diskussionen um hohe Sportler-Löhne sagte Peter Jakob, der Präsident der SCL Tigers, dass es wahnsinnig sei, dass gewisse Spieler mehr verdienen würden als ein Bundesrat. Gespalten sind die Leser in dieser Frage. Auf die Frage, ob ein Sportler in der Schweiz mehr als ein Bundesrat verdienen dürfe, antworteten 51,3 % mit Ja. So gross scheint der Neid auf die Profis doch nicht zu sein. 454'581 Franken beträgt der Jahreslohn eines Regierungsmitglieds.
Die Leserumfrage
Soll der professionelle Mannschaftssport wegen Corona mit Steuergeldern unterstützt werden, um das Überleben der Klubs zu sichern?
60,0 % Ja
40,0 % Nein
Ist es richtig, dass Löhne über 148’200 Franken pro Jahr um 20 Prozent gekürzt werden müssen?
64,7 % Ja
35,3 % Nein
Verdienen die Fussballer in der Schweiz zu viel?
53,1 % Ja
46,9 % Nein
Verdienen Eishockey-Spieler in der Schweiz zu viel?
42,9 % Ja
57,1 % Nein
Darf ein Sportler in der Schweiz mehr als ein Bundesrat (454'581 Franken) verdienen?
51,3 % Ja
48,7 % Nein
2801 Leser haben teilgenommen.
Gebannt schaut der Sport nächste Woche nach Bern. Winken die Räte die 115 Millionen Franken, die der Bundesrat für die Profiklubs als Entschädigung für die Corona-Geisterspiele gesprochen hat, durch?
Bundesrat Ueli Maurer (Bild), der Schatzmeister des Landes, warnte zuletzt vor einer Neid-Debatte. «Neidkultur ist hier nicht angebracht. Sportler, die viel verdienen, gehen auch ein höheres gesundheitliches Risiko ein.»
Kritisch äusserte sich zuletzt der St. Galler SVP-Nationalrat Roland Rino Büchel über Afonds-perdu-Beiträge. Er führte unter anderem an, dass es nicht gehe, dass man marode Klubs unterstütze, die wegen Missmanagements auch ohne Corona dem Tod geweiht wären. Er sieht auch das Offenlegen von Löhnen skeptisch. «Ich als Arbeitnehmer würde auch nicht wollen, dass mein Lohn in der Zeitung publiziert wird», sagt der 55-Jährige, der sich als «extrem sportaffin» bezeichnet.
Er rechnet damit, dass die Räte grünes Licht für A-fondsperdu-Beiträge geben werden, warnt aber: «Wenn man dieses Weihnachtsgeschenk macht, gibt es keine Spielereien. Wichtig ist da die ganz grosse Ehrlichkeit. Für Schlitzohrigkeit hat es keinen Platz. Es ist auch eine Chance für den Sport zu zeigen, dass er sich zu einem seriösen Business entwickelt hat und ein verlässlicher Partner ist.» (sr)
Gebannt schaut der Sport nächste Woche nach Bern. Winken die Räte die 115 Millionen Franken, die der Bundesrat für die Profiklubs als Entschädigung für die Corona-Geisterspiele gesprochen hat, durch?
Bundesrat Ueli Maurer (Bild), der Schatzmeister des Landes, warnte zuletzt vor einer Neid-Debatte. «Neidkultur ist hier nicht angebracht. Sportler, die viel verdienen, gehen auch ein höheres gesundheitliches Risiko ein.»
Kritisch äusserte sich zuletzt der St. Galler SVP-Nationalrat Roland Rino Büchel über Afonds-perdu-Beiträge. Er führte unter anderem an, dass es nicht gehe, dass man marode Klubs unterstütze, die wegen Missmanagements auch ohne Corona dem Tod geweiht wären. Er sieht auch das Offenlegen von Löhnen skeptisch. «Ich als Arbeitnehmer würde auch nicht wollen, dass mein Lohn in der Zeitung publiziert wird», sagt der 55-Jährige, der sich als «extrem sportaffin» bezeichnet.
Er rechnet damit, dass die Räte grünes Licht für A-fondsperdu-Beiträge geben werden, warnt aber: «Wenn man dieses Weihnachtsgeschenk macht, gibt es keine Spielereien. Wichtig ist da die ganz grosse Ehrlichkeit. Für Schlitzohrigkeit hat es keinen Platz. Es ist auch eine Chance für den Sport zu zeigen, dass er sich zu einem seriösen Business entwickelt hat und ein verlässlicher Partner ist.» (sr)
Der Bundesrat hat einen Steilpass gespielt. Darüber befinden müssen nun ab kommender Woche der National- (am Dienstag) und der Ständerat (am Mittwoch). Mit maximal 115 Millionen Franken soll der professionelle Mannschaftssport 2021 für die Einnahme-Ausfälle durch die Corona-Geisterspiele entschädigt werden, um überleben zu können. A fonds perdu. Das Geld muss also nicht zurückbezahlt werden.
In den Genuss dieser Hilfe sollen neben Fussball und Eishockey auch (in weit geringerem Mass) Volleyball, Unihockey und Basketball kommen. Dabei werden die Zuschauerzahlen der Saison 2018/19, der letzten Spielzeit gänzlich ohne Corona-Restriktionen, zur Hand genommen. Zwei Drittel der durchschnittlichen Einnahmen werden pro Geisterspiel vergütet.
Sportministerin Viola Amherd und Finanzminister Ueli Maurer haben aber auch klargemacht, dass dieses Staatsgeschenk an Bedingungen geknüpft ist. Wer A-fondsperdu-Beiträge annimmt, muss alle Löhne über 148 200 Franken pro Jahr kürzen. Und zwar mindestens um 20 Prozent. Ein Rechenbeispiel: Wer jährlich 250 000 Fr. kassiert, muss auf mindestens 200 000 runter. Und zwar nicht nur für ein Jahr, sondern über den Zeitraum von fünf Jahren.
Ausserdem dürfen in dieser Zeit keine Dividenden ausgeschüttet und die Ausgaben im Nachwuchsund Frauensport nicht reduziert werden.
Jetzt sind die Parlamentarier am Ball. Die für den Sport zuständige Kommission des Nationalrats WBK sprach sich einstimmig für die A-fonds-perdu-Beiträge aus. Danach gab die WBK des Ständerats ebenfalls grünes Licht, machte aber einen – aus Sicht der grossen Ligen entscheidenden – Änderungsvorschlag: Es soll nicht jedes einzelne Salär, sondern der Durchschnitt der Einkommen über jährlich 148 200 Fr. um 20 Prozent gesenkt werden.
Kommissionen noch uneins
Als nächstes waren dann die Kommissionen für Wirtschaft und Abgaben (WAK) der Räte an der Reihe. Jene des Nationalrats beantragte mit 14 zu 5 Stimmen (4 Enthaltungen) eine Präzisierung, wonach nicht mehr jeder einzelne Lohn, sondern das durchschnittliche Einkommen der direkt am Spielbetrieb beteiligten Angestellten zu reduzieren ist. Damit will sie verhindern, dass Klubs von Beiträgen ausgeschlossen werden, weil einzelne Spieler sich weigern, einer Lohnreduktion zuzustimmen. Anders sieht es aber die Schwester-Kommission des Ständerats. Sie sprach sich mit 7 zu 6 Stimmen für die Version des Bundesrats aus. Die Frage verdiene «noch eine vertieftere Prüfung».
Sollten National- und Ständerat bei ihren Abstimmungen nicht zum gleichen Resultat kommen, müssten die beiden WAK wieder an die Arbeit und einen gemeinsamen Nenner finden. Klar ist, dass das neue Covid-19-Gesetz in der dreiwöchigen Wintersession verabschiedet werden muss.
Am Ende werden die Details dann in der Verordnung des Bundesrats geregelt. Zudem hat der Bund bereits 225 Millionen für zinslose Darlehen gesprochen. (sr)
Der Bundesrat hat einen Steilpass gespielt. Darüber befinden müssen nun ab kommender Woche der National- (am Dienstag) und der Ständerat (am Mittwoch). Mit maximal 115 Millionen Franken soll der professionelle Mannschaftssport 2021 für die Einnahme-Ausfälle durch die Corona-Geisterspiele entschädigt werden, um überleben zu können. A fonds perdu. Das Geld muss also nicht zurückbezahlt werden.
In den Genuss dieser Hilfe sollen neben Fussball und Eishockey auch (in weit geringerem Mass) Volleyball, Unihockey und Basketball kommen. Dabei werden die Zuschauerzahlen der Saison 2018/19, der letzten Spielzeit gänzlich ohne Corona-Restriktionen, zur Hand genommen. Zwei Drittel der durchschnittlichen Einnahmen werden pro Geisterspiel vergütet.
Sportministerin Viola Amherd und Finanzminister Ueli Maurer haben aber auch klargemacht, dass dieses Staatsgeschenk an Bedingungen geknüpft ist. Wer A-fondsperdu-Beiträge annimmt, muss alle Löhne über 148 200 Franken pro Jahr kürzen. Und zwar mindestens um 20 Prozent. Ein Rechenbeispiel: Wer jährlich 250 000 Fr. kassiert, muss auf mindestens 200 000 runter. Und zwar nicht nur für ein Jahr, sondern über den Zeitraum von fünf Jahren.
Ausserdem dürfen in dieser Zeit keine Dividenden ausgeschüttet und die Ausgaben im Nachwuchsund Frauensport nicht reduziert werden.
Jetzt sind die Parlamentarier am Ball. Die für den Sport zuständige Kommission des Nationalrats WBK sprach sich einstimmig für die A-fonds-perdu-Beiträge aus. Danach gab die WBK des Ständerats ebenfalls grünes Licht, machte aber einen – aus Sicht der grossen Ligen entscheidenden – Änderungsvorschlag: Es soll nicht jedes einzelne Salär, sondern der Durchschnitt der Einkommen über jährlich 148 200 Fr. um 20 Prozent gesenkt werden.
Kommissionen noch uneins
Als nächstes waren dann die Kommissionen für Wirtschaft und Abgaben (WAK) der Räte an der Reihe. Jene des Nationalrats beantragte mit 14 zu 5 Stimmen (4 Enthaltungen) eine Präzisierung, wonach nicht mehr jeder einzelne Lohn, sondern das durchschnittliche Einkommen der direkt am Spielbetrieb beteiligten Angestellten zu reduzieren ist. Damit will sie verhindern, dass Klubs von Beiträgen ausgeschlossen werden, weil einzelne Spieler sich weigern, einer Lohnreduktion zuzustimmen. Anders sieht es aber die Schwester-Kommission des Ständerats. Sie sprach sich mit 7 zu 6 Stimmen für die Version des Bundesrats aus. Die Frage verdiene «noch eine vertieftere Prüfung».
Sollten National- und Ständerat bei ihren Abstimmungen nicht zum gleichen Resultat kommen, müssten die beiden WAK wieder an die Arbeit und einen gemeinsamen Nenner finden. Klar ist, dass das neue Covid-19-Gesetz in der dreiwöchigen Wintersession verabschiedet werden muss.
Am Ende werden die Details dann in der Verordnung des Bundesrats geregelt. Zudem hat der Bund bereits 225 Millionen für zinslose Darlehen gesprochen. (sr)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |