So viel kassieren die Super-League-Spieler
1:34
Fussballer-Löhne der Schweiz:So viel kassieren die Super-League-Spieler

Die Wahrheit über die Fussballer-Löhne
So viel kassieren die Super-League-Spieler

In der aktuellen Krise kriegen die Fussballer ihr Fett weg. Auch in der Schweiz. Nichtsnutzige Millionäre, allesamt. Zeit, ihre Gehälter genauer anzuschauen.
Publiziert: 10.05.2020 um 00:09 Uhr
|
Aktualisiert: 10.05.2020 um 13:10 Uhr
1/10
Champagner, teure Autos, fette Villen – viele Leute denken, dass Fussballer auch in der Super League zu viel Geld verdienen.
Foto: keystone-sda.ch
Alain Kunz, Stefan Kreis (Mitarbeit)

Die Urteile sind gemacht. Punkt. Jede Diskussion über Geld und Kicker in Corona-Zeiten generiert unweigerlich dieselben Kommentare: Der Fussballer verdient sehr viel Geld. Auch in der Schweizer Super League.

Ob es um die Entlassung von neun Stars durch Sion-Boss Christian Constantin ging, weil sie nicht mit der Pistole am Kopf innert weniger Stunden ihre Einwilligung zu Kurzarbeit gaben. Ob es um die FCB-Spieler ging, die einen Verzicht von 17,5 Prozent ihres Jahreslohns ablehnten. Oder ob es um die Swiss Football League ging, die wegen der Krise Bundesgelder fordert. Das Ergebnis der Kommentare ist immer derselbe einheitliche Brei: Die Fussballer in der Schweiz sind alle dämliche Millionäre in kurzen Hosen.

Einige der heftigsten Leserreaktionen:

  • «Den Fussballern mit überbezahlten Gehältern geht es doch noch so gut.»
  • «Hallo Jungs, ihr ‹verdient› fünf- oder sechsstellig! Ich bin ausgesteuert und habe in der jetzigen Situation null Aussicht auf eine neue Stelle! Also haltet mal ganz schön den Ball flach!»
  • «Gebt diesen super Supis noch mehr Kohle. (…) Mir fehlen die Worte. »
  • «Ich kann diese ‹Fussballstars› verstehen, denn mit einer Lohn-Reduktion können sie ja nicht mehr ihre geleasten Protz-Karossen und Luxus-Wohnungen bezahlen.»
  • «Nur verdient ein Spieler ca. das im Monat, was ein anderer im Jahr verdient.»
  • «Fairerweise muss man sagen, dass ein durchschnittlicher FCB-Spieler wohl pro Tag so viel verdient wie der Durchschnittsbüezer pro Jahr. Das ist schon noch ein kleiner Unterschied ;-)»
  • «Kein Stil, kein Niveau, kein Respekt, keine soziale Kompetenz, diese arroganten zu viel verdienenden Möchtegern-Stars.»
  • «Und das dämliche Argument, dass diese Profis so viel verdienen, weil es nach der Karriere bis ans Lebensende reichen muss, ist eine Ohrfeige für jeden Büezer.»
  • «Aber das, was Fussballer verdienen, ist einfach nicht in Ordnung, punkt!»
  • «Ein kleiner Büezer verdient für neun Stunden Arbeit am Tag 4500 Franken. Der Fussballer 4500 Franken pro Stunde? Da kommt sich jeder blöd vor!»

Urteile. Oder sind es doch Vorurteile, mit denen es aufzuräumen gilt? SonntagsBlick hat tief in die zehn Super-League-Klubs hineingeschaut. Was verdienen die laut kochender und mit Salz, Pfeffer und Chili gut gewürzter Volksseele «überbezahlten Stars»?

Die Spielerverträge haben die Klubs natürlich nicht offengelegt. Im Gegensatz zu den USA sind die Saläre in unserem Verständnis nach wie vor geheime Verschlusssache und damit tabu. Aber es gibt in jedem Verein genug Leute, die Einblick haben, weshalb es sich bei diesen Brutto-Salärkategorien wohl um Schätzungen handelt, doch die sind genau. Wichtig: Die hier offengelegten Lohnkategorien beinhalten keine Punkte-, Sieg- und Einsatzprämien. Und die «Protzkarossen» und «Luxuswohnungen» (Volksseele) sind nur dann im Betrag inkludiert, wenn sie integrierender Bestandteil desselben sind.

Weit weg von Millionen

Und um einen aussagekräftigen Mittelwert zu erhalten, wurden je die zehn höchsten und tiefsten Löhne nicht berücksichtigt. Das Ergebnis: Der Durchschnitts-Lohn des Super-League-Fussballers beträgt rund 13'900 Franken. Das ist ein guter Lohn, keine Frage. Er ist doppelt so hoch wie der Schweizer Medianlohn der bei 6500 Franken liegt. Aber meilenweit weg von einem Millionenlohn oder von Löhnen von Kaderangestellten zum Beispiel in der Pharma- (23'000 Franken), Finanzdienstleistungs- (20'000 Franken) oder Versicherungsbranche (19'000 Franken). Und die Chefs der Chefs? UBS-CEO Sergio Ermotti musste sich letztes Jahr mit rund 12,5 Millionen Franken bescheiden. 2018 waren es noch über 14 Millionen Franken gewesen.

Ebendieser und Lionel Messi (je 32 Millionen Franken Lohn letzte Saison) sowie Neymar (39 Millionen Franken Lohn) haben allesamt a) einen ordentlichen Lohn, kassieren b) mit Werbung nochmals das Doppelte ihres Jahressalärs, kommen also auf rund hundert Millionen pro Jahr, und sind c) allesamt schon wegen Steuersachen unliebsam mit dem Gesetz in Kontakt gekommen. Woher also diese Vorurteile? Die Schweizer Fussballer werden vorschnell in denselben Topf geworden wie die Topverdiener in den grossen Ligen mit ihren teils obszönen Salären und mindestens semi-kriminellen Begleiterscheinungen rund um diese Millionen. Der Gedanke einer ähnlichen Entlöhnung liegt halt schon verführerisch nahe, wenn die YB-Cracks in der Champions League auf demselben Rasen stehen wie die Juve-Superstars um Cristiano Ronaldo.

Auch YB-Sportchef Christoph Spycher hat dieselbe Wahrnehmung. «In den grössten Ligen werden Unsummen an Ablöse und Lohn bezahlt. Diese Exzesse sorgen in der Bevölkerung für Unmut, was ich sehr gut nachvollziehen kann», sagt der bodenständige Mann aus Oberscherli in der Gemeinde Köniz im Kanton Bern.

«Aber sie sorgen für ein verzerrtes Bild. In der Schweiz ist es als Profi-Fussballer nicht einfach, sehr viel zu verdienen. Es gibt in der Challenge League und in der Super League viele Spieler, die nicht auf Rosen gebettet sind. Was man auch nicht vergessen darf: Fussballprofi ist ein temporärer Beruf. Nach der aktiven Karriere gilt es, in einen zweiten Beruf einzusteigen, notabene mit zehn oder fünfzehn Jahren Verspätung gegenüber den neuen Arbeitskollegen.»

Corona verschärft alles

So kommt in der Super League ein einziger Spieler auf einen Millionen-Fixlohn: Basels Zdravko Kuzmanovic (33). Vor fünf Jahren lockte ihn der FCB vom grossen Inter Mailand ans Rheinknie. Damals, im Sommer 2015, als er seinen Fünfjahresvertrag unterschrieb, schwamm der FCB im Geld, war Dauergast in der Champions League, konnte mit Watford einen finanziell potenten Mitkonkurrenten aus der Premier League ausstechen – und sich die Dienste des zentralen Mittelfeldspielers sichern.

Nur: Diese goldenen Zeiten sind definitiv passé, die Honigtöpfe der Königsklasse weiter entfernt denn je. Die Corona-Krise hat die prekäre Lage noch verschärft, das strukturelle Defizit wird grösser und grösser. Kurzum: Präsident Bernhard Burgener muss sparen. Auslaufende Verträge der Top-Verdiener werden nicht mehr zu denselben Bezügen verlängert, ausländische Profis so günstig wie möglich entlöhnt.

Mit Prämien zur Million

Dasselbe gilt für Nachwuchstalente, die ins Kader der ersten Mannschaft stossen und nur einen mittleren vierstelligen Betrag kassieren. Ein Bruchteil dessen, was die Top-Verdiener bekommen. Von denen gibts beim FCB trotz stark leistungsorientierter Verträge noch immer genug. Dass Valentin Stocker (31, ex Hertha), Fabian Frei (31, ex Mainz), Ricky van Wolfswinkel (31, ex Sporting) und Silvan Widmer (27, ex Udinese) aufgrund ihrer Erfahrung im Ausland und ihres Palmarès ihren Preis haben, steht ausser Frage. Auch Luca Zuffi (30) und Taulant Xhaka (29) sind schon seit Jahren dabei und haben die finanziell lukrative Ära Heusler miterlebt.

Mindestens ebenso leistungsorientiert sind die Verträge beim neuen Klassenprimus YB. Weshalb selbst die beiden Topverdiener Guillaume Hoarau (36) und Miralem Sulejmani (31) nur mit Prämien auf eine Million jährlich kommen. «Unser Lohnsystem basiert darauf, dass im Erfolgsfall viel verdient werden kann», erklärt Spycher die Berner Lohnstruktur. «Die Spieler haben Fixlöhne und überdurchschnittlich hohe Prämien. In den letzten beiden Jahren mit zwei Meistertiteln und je einer Qualifikation für die Gruppenphase der Champions League und der Europa League verdienten Klub und Spieler ausserordentlich viel Geld. Da ist die Rechnung für alle Beteiligten aufgegangen.»

Knapp hinter diesem Duo liegt der neue Captain Fabian Lustenberger (32, ex Hertha). Danach gibts das grosse Salärloch. Das Gros des Meisterteams ist im Bereich zwischen 10'000 und 30'000 Franken anzusiedeln. Trotz eines Rekordumsatzes von 80 Millionen Franken in der ersten Meistersaison, in welcher auch gleich die Königsklasse erreicht wurde, und trotz einiger Grossverdiener, hat es YB nie auf eine Total-Lohnsumme von über 50 Millionen für die gesamte Belegschaft gebracht wie der FCB in derselben Spielzeit.

Die fetten Jahre sind vorbei

Doch die fetten Champions-League-Jahre sind wohl vorbei. Auch wenn man die letzten Jahre die Hausbank (Familie Rihs) nicht mehr über deren «reguläres» Engagement hinaus in Anspruch nehmen musste – auch bei den Bernern werden die Einnahmen massiv zurückgehen. «Es wird sicher eine lohnmässige Bereinigung geben», denkt Spycher. Die Sponsorengelder werden viel spärlicher fliessen, die Zuschauerzahlen wohl dramatisch sinken und es gilt einen neuen TV-Vertrag für die Saison 2021/22 und folgende auszuhandeln, für welchen der Zeitpunkt aus Sicht von Liga und Klubs schlechter nicht sein könnte. Spycher: «In der Schweiz ist das Bemühen der Klubs seit längerer Zeit spürbar, das Lohnniveau zu senken.» Auch bei YB.

Sollte YB mit einem Spieler wie Hoarau oder Sulejmani verlängern, was äusserst unwahrscheinlich erscheint, dann nur zu massiv tieferen Bezügen. Der Gürtel wird massiv enger geschnallt werden müssen. Wie eng? Spycher: «Das lässt sich jetzt noch nicht beziffern, weil es nicht klar ist, wann wieder gespielt wird und wann wieder Zuschauer ins Stadion dürfen.»

YB ist finanziell die Nummer eins, Basel ist nahe. Doch der Rest der Liga? Nur Christian Constantin im Wallis leistet sich einen Topstar des obersten Segments. Pajtim Kasami (27, ex Olympiakos) verdient weit über eine halbe Million Franken. Drei Grossverdiener hat CC zuletzt auf die Strasse gestellt: Alex Song, Seydou Doumbia und Xavier Kouassi.Immer noch sehr, sehr gut verdienen Anto Grgic (23, ex VfB), Ermir Lenjani (30, ex Rennes) und Anton Mitrjuschkin (24, ex Spartak). Sie sind in der Kategorie 20'000 bis 50'000 anzusiedeln. Das ist jene Kategorie, in welcher generell die Topverdiener der mittelgrossen Klubs stehen. Der FCZ hat einen beachtlichen Teil dort. Luzern, wo der Schnitt nach SonntagsBlick-Recherchen 11'500 Franken beträgt, Lugano und Servette ein paar wenige.

St. Gallen mit bestem Preis-/Leistungsverhältnis

Und was ist mit den ganz Kleinen? Bei Thun und Xamax verdient die überragende Mehrheit der Spieler weniger als 10'000 Franken. Thun-Präsident Markus Lüthi erklärt in der «Schweizer Illustrierten»: «Ein Spieler, der aus dem Nachwuchs in die erste Mannschaft hineinwächst, verdient bei uns zirka 4000 Franken pro Monat, Spieler im mittleren Segment 6000 bis 7000 Franken, und dann gibt es wenige, die auf 10'000 Franken Fixlohn kommen – mal zwölf.»

Mit Abstand am besten ist das Preis-/Leistungsverhältnis derzeit in der Ostschweiz! Die Mehrheit der Spieler von Leader St. Gallen bezieht ein bescheidenes Grundgehalt von rund 5000 Franken. Dank Einsatz-, Punkte und Siegprämien können sie das aufpimpen. Als aktueller Tabellenerster haben sie das ganz schön gut geschafft.

Und dann ist da noch die zweithöchste Spielklasse. Die Challenge League. Auch eine Profiliga. Dort spielen Teams mit einem Mannschaftsgefüge und einer Infrastruktur, die auf SL-Niveau sind wie jene von Leader Lausanne und GC. Aber auch ganz kleine, bescheidene Vereine wie Kriens oder Wil tummeln sich dort, wo die Dimensionen völlig anders sind und vieles eher an Amateurfussball erinnert als an Bernabeu oder Camp Nou.

Die Lausanne-Besitzer vom Weltkonzern Ineos haben viel Geld investiert, vorab ins Personal, um die Früchte ihrer Finanzanstrengungen sowie des neuen Stadions möglichst schnell im Oberhaus zu ernten. Man leistete sich zum Beispiel den längst wieder weggezogenen Enzo Zidane, den Sohn von Real-Coach Zinédine, und entlöhnte ihn mit unglaublichen 29'000 Franken im Monat. Viele Spieler haben ein Salär von deutlich über 10'000 Franken. Bei GC hingegen ist es mittlerweile nur noch einer, Vero Salatic, der darüber liegt. Das Gros ist darunter. Viele liegen gar unter einem Fixum von 5000.

Das ist beispielsweise auch bei Vaduz der Fall. Bei den Liechtensteinern streichen nur vereinzelt ein paar Spieler über 5000 Franken ein, wobei diese Gehälter dann weit entfernt von der 10'000er-Marke liegen.

Löhne an der Armutsgrenze

Im Vergleich zum SC Kriens ist das noch immer sehr viel. Die Luzerner liegen derzeit sensationell auf Platz vier, nur einen Punkt hinter GC. Aber ein Lohnempfänger über 10'000 Franken? Sportchef Bruno Galliker muss laut lachen. «Ich kann Ihnen genau sagen, was wir zahlen. Unser Durchschnittslohn liegt bei 2700 Franken. Es nervt mich auch, dieses Bild des Schweizer Fussball-Millionärs, das viele Leute haben», sagt der ehemalige FCL-Sportchef. «Und dann wird sogar ein kleiner Klub wie wir – zumindest ausserhalb der Region – ins gleiche Boot geworfen, nur weil wir in der Challenge League spielen. Wenn einer 3000 Franken Lohn hat und sogar noch auf Kurzarbeit ist, kann man schnell ausrechnen, dass es eng wird.» Sehr eng. Ein Fussballer in Kurzarbeit mit einem solchen Lohn schrammt die Armutsgrenze in der Schweiz von rund 2300 Franken.

Diese Dimension kennt auch Wil-Captain Philipp Muntwiler, obwohl der über 200 SL-Spiele gemacht hat: «Viele Klubs haben zu kämpfen und vor allem viele junge Fussballer leben noch bei ihren Eltern, weil sie es sich nicht leisten können, alleine zu wohnen. Die Corona-Pandemie wird die Situation noch verschärfen.»

2700 Franken. Armutsgrenze. Hotel Mama. Da sind Protzkarossen und Luxuswohnungen ganz ganz weit weg.

Das Goldsteak von Ribéry

Ein Kommentar von BLICK-Sportchef Felix Bingesser

Wird der Verteidiger des FC Thun jetzt arbeitslos, weil der dekadente Frank Ribéry in Dubai vor laufender Kamera ein Goldsteak verspiesen hat? In etwa so läuft derzeit die Diskussion über die existenziellen Nöte im Fussball.

Ja, es gibt Auswüchse und ja, gewisse Saläre sind schwindelerregend und die Protzerei gewisser Dumpfbacken unerträglich. Das hat mit dem Schweizer Fussball aber wenig zu tun. Im internationalen Vergleich ist das Lohnniveau in der Schweiz in den letzten Jahrzehnten gesunken.

In den 80er Jahren hat Heinz Hermann Avancen von Paris St. Germain abgewunken. Er konnte bei Xamax mehr verdienen. Früher kamen Weltstars wie Günther Netzer, Uli Stielike oder Karl-Heinz Rummenigge im Herbst ihrer Karriere in die Schweiz. Heute kann man allein schon in China das Zehnfache verdienen.

Gemäss dem Staatsekretariat für Wirtschaft sollen den Schweizer Fussballern die Arbeitslosengelder verweigert werden, wenn sie mit dem Training beginnen aber noch nicht spielen können. Alle anderen Arbeitnehmer und Künstler und Artisten werden besser gestellt. Das ist ein Unding. Und hat vielleicht auch etwas mit dem Klischee der verwöhnten Millionäre zu tun. Aber dieses Bild passt nicht, das Lohngefüge ist hier mehrheitlich vernünftig.

Und wenn der eine oder andere doch sehr gut verdient, müssen wir uns fragen, welche Liga wir wollen. Eine reine Ausbildungsliga? Oder wollen wir doch eine Fussballnation sein, die im Europacup Akzente setzen kann? Wir liegen in der Uefa-Rangliste hinter Zypern. Aber dort werden teilweise bessere Gehälter bezahlt als hier.

Ein Kommentar von BLICK-Sportchef Felix Bingesser

Wird der Verteidiger des FC Thun jetzt arbeitslos, weil der dekadente Frank Ribéry in Dubai vor laufender Kamera ein Goldsteak verspiesen hat? In etwa so läuft derzeit die Diskussion über die existenziellen Nöte im Fussball.

Ja, es gibt Auswüchse und ja, gewisse Saläre sind schwindelerregend und die Protzerei gewisser Dumpfbacken unerträglich. Das hat mit dem Schweizer Fussball aber wenig zu tun. Im internationalen Vergleich ist das Lohnniveau in der Schweiz in den letzten Jahrzehnten gesunken.

In den 80er Jahren hat Heinz Hermann Avancen von Paris St. Germain abgewunken. Er konnte bei Xamax mehr verdienen. Früher kamen Weltstars wie Günther Netzer, Uli Stielike oder Karl-Heinz Rummenigge im Herbst ihrer Karriere in die Schweiz. Heute kann man allein schon in China das Zehnfache verdienen.

Gemäss dem Staatsekretariat für Wirtschaft sollen den Schweizer Fussballern die Arbeitslosengelder verweigert werden, wenn sie mit dem Training beginnen aber noch nicht spielen können. Alle anderen Arbeitnehmer und Künstler und Artisten werden besser gestellt. Das ist ein Unding. Und hat vielleicht auch etwas mit dem Klischee der verwöhnten Millionäre zu tun. Aber dieses Bild passt nicht, das Lohngefüge ist hier mehrheitlich vernünftig.

Und wenn der eine oder andere doch sehr gut verdient, müssen wir uns fragen, welche Liga wir wollen. Eine reine Ausbildungsliga? Oder wollen wir doch eine Fussballnation sein, die im Europacup Akzente setzen kann? Wir liegen in der Uefa-Rangliste hinter Zypern. Aber dort werden teilweise bessere Gehälter bezahlt als hier.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?