Ciriaco Sforza hätte mit dem Zweihänder drauf knüppeln können, hätte sagen können, dass solche Fehler wie vor dem 0:1 auf diesem Niveau unverzeihlich sind. Dass man von Innenverteidigern vom Kaliber Cömert und Klose erwarten darf, dass sie den Ball aus dem Gefahrenbereich spedieren, statt eine Doppelkerze zu produzieren.
Doch der FCB-Trainer bleibt cool, stellt sich schützend vor seine Spieler. «Wissen Sie, Fehler passieren», sagt Sforza und will die Pleite im Spitzenkampf nicht an dieser Szene festnageln: «Wir sind allgemein nicht gut ins Spiel gekommen, haben uns unnötige Ballverluste geleistet, haben verdient verloren, weil wir in der ersten Halbzeit nicht gut waren.»
Nach Wiederanpfiff fangen sich die Basler zwar, die 0:2-Hypothek ist aber zu gross, der YB-Sieg zu keiner Phase des Spiels in Gefahr. Zu harmlos agiert der FCB im Angriff, zu stark sind die Berner in den Zweikämpfen. Acht Verlustpunkte liegt der Meister nun schon vor der Konkurrenz vom Rheinknie. «YB liegt verdient auf dem ersten Platz», sagt Sforza, gibt sich aber kämpferisch: «Abgerechnet wird am Schluss, noch sind wir nicht auf unserem Top-Level.» Man brauche noch Zeit.
Konkurrenz aus Bern scheint zu übermächtig
Nur läuft ihm die langsam aber sicher davon. Die 0:2-Niederlage ist bereits die zweite Saisonpleite gegen den direkten Meisterkonkurrenten aus Bern, insgesamt haben die Basler von 15 Pflichtspielen unter Sforza schon sechs verloren (inkl. Peinlich-Aus in der Europa-League gegen Sofia). In der Liga hat man nach zwölf Runden schon 17 (!) Punkte abgegeben. Eine Horror-Bilanz! So schlecht ist der FCB zuletzt vor 14 Jahren in eine Spielzeit gestartet, damals wurden die Bebbi am Ende der Saison Zweiter hinter dem FCZ.
In dieser Saison droht das selbe Szenario, zu übermächtig scheint die Konkurrenz aus Bern. Dabei sprach vor dem Direktduell viel für den FCB: Weniger Verletzte als der Meister, drei Siege en suite, seit dem 15. Februar zuhause nicht mehr verloren. Trotzdem gibts aufs Dach.
Sorgen um seinen Job muss sich Sforza, der noch einen Vertrag bis Juni 2022 besitzt, aber trotz Horror-Bilanz keine machen. FCB-Boss Bernhard Burgener betonte jüngst im Sonntagsblick wie zufrieden er mit der Arbeit seines Trainers sei.
Mehr zum FC Basel
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |