So managt FCL-Anführer Gentner die Luzerner Krise
«Ich tue meine Meinung sehr direkt kund!»

Christian Gentner (36) wurde wegen seiner Erfahrung nach Luzern geholt – und auch, um in einer Krise wie jetzt Klartext zu sprechen! Wie er seine Leaderrolle interpretiert und was Baggio und Del Piero damit zu tun haben.
Publiziert: 29.08.2021 um 11:32 Uhr
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Aktualisiert: 29.08.2021 um 13:03 Uhr
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Seine Leaderqualitäten sind jetzt gefragt: Christian Gentner steht mit dem FCL unter Druck.
Foto: keystone-sda.ch
Marco Pescio

Der Mann hat schon Bundesliga gespielt, als die FCL-Talente Marco Burch (20) oder Yvan Alounga (19) noch im Kindergarten «Versteckis» spielten. Christian Gentner ist diesen Sommer mit unfassbaren 430 Bundesligapartien und zwei deutschen Meistertiteln im Gepäck in die Zentralschweiz gewechselt. Und mittlerweile kann man sagen: Der 36-jährige Deutsche ist auch wohntechnisch definitiv angekommen: «Wir haben vor wenigen Tagen ein Haus ein wenig ausserhalb von Luzern bezogen.»

Im Gegensatz zu den letzten beiden Jahren in Berlin ist diesmal auch seine Familie dabei. Als Gentner unter Urs Fischer für die Union auflief, blieben seine Frau Verena und die beiden Kinder in Stuttgart, wo «Gente» als ehemaliger VfB-Captain Legendenstatus besitzt.

«Es kann laut werden, aber es muss nicht»

«Ich bin schon ziemlich gut integriert, das merke ich an den Sprüchen, die ich bereits ertragen muss», meint der Mittelfeldspieler lachend. Auf seine Rolle im Team angesprochen – gerade in der aktuell schwierigen Situation mit dem 1:4-Fiasko in Genf als negativer Höhepunkt –, wird er aber wieder ernster. Er habe nach der desolaten Leistung gegen Servette das gemacht, was von ihm erwartet werde: «Wir haben die Probleme intern klar und deutlich angesprochen.»

Er sei allerdings «kein Lautsprecher» in der Kabine: «Ich tue meine Meinung in der Regel sehr direkt kund. Es kann laut werden, aber es muss nicht.» Er scheue sich nicht vor Diskussionen oder gar Streitigkeiten, «gleichwohl bin ich dann auch überhaupt nicht nachtragend».

Dass man oft vom «riskanten Spielstil» der Luzerner spreche, störe ihn: «Das ist für mich zu negativ behaftet. Es kann auch attraktiv sein, was wir spielen. Doch dafür muss es natürlich auch funktionieren. Deshalb gehts nun darum, hier ein Gleichgewicht zu finden.»

Doch Gentner ist schon zu lange im Geschäft, als dass er sich die Mühe machen würde, alles zu beschönigen. Er sagt: «Die Tendenz geht klar in die falsche Richtung. Wir brauchen jetzt dringend ein Erfolgserlebnis gegen Lausanne.»

Liebe für Juve und deutschen Hip-Hop

Sein Führungsstil innerhalb einer Mannschaft habe er bewusst nicht von anderen kopiert: «Ich mache es nicht über die Öffentlichkeit, sondern intern. Das ist mein Naturell, das ist meine Art, zu führen.» Trotzdem gebe es Persönlichkeiten aus dem Fussball, die ihn beeindruckt hätten: «Roberto Baggio war grossartig, als ich noch ein kleiner Junge war. Und Alessandro Del Piero dann natürlich auch. Überhaupt hatte ich damals viel Juve im Kopf.»

Geblieben ist überdies auch eine andere Liebe aus früheren Zeiten: jene zum deutschen Hip-Hop. Vorwiegend zu jenem aus Stuttgarter Kreisen: «Fanta Vier, Max Herre oder Cro höre ich heute noch oft in der Freizeit.»

Apropos Freizeit – in ebendieser hat er zuletzt seiner Tochter und seinem Sohn ein FCL-Trikot mit seiner Nummer vier besorgt: «Denn am Sonntag werden sie gegen Lausanne auch im Stadion sein.» Auch deshalb wäre für ihn ein erlösender erster Liga-Sieg im Kellerduell umso wichtiger.

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Mannschaft
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FC Basel
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FC Lugano
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Servette FC
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FC Luzern
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FC St. Gallen
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