Einverstanden: Stade Lausanne-Ouchy hat nichts in der Super League verloren. Allein der Name, viel zu lang. Von der fehlenden Tradition im Schweizer Profifussball ganz zu schweigen. Und doch gibts Gründe, warum SLO in dieser Saison eine Bereicherung für die höchste Schweizer Spielklasse gewesen ist.
Die Fans
«Das sind die herzigsten Ultras der Welt», titelt Blick, als es Anfang Februar zu einem Fan-Aufständli kommt. Ein halbes Dutzend Anhänger stellt die Mannschaft nach einer 0:3-Heimniederlage gegen Luzern zur Rede. Immer wieder klopfen sich die Fans aufs Herz, während sie den Spielern die Leviten lesen. Im kapitalen Alles-oder-Nichts-Duell am Samstag gegen GC sinds deren zwei, die den Weg vom Waadtland nach Zürich finden. Herzig.
Die Pontaise
Wer schon mal im Winter an einem Fussballspiel auf der Pontaise war, der weiss, wie es sich anfühlt, wenn man weder seine Zehen noch seine Finger spürt. Eines der kältesten Stadien der Schweiz versprüht aber trotzdem einen gewissen Charme. Allein die olympischen Ringe am Eingang des 1904 erbauten «Stade Olympique» sind einen Besuch wert.
Das Juwel
Der Hauptgrund, weshalb Stade Lausanne-Ouchy, kurz SLO, in dieser Saison eine Bereicherung für die Liga ist, heisst Ismael Gharbi (20). Der steht bei PSG unter Vertrag und zeigt auch gegen GC, warum er mit dem Ball am Fuss zu den spektakulärsten Spielern der Liga gehört. In der Startphase zieht der Franzose von rechts nach innen, lässt drei, vier GC-Spieler stehen, wiederholt dieses Kunststück nur Minuten später. Es versteht sich von selbst, dass der 1:0-Führungstreffer der Waadtländer nach einem Gharbi-Eckball fällt. Und ja, logisch ists der Zauberfuss, der GC-Goalie Hammel nach einem Freistoss zu einer Traumparade zwingt. An praktisch jeder gefährlichen Aktion ist der offensive Mittelfeldspieler beteiligt, Ende Juni läuft sein Leihvertrag aus.
Die Challenge League wird der Hochveranlagte nicht beehren, SLO hingegen kehrt ein Jahr nach dem Aufstieg dorthin zurück. Das ist sicher. Auch wenn GC-Coach Marco Schällibaum betont, dass es mathematisch noch möglich sei, dass sich die Waadtländer retten. Bei zehn Punkten Rückstand und vier ausbleibenden Spielen ein Ding der Unmöglichkeit.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 15 | 4 | 23 | |
6 | FC Lausanne-Sport | 15 | 2 | 21 | |
7 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
8 | FC Sion | 15 | 0 | 18 | |
9 | BSC Young Boys | 15 | -5 | 17 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 15 | -21 | 12 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 15 | -11 | 10 |