Skandal im Tessin
Eisenstange verfehlt FCB-Profis nur knapp

Im Nachholspiel zwischen Lugano und dem FC Basel (1:3) schrammt die Super League an einer Katastrophe vorbei.
Publiziert: 07.12.2023 um 17:27 Uhr
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Aktualisiert: 07.12.2023 um 22:03 Uhr
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In Lugano fliegt eine Eisenstange in Richtung der FCB-Spieler.
Foto: Shahed Staub/Rotblau-App
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Sebastian WendelReporter Fussball

Man mag sich gar nicht ausmalen, was hätte passieren können. Eine Eisenstange, ein Wurf, eine Gruppe FCB-Spieler – zum Glück bleibts beim Konjunktiv.

Mittwochabend, Tatort Stadion Cornaredo in Lugano. Es läuft die 29. Minute im Nachholspiel zwischen den Tessinern und Basel: Jonathan Dubasin trifft per Kopf zum 1:0 für die Gäste (Endstand 3:1 für Basel). Das Tor fällt direkt vor dem Stehplatz-Block der Heimfans. Und wenige Meter davor feiern die Basler die sechste 1:0-Führung im sechsten Spiel unter Fabio Celestini.

Scheinbar zu viel für die aufgebrachten Tifosi. Es kommt zum Unfassbaren: Plötzlich fliegt eine Eisenstange (!) aufs Feld in Richtung der Basler Jubeltraube. Und verfehlt diese nur ganz knapp. Mehrere Augenzeugen bestätigen, dass das Wurfgeschoss aus dem Tessiner Fanblock gekommen sei.

Basler Spieler heftig erschrocken

Blick weiss: Jene Basler Spieler, die die Attacke mitbekommen haben, sind heftig erschrocken. Das beweist auch das Bild, das FCB-Urgestein Taulant Xhaka auf «Instagram» postet. Darauf zu sehen ist, wie ein Basler die Eisenstange aufhebt, während Xhaka mit seiner Geste die Lugano-Fans scheinbar zu beruhigen versucht und seine Teamkollegen ungläubig auf das Wurfgeschoss schauen. 

Als in der Folge FCB-Linksverteidiger Dominik Schmid Schiedsrichter Alessandro Dudic auf die Eisenstange aufmerksam macht, habe dieser gemäss Blick-Infos die Anweisung gegeben, die Stange zur Seite zu legen.

Der FCB sagt auf Blick-Anfrage: «Wir haben Kenntnis vom Vorfall und sind froh, dass bei der Aktion niemand getroffen oder verletzt wurde.»

Wie konnte es so weit kommen?

Es bleibt beim Schock – zum Glück! Ein Nachspiel wird die hinterhältige Attacke trotzdem haben. Der Vorfall dürfte im Rapport des Sicherheitsdelegierten aufgenommen worden sein und nun zur zuständigen Disziplinar-Stelle der Swiss Football League wandern. Bis zur Verkündung einer Strafe wirds dauern. 

Doch wie konnte es überhaupt zum Skandal kommen? Auf Blick-Anfrage bestätigt auch der FC Lugano, Kenntnis vom Vorfall zu haben. Nachforschungen hätten ergeben, dass die Eisenstange Teil der Choreographie war, mit der die Lugano-Anhänger vor Spielbeginn den neuen Rekordspieler Jonathan Sabbatini ehrten. Der Uruguayer löste am Mittwoch mit seinem 412. Pflichtspiel-Einsatz für die Tessiner den bisherigen Rekordhalter René Morf ab. 

Noch nicht herausgefunden habe man gemäss dem FC Lugano, welche Person oder Personen die Stange geworfen haben. Und wie diese trotz Sicherheitsnetz vor der Fankurve auf den Platz fliegen konnte. 

Geschockt ist man auch im Tessin über den Wurf-Skandal aus dem eigenen Fanlager. Der Klub teilt mit: «Wir verurteilen die Aktion aufs Schärfste und werden alles Mögliche tun, um die fehlbaren Personen zu identifizieren und zu sanktionieren.»

Fakt ist: Die Super League ist am Mittwochabend in Lugano nur haarscharf und mit viel Glück an einer Katastrophe vorbeigeschrammt.

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