Sion-Boss gibt ihm keinen neuen Vertrag mehr
CC serviert Hoarau ab

Er hat YB zu drei Meistertiteln geschossen und den FC Sion in der Super League gehalten. Doch jetzt gibts für Guillaume Hoarau keine Zukunft mehr im Wallis.
Publiziert: 27.04.2022 um 00:16 Uhr
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Aktualisiert: 27.04.2022 um 08:32 Uhr
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Vor einem Jahr spielte Guillaume Hoarau noch, hier in Basel mit Präsident Christian Constantin.
Foto: PIUS KOLLER
Alain Kunz

Es scheint schon ewig weg, der Ligaerhalt des FC Sion in extremis in der letzten Saison. Die schier hoffnungslose Ausgangslage mit dem wochenlangen Verharren auf dem letzten Platz. Bis Guillaume Hoarau explodierte: Vier Tore in den letzten vier Runden. Danach zwei Tore in den Barragespielen. Ja, AirFrance rettete dem FC Sion den Hintern.

Ein Jahr später. Anstatt die Saison nach der ordentlichen Vorrunde in Ruhe beenden zu können, schlittert der FC Sion langsam, aber sicher in eine kleine Krise. Kein Wunder bei nur 38 geschossenen Toren. Das ist bloss eines mehr als der FC Luzern. Nur dank dem Unvermögen der Innerschweizer im Abschluss in Basel haben die Walliser noch sieben Punkte Vorsprung auf den Barrageplatz. Doch nun kommt der erstarkte Meister YB ins Tourbillon und Luzern spielt zuhause gegen den abgeschlagenen Letzten Lausanne. Es kann schnell eng werden.

Hoarau ist viel effizienter als Stojilkovic

Da würden doch Tore von Hoarau guttun. Wie letzte Saison. Doch Trainer Paolo Tramezzani hat andere Pläne. Er sei körperlich nicht auf der Höhe, soll Tramezzani zum Thema Hoarau gesagt haben. Seit sieben Spielen sitzt der Franzose auf der Tribüne. Die drei davor sass er 90 Minuten auf der Bank. Tramezzani spielt lieber mit Filip Stojilkovic vorne. Acht Tore sind der Leistungsausweis des Zürchers. Er trifft alle 287 Minuten. Hoarau? Drei Tore. Eines alle 122 Minuten … Und wenn Stojilkovic mal gesperrt ist, kommt vorne Wesley zum Einsatz. Ein gelernter Verteidiger. So ist das bei Tramezzani.

Präsident Christian Constantin ist das ziemlich egal. Er definiert einen Trainer einzig über die Punkte. Furchtbar unattraktiver Resultat-Fussball ist da nicht mal ein Kollateralschaden. Und daran wird sich auch nächste Saison nichts ändern. Tramezzani hat noch Vertrag. «Deshalb bleibt er mein Trainer», sagt CC. Was für Hoarau, dessen Vertrag ausläuft, bedeutet: Seine Zeit im Walis geht nach zwei Saisons zu Ende. «So ist es», sagt CC. «Ich kann nicht mit einem Spieler verlängern, den der Trainer nicht will und auf die Tribüne setzt.»

«Alles im Leben kommt zu einem Ende»

Keine Zukunft also in Sion. Was macht der Mann nun, der in acht Saisons in der Super League 103 Tore gemacht hat? Er ist eben 38 geworden. Da stellt man sich die Grundsatzfrage: Mache ich weiter? Nun, Hoarau mag sich im Moment nicht zu seiner Zukunft äussern. Indizien gibt er auf Instagram. Er postet bei einem Besuch der Uefa in Nyon ein Foto von sich und seinem Sohn Andrea (13) mit dem Kommentar: «Wenn du deinem Sohn zu erklären versuchst, dass alles im Leben zu einem Ende kommt … Früher oder später. Aber es endet nicht wirklich.»

Was heissen könnte: Es endet als Spieler. Aber es geht im Fussball weiter. On verra – man wird sehen.

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