Auf einen Blick
- Yverdon Sport verliert im Cup gegen Lugano mit 0:2
- Fans fordern die Entlassung von Trainer Alessandro Mangiarratti
- 40 Mitglieder der Fangruppe «KOP14» stürmten nach dem Spiel in die Kabine
Yverdon Sport hat es also nicht geschafft, im Schweizer Cup auf die Siegerstrasse zurückzufinden. Die Waadtländer, die sich in der Super League schwertun, hätten nur zu gerne im Cup für Furore gesorgt – wie 2022, als man den Halbfinal erreichte.
Daraus wurde nichts. Die Yverdoner wurden von einem Lugano, das nicht überragend spielte, mit 0:2 besiegt. Sorgen macht vor allem die Art und Weise des Ausscheidens. Das Team von Alessandro Mangiarratti (46) spielte blutleer und ideenlos.
Nach dem Schlusspfiff machten die Zuschauer im Stade Municipal ihren Spielern mit einem Pfeifkonzert die Enttäuschung deutlich. Als die Akteure den Rasen verlassen hatten, brannten beim harten Kern der Fans die Sicherungen durch. Etwa 40 Mitglieder der Fan-Gruppierung «KOP14» begaben sich in Richtung Umkleidekabinen, fest entschlossen, sich Gehör zu verschaffen.
Der Verein erklärt sich
Im Fokus ihrer Kritik: Coach Mangiarratti, dessen Rauswurf sie vehement fordern. Neben den schlechten Ergebnissen werfen ihm die Fans auch einen zu defensiven Spielstil und fehlendes Spektakel vor. Unter den Fans wurde ein anderer Name laut: Einige wünschen sich die Rückkehr von Marco Schällibaum. Der Zürcher wurde 2023 entlassen, nachdem Yverdon in die Super League aufgestiegen war und in der ersten Liga den hervorragenden achten Platz belegte. Die Realität sieht heute ganz anders aus und so langsam aber sicher überwiegt bei vielen die Wut. Schällibaum wäre nach seiner Entlassung bei GC nun sogar zu haben.
Blick konfrontiert Yverdon, das in der Person des Medienverantwortlichen Loris Tschanz Stellung nimmt. Nachdem sich die Spannung etwas gelegt hatte, schlug der Verein ein Gespräch zwischen drei Vertretern des «KOP14» und dem Präsidenten Jeffrey Saunders (55) vor. Diese dauerte eine Viertelstunde und die Fans konnten ihre Sicht der Dinge darlegen. «Wir wollten mit ihnen in Kontakt treten und haben ihnen zugehört», sagt der Verein, der sich natürlich Sorgen um die Situation macht. «Wir haben volles Verständnis für die Forderungen der Fans und was wir sagen können, ist, dass wir die ersten sind, die mit den aktuellen Ergebnissen unzufrieden sind.»
Zwei Spiele, um die Gemüter zu beruhigen
Zu materiellen Schäden sei es nicht gekommen: «Die Situation wurde sehr gut gehandhabt. Die Sicherheitskräfte haben sofort einen konstruktiven Dialog mit den Fans geführt, um zu verhindern, dass die Situation eskaliert.» Der Verein zeigt sich zwar verständnisvoll und durchaus offen für einen Dialog, verurteilt aber die sehr harten Worte, die gegen Alessandro Mangiarratti verwendet wurden. «Mangiarratti verpiss dich», «Mangiarratti va fan culo» oder ein «Hurensohn» – alles war dabei. «Wir können solche Äusserungen nicht tolerieren», so der Verein.
Die nächste Chance auf den ersten Erfolg nach fünf sieglosen Spielen bietet sich am Samstag gegen GC (18 Uhr). Eine Woche später ist im letzten Spiel des Kalenderjahres der FC Sion zu Gast. Es wird sich zeigen, ob der Trainer die Gunst der Fans zurückgewinnen kann.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Lugano | 17 | 9 | 31 | |
2 | FC Basel | 17 | 22 | 30 | |
3 | Servette FC | 17 | 3 | 29 | |
4 | FC Lausanne-Sport | 17 | 6 | 27 | |
5 | FC Zürich | 17 | 1 | 27 | |
6 | FC Luzern | 17 | 2 | 26 | |
7 | FC Sion | 17 | 3 | 23 | |
8 | FC St. Gallen | 17 | 4 | 22 | |
9 | BSC Young Boys | 17 | -5 | 20 | |
10 | Yverdon Sport FC | 17 | -11 | 17 | |
11 | FC Winterthur | 17 | -23 | 13 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 17 | -11 | 12 |