Auf einen Blick
- YB-Verletztenliste wächst
- Camara gefährdet YB-Sieg mit Platzverweis, Keller kritisiert Unbeherrschtheit
- Vier Gelbschwarze in neun Meisterschaftsspielen vorzeitig unter die Dusche geschickt
Die YB-Verletztenliste ist immer noch sehr lang. Neu hinzugekommen sind Meschack Elia (27), der wegen einer Bauchmuskel-Entzündung gar nicht erst nach Schaffhausen gereist war. Beim Kongolesen wird aber auf einer Day-by-day-Basis geschaut, wann es wieder geht. Und Ebrima Colley (24), der nach einem Rencontre mit dem robusten ehemaligen YB-Junior Ben Schläppi (21) rausmuss: Adduktoren-Beschwerden. Diese dürften indes keinen direkten Zusammenhang mit dem Crash haben. Denn bei diesem war maximal eine Prellung als medizinische Folge denkbar. Weshalb Colley möglicherweise auch länger ausfällt.
Unter Rahmen gabs in neun Spielen viermal Rot
Und nun kommt auch die Rotseuche zurück! Diese hatte unter Trainer Patrick Rahmen (55) grassiert. Gleich vier Gelbschwarze mussten in den ersten neun Meisterschaftsspielen vorzeitig unter die Dusche. Ein No-Go! Das hatte Joël Magnin (53) natürlich sofort erkannt, als er das Team Mitte Oktober übernahm.
Das Thema Disziplin war ein zentraler Punkt seiner ersten Ansprache. Nach dieser resümierte er zufrieden: «Ich gehe davon aus, dass sich das verbessern wird.» Auch, weil er die Geldbussen abschaffte und diese durch «Sozialarbeit» ersetzte. Zum Beispiel dem Leiten eines Juniorentrainings. «Gewissen Spielern geht es finanziell sehr gut. Da muss man andere Ansätze für eine Strafe finden», sagte er damals.
Nun, der Captain in Schaffhausen in Abwesenheit von Loris Benito (32) und David von Ballmoos (29) scheint das Leiten von Kidstrainings zu mögen. Wie anders ist die Unbeherrschtheit von Ali Camara (27) zu erklären, der Schläppi an die Gurgel geht, nachdem dieser Cheikh Niasse (24) weggeschubst hat? So gefährdete der Guineer den YB-Sieg akut. Bei seinem Platzverweis in Yverdon hatte YB zwei Punkte liegenlassen. Diesmal gehts gut. Vor allem, weil die Gastgeber gleich zwei Platzverweise einfangen und danach zu keiner Reaktion mehr in der Lage sind.
Keller spricht Klartext zum Thema Camara
Auch Goalie Marvin Keller (22), der die FCS-Arena wie kein anderer YB-Akteur kennt – als ehemaliger Wiler war dies sein viertes Spiel dort – sprach Klartext zum Thema Platzverweis: «Das war sicher unnötig und darf Ali nicht passieren. Wir werden mit ihm reden müssen.»
Für Keller wars übrigens wohl der letzte Einsatz in der Vorrunde. Denn Magnin hatte dem Zürcher nach dessen letztem Einsatz am 6. November beim 1:2 gegen Schachtar Donezk in Gelsenkirchen in der Champions League noch ein Spiel in Aussicht gestellt. Man darf also davon ausgehen, dass David von Ballmoos am Samstag in Sion, am Mittwoch in Stuttgart und am 15. Dezember im Wankdorf gegen Servette den YB-Kasten hüten wird.
Lauper betont Wichtigkeit eines Auswärtssiegs
Die Rotseuche ist zurück. Aber der YB-Steigerungslauf geht weiter. Auch wenn der Auftritt beim Geldsorgen-gebeutelten Challenge-Ligisten nicht über alle Zweifel erhaben war. Denn erstmals seit den beiden Siegen in der Königsklassen-Qualifikation gegen Galatasaray Istanbul im August (!) siegte YB in zwei Wettbewerbsspielen hintereinander. Unter Magnin zum ersten Mal überhaupt. «Für mich war aber der wichtigste Punkt, dass wir auswärts gewonnen haben», sagte Torschütze Sandro Lauper (28) auf SRF. «Das haben wir in der Vergangenheit selten oder noch fast gar nie geschafft. Die Heimspiele gewinnen wir mittlerweile. In der Meisterschaft waren es ja vier am Stück. Nun siegen wir auch auswärts.»
Der letzte Auswärtssieg datiert in der Tat vom 22. September. 4:1 in Winterthur. Er reicht zurück in die dunkle Rahmen-Ära. Denn vier der fünf Siege in dieser Zeit (einer in der Meisterschaft, einer in der Champions-League-Qualifikation und zwei im Cup) holte YB auswärts. Manchmal sind Statistiken schon verrückt!