«Jeder muss sich hinterfragen»
FCSG-Boss Hüppi leidet nach Cup-Blamage

Wenns brennt, steht Espen-Boss Matthias Hüppi (66) öffentlich hin. Welche Konsequenzen die Cup-Pleite gegen Bellinzona hat. Ob Coach Maassen noch Herr der Lage ist und was es am Sonntag gegen den FCB nun braucht.
Publiziert: 06.12.2024 um 16:27 Uhr
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Aktualisiert: 06.12.2024 um 19:00 Uhr
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FCSG-Präsident Matthias Hüppi: Die Niederlage im Cup bei Bellinzona gibt ihm ordentlich zu denken.
Foto: Pius Koller

Auf einen Blick

  • FC St. Gallen verliert im Cup gegen Bellinzona, Präsident Hüppi ist enttäuscht
  • Hüppi betont Wichtigkeit des Cupziels trotz wiederholter Enttäuschungen
  • FCSG gewann nur 3 von 15 Spielen, wartet seit September auf Heimsieg
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Stefan KreisReporter Fussball

Wer Matthias Hüppi schon mal im Stadion erlebt hat, der weiss, wie heftig dem Vollblut-Espen die 0:1-Pleite im Cup-Achtelfinal gegen Bellinzona emotional zu schaffen macht. «Es tut weh, sehr weh», sagt der 66-Jährige. Er habe nach dem Spiel einen Moment für sich gebraucht und sei froh gewesen, bei der Rückreise alleine im Auto zu sein: «Eine Fahrt über den San Bernardino ist geeignet, um sich seine Gedanken zu machen.»

Zum wiederholten Mal verpasst der FCSG mit dem Cupfinal ein erklärtes Saisonziel vorzeitig. Vor einem Jahr strich man gegen Délemont die Segel, nun wird erneut ein Unterklassiger zum Stolperstein. Wars ein Fehler, vor dem Saisonstart vom Endspiel zu sprechen? War die Versagensangst für die Spieler zu gross? «Nein», sagt Hüppi. «Das ist absolut legitim. Und wir werden dieses Ziel auch in Zukunft ausgeben. Das ist der Anspruch, den unsere Fans haben dürfen.»

Intern wird Klartext gesprochen

Auch für sie tue es ihm richtig leid, so Hüppi. Auf der Reise in Tessin sei er einigen von ihnen begegnet. Dass der grün-weisse Anhang an einem Donnerstagabend zahlreich ins Stadio Comunale reise, sei nicht selbstverständlich. Umso bitterer, dass man die Erwartungen der Fans nicht erfüllt habe: «Wir waren der klare Favorit und haben den Anspruch, gegen Bellinzona zu gewinnen.»

Von öffentlichen Schuldzuweisungen will Hüppi zwar nichts wissen, gleichwohl werde man nicht einfach zum Tagesgeschäft übergehen: «Sie können sich sicher sein, dass wir intern nichts beschönigen und konstruktiv Klartext reden.» Dass die Espen gegen Bellinzona offensiv harmloser agieren als Wespen ohne Stachel, dürfte dem FCSG-Präsidenten nicht entgangen sein. Dass Grün-Weiss von den letzten 15 Spielen bloss drei gewonnen hat und seit Ende September auf einen Heimsieg wartet, ebenfalls nicht.

Zu denken gibt dem FCSG-Präsidenten, dass es sein Klub erneut nicht schafft, über Monate konstant zu bleiben. Bereits unter Peter Zeidler gabs massive Auf und Abs, auch unter Trainer Enrico Maassen folgt nach einem sackstarken Saisonstart der Einbruch. «In dieser Saison ist es wieder extrem. Vom Einzug in die Gruppenphase der Conference League gebe ich keinen Millimeter her, das bleibt ewig. Aber dann verlierst du im Cup gegen einen Unterklassigen und landest wieder unten auf der Achterbahn.»

Ist Maassen noch Herr der Lage?

Dass die Doppelbelastung und das Verletzungspech dem FCSG nicht helfen, ist klar. Darüber reden möchte Hüppi nicht. Weil es nach Ausrede klingen könnte. Auch die Frage, ob Coach Maassen noch Herr der Lage sei, klemmt der Espen-Boss ab. Darüber müsse man mit ihm nicht sprechen. Das ganze Trainerteam habe sein volles Vertrauen, so Hüppi.

Das bedeute aber nicht, dass das Leistungsprinzip im Kybunpark ausser Kraft gesetzt werde: «Jeder Einzelne muss sich hinterfragen, was er beisteuern kann, um für den Sonntag gegen den FC Basel die ganze Energie und Kraft zu mobilisieren», sagt Hüppi.

Und Maassen? Der stellt sich für gewöhnlich immer schützend vor seine Spieler, nach der Bellinzona-Blamage aber scheint der Geduldsfaden auch beim 40-Jährigen gerissen zu sein: «Ich bin wütend und enttäuscht über die unterdurchschnittliche Leistung meiner Mannschaft. Wir müssen härter zu uns sein und härter zum Gegner.»

Damits am Sonntag gegen den FCB nicht den nächsten harten Aufprall gibt.

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