Der VAR-Wirbel im Zürcher Letzigrund? Vergiss es. Die Mätzchen Fayulus vor Shaqiris Elfmeter? Vergiss es. Was mich in den letzten Tagen während den Cup-Achtelfinals am meisten aufgeregt hat, sind einmal mehr die … (Trommelwirbel) Kleber.
Ein Cupspiel in der Schweiz läuft seit Jahren gleich ab. Vor der Partie werden den Spielern rote Kleber mit der Schweizer Sandoz-Trophäe drauf mehr oder weniger waagrecht aufs Trikot gepappt (auch um den Liga-Sponsor abzudecken), und danach kann man genüsslich zuschauen, wie ein Kicker nach dem anderen diesen Kleber verliert und ihn ungewollt auf dem Rasen verteilt.
Ja, ich weiss, der Schweizer Fussball hat durchaus grössere Probleme als abfallende Kleber, trotzdem sind diese Sticker ein Sinnbild für die Provinzialität und Geringschätzung des Schweizer Cups, bei dem seit Jahren der Lack und die Kleber ab sind.
Die Probleme von YB
Wie es richtig geht, zeigt ein Blick nach Deutschland, wo in diesen Tagen ebenfalls die Pokal-Achtelfinals stattfanden. Hier läuft kein Team mit schräg aufgeklebten Stickern rum, hier gibt es Trikots, auf denen auf den rechten Oberarmen das Pokal-Logo aufgedruckt wurde. Aber klar, diese Spezialanfertigungen kosten halt mehr Geld als diese unsäglichen Kleber.
Zurück in die Schweiz. Die Sache mit den Stickern treibt manchmal gar seltsame Blüten, so auch am Mittwochabend im Cupspiel zwischen Schaffhausen und YB. Da es bei den Bernern Probleme mit dem Bekleben gab, wurde in Absprache mit dem Verband kurzerhand entscheiden, ohne Sticker zu spielen. So kam der Liga-Sponsor UBS Helpetica ungewollt zu einer Gratiswerbung.