Seit er weg ist, gehts bergab
Ohne Sutter ist beim FCSG nichts mehr in Butter

Wie der Rausschmiss von Sportchef Alain Sutter (56) mit der St. Galler Talfahrt zusammenhängt. Und welche Aufgaben auf Nachfolger Roger Stilz (46) warten.
Publiziert: 13.02.2024 um 21:38 Uhr
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Aktualisiert: 14.02.2024 um 07:00 Uhr
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Macher: Alain Sutter hinterliess in seinen sechs Jahren beim FCSG Spuren.
Foto: keystone-sda.ch
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Stefan KreisReporter Fussball

Es ist Mitte Januar, zwei Wochen nach seinem Rauswurf, als Alain Sutter auf Instagram ein Foto postet. Zu sehen ist ein Trikot der kosovarischen Nationalmannschaft, die Nummer 5 von Betim Fazliji, dazu ein handgeschriebener Satz, der viel darüber aussagt, wie eng die Beziehung zwischen Spieler und Sportchef gewesen ist. «Danke für alles!! Für die wichtigste Person in meiner Karriere», schreibt Fazliji.

Und er ist mit dieser Meinung nicht allein. Sutter, der nah an der Mannschaft war, fast jedes Training besuchte, sich auch neben dem Rasen für die Spieler interessierte, während der Corona-Pandemie als einer der wenigen fragte, ob es wirklich richtig sei, die Fussballer auf den Platz zu schicken, war allseits respektiert. Daher versteht es sich von selbst, dass der Rauswurf des Sportchefs ein Schock für viele Spieler gewesen ist.

Kader gleicht einem Lazarett

Auch die Fans können die Entscheidung nur bedingt nachvollziehen. «Stets ruhig und nüchtern analysiert, als Sportchef hesch reüssiert. Danke Alain», steht auf einem Banner im Espenblock. Als Grund für den Sutter-Rausschmiss nennt Boss Matthias Hüppi «unterschiedliche Auffassungen rund um die Weiterentwicklung im sportlichen Bereich».

Dumm nur, dass seit Sutters Abgang beim FCSG nichts mehr in Butter ist. Grüsste man unter dem geschassten Sportchef noch vom zweiten Platz, hat man von den letzten fünf Spielen deren vier verloren. War das Kader unter Sutter fast zu gross und auf jeder Position doppelt besetzt, klaffen nun heftige Lücken. Mit Mittelfeldhirn Jordi Quintillà und Captain Lukas Görtler fehlen zwei absolute Schlüsselspieler verletzt, hinzu kommen die Absenzen von Fazliji, Van der Venne, Von Moos und Geubbels.

Zauberte man unter Sutter immer mal wieder ein Ass aus dem Ärmel und konnte Abgänge und Ausfälle antizipieren, gabs unter Nachfolger Roger Stilz erst am Dienstagabend einen ersten Transfer. Vom VfB Stuttgart kommt Sturmtalent Jovan Milosvevic (18) leihweise bis Ende Saison. Aber auch im Zentrum bräuchte es Verstärkung. Noch haben die St. Galler bis Donnerstag Zeit. Dann schliesst das Fenster.

«Wir selber haben uns nie als Dreamteam bezeichnet»
2:50
Hüppi zur Trennung von Sutter:«Wir selber haben uns nie als Dreamteam bezeichnet»

Nun kommt Angstgegner Winterthur

Zwei Tage später empfangen die St. Galler mit Winterthur ihren Angstgegner, von sieben Spielen konnte der FCSG bloss zwei gewinnen. Was den Espen Hoffnung macht, ist die Rückkehr von Abwehrturm Abdoulaye Diaby und Mittelfeld-Ass Christian Witzig. Letzterer verlängerte seinen Vertrag vor kurzem bis Juni 2027.

Es ist eine von bislang wenigen St. Galler Erfolgsmeldungen seit dem Abgang von Sutter.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Lugano
FC Lugano
18
6
31
2
FC Basel
FC Basel
18
21
30
3
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
18
9
30
4
FC Luzern
FC Luzern
18
3
29
5
Servette FC
Servette FC
18
2
29
6
FC Zürich
FC Zürich
18
-1
27
7
FC Sion
FC Sion
18
4
26
8
FC St. Gallen
FC St. Gallen
18
6
25
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
18
-4
23
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
18
-12
17
11
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
18
-10
15
12
FC Winterthur
FC Winterthur
18
-24
13
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