Das mussten ziemlich hemmungslose Tränen gewesen sein, die Sandro Lauper am Ärmel seines Kumpels Christian Fassnacht vergoss. Als er mit seinem ehemaligen Thuner Teamkollegen bei SRF zum Interview antrabte, waren seine Augen immer noch ganz aufgequollen. «Dieser Moment, als da jeder zu mir kam und sich wegen der zwei Jahre Verletzungspause mit den zwei Kreuzbandrissen speziell mit mir freute, war halt schon extrem emotional. Zum Beispiel auch mit Ali Camara, der mit seinem Schienbeinbruch auch lange Zeit out war. Aber ich bin froh, dass ich diese Emotionen zeigen konnte.»
Lauper ist kein «Gränni»
Denn Tränen seien eigentlich nicht typisch für ihn. «Ich ‘gränne’ nicht oft», so Lauper, der vielmehr als Kontrollmensch gilt. Auch wenn er mit seiner Freundin einen traurigen Film schaue, kämen ihm die Tränen nie.
Als sie getrocknet waren, war in der Meisternacht im Wankdorf doch noch einiges los. Jedenfalls mehr, als es Trainer Gerry Seoane vorhergesagt hatte. Der Luzerner hatte davon gesprochen, dass man gemeinsam essen und dann jeder nach Hause gehe. «Wir haben schon gefeiert. Aber unter uns. Nur die Mannschaft und der Staff». Damit die YB-Bubble nicht gefährdet wurde, waren weder Angehörige noch Freunde bei der Mannschaft. «Wir haben dann das eine oder andere Bier oder Glas Wein getrunken und Musik gehört.» Mit wem als DJ? «Diesmal wars Marvin Spielmann, der das auch in der Garderobe oft macht. Allerdings hat jeder so seine Songs eingegeben. Es war ein bunter Mix.» Laupers Beiträge? «Keine. Ich höre so ziemlich alles.»
Weltklasse an der Playstation
Der Mann spielt zuhause lieber … Fussball. Virtuell, an der Playstation. Denn da ist er Weltklasse! Nach jedem Wochenende wird eine Liste mit den besten 200 der Welt des Weekends publiziert. Der Name Lauper stand da schon das eine oder Mal drin. Zum Vergleich: Das ist so, wie wenn man im realen Leben bei Real Madrid Stammspieler ist…
Schon heute, nach einem freien Tag, ist für die frischgebackenen Meister fertig lustig. Da gehts auf den holprigen Rasen des Turnerstadions, um sich auf den Auftritt am Donnerstag in Zürich gegen den FCZ vorzubereiten. YB will natürlich die Meisterschaft nicht verfälschen. «Dazu setzen wir uns wie 2019 zum Ziel, Rekorde zu brechen.» Zum Beispiel: Jenen der wenigsten Niederlagen. Basel hat in zwei seiner acht Meistersaisons nur zwei kassiert. YB steht bei einer. Oder die wenigsten Gegentore. Das ist bisher der FCB mit 31. YB hat heuer erst 21 kassiert. Oder den mit dem grössten Vorsprung. Der liegt bei 20 von YB und Basel. Derzeit stehen die Berner bei 24.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |