In der Rangliste der grössten FCZ-Spieler aller Zeiten nimmt Blerim Dzemaili (38) einen der vorderen Ränge ein. Als er seinen Herzensklub im Sommer 2007 verlässt, geniesst der damals erst 21-Jährige nach zwei Meistertiteln bereits Legendenstatus. Nach seiner Rückkehr stemmt er den Kübel erneut – und wird von der Südkurve endgültig zum König gekrönt.
Zweifel, dass sein Comeback in die Hose gehen könnte, hatte Dzemaili nie: «Ich fühlte mich gut, war physisch parat, habe zuvor sehr, sehr hart trainiert.» Angst, dass er sein eigenes Denkmal beschädigen könnte, hatte der Urzürcher ebenfalls nicht: «Natürlich ist eine Rückkehr immer auch mit einem gewissen Risiko verbunden, aber nach 14 Jahren im Ausland wollte ich heim zu meiner Familie und meinen Freunden. Das war mein Hauptkriterium. Umso schöner, dass ich meine Karriere beim FCZ beenden konnte.»
Gleich im ersten Spiel setzt der Leitwolf dicke Ausrufezeichen, ist beim 4:1-Auswärtssieg gegen den verhassten FCB der beste Mann auf dem Feld. Und das, obwohl er zuvor in China über ein halbes Jahr ohne Pflichtspieleinsatz geblieben ist. «Ich kenne meinen Körper», sagt Dzemaili. Das Comeback sei nicht zu früh gekommen. Dass er sich in der Folge an der Wade verletzte, sei Pech gewesen. Aber gleichzeitig auch ein Segen: «Die Verletzung war für mich eine Erleichterung. Weil ich mich gut erholen und mich auf die neue Saison vorbereiten konnte.»
«Wenn er nicht parat ist, wirds kritisch»
Der Rest ist Geschichte. Unter André Breitenreiter als Trainer und Dzemaili als Mittelfeld-Hirn werden die Zürcher überraschend Meister. Auch weil die ärgsten Konkurrenten aus Basel und Bern hinter den Erwartungen geblieben sind. «YB hat damals eine gute Champions-League-Kampagne gespielt, das hat viel Energie geraubt. Vor Basel aber hatte ich keine Angst. Die hatten gegen uns keine Chance. Wir haben bloss auf YB geschaut», so Dzemaili. Der Meistertitel 2022 sei der schönste seiner Karriere. Weil er unerwartet gewesen sei.
Ob auch Shaqiri mit dem FCB einen Titel holen wird? Dzemaili sagt: «Wenn er parat ist, dann kann es eine Erfolgsstory werden. Wenn nicht, dann wirds kritisch. Er darf den Schweizer Fussball nicht unterschätzen. Es wird sehr physisch gespielt. Und die Gegner haben ein spezielles Augenmerk auf ihn.»
Für die Super League sei Shaq jedenfalls ein Geschenk. Egal, wies am Ende herauskommt. Dzemaili: «Das ist super für den ganzen Schweizer Fussball, dass wieder ein grosser Name in der Super League spielt. Und auch ihm tut es gut, weil er die letzten Jahre doch etwas weg vom Bildschirm gewesen ist.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |