Rückblick auf den Cup-Final 2001
«In der Euphorie flog der Pokal ins Feuer»

Vor 23 Jahren hatte Servette zum letzten Mal die Hände am Sandoz-Pokal. Goran Obradovic, Lionel Pizzinat und Loïc Favre erinnern sich zurück.
Publiziert: 02.06.2024 um 00:18 Uhr
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Aktualisiert: 02.06.2024 um 08:41 Uhr
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Servette gewann 2001 zum siebten Mal den Schweizer Cup.
Foto: Keystone
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Bastien Feller

Es ist Sonntag, 10. Juni 2001, als Servette im Joggeli gegen Yverdon seinen ersten und bislang letzten Titel im 21. Jahrhundert holt. Wenn man 23 Jahre später aufs Matchblatt guckt, scheint der 3:0-Sieg gegen Yverdon eine einfache Sache gewesen zu sein.

«Wars aber nicht», sagt Servettes Regisseur Goran Obradovic. «Der ganze Druck lag an diesem Tag auf uns, es war nicht einfach, damit umzugehen.» Lionel Pizzinat, auch er einer der Cup-Helden von 2001, sagt: «Wir waren zwei bis drei Tage vor dem Spiel abgereist und der Druck stieg mit jedem Tag, der verging. Es war eine tolle Woche, die ich erleben durfte. Ich war in einem Team mit grossartigen Spielern, das bleibt eine sehr gute Erinnerung.»

Zum Selbstläufer wird der Final aber nicht. Um ein Haar hätte Yverdon in der 20. Minute zum 1:1 getroffen, der Schiri aber gibt den Treffer wegen einer angeblichen Abseitsposition nicht. Loic Favre, Sohn des damaligen Servette-Trainer Lucien und im Mittelfeld von Yverdon zuhause, sagt, er sei nicht im Abseits gestanden. «Wenn wir in diesem Moment des Spiels den Ausgleich erzielt hätten, hätte sich die Physiognomie geändert. Es ist schade, dass es damals noch keinen VAR gab.»

Und zum Pech der Nord-Waadtländer trifft Martin Petrov nur neun Minuten später zum 2:0. «Dieses Tor hat uns buchstäblich die Beine weggezogen», sagt Favre. Gleichwohl ist ihm bewusst, dass Servette die klar bessere Mannschaft gewesen sei. «Von der reinen Qualität her waren sie uns weit überlegen.»

Servette gewinnt mit 3:0 gegen Yverdon

Alex Frei setzte den Schlusspunkt, als er kurz nach Wiederanfpiff den dritten Treffer erzielte. Aber sowohl Lionel Pizzinat als auch Goran Obradovic wollen nichts von einem Selbstläufer hören. «Es war ein kompliziertes Spiel», sagt der Serbe, der viermal den Schweizer Cup gewonnen hat (1x mit Servette und 3x mit Sion).

Bei der Pokalübergabe sei es dann speziell gewesen, erinnert sich Pizzinat: «Die Fans kamen auf das Spielfeld und wir hoben den Pokal in ihrer Mitte in die Höhe. Es war schön, aber nicht wie bei anderen Finals, wo die Spieler gemeinsam die Trophäe in die Höhe strecken können. Das bleibt ein kleines Bedauern.»

Der Pokal endet im Feuer

In Genf werden die Cup-Helden dann gebührend empfangen. «Das hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Als wir nach Genf zurückkehrten, stiegen wir auf einen Traktor, um den Weg vom Bahnhof zum Stadion Charmilles zurückzulegen. Es war toll, die Fans und das ganze Team glücklich zu sehen.»

Lionel Pizzinat erinnert sich an eine Feier im Wallis. «Wir waren im Chalet der Eltern von Sébastien Fournier in Veysonnaz und waren mitsamt Pokal dorthin gereist. In der Euphorie ist die Trophäe ins Feuer gefallen, aber zum Glück wurde er nicht beschädigt», lacht der ehemalige Servette-Profi, der bei Bari und Hellas Verona in der Serie B gespielt hat.

Schwer, einen Favoriten auszumachen

Am Sonntag werden diese drei Männer das Finale zwischen Servette und Lugano aufmerksam verfolgen. «Gegen Yverdon gab es einen klaren Favoriten, dieses Jahr könnte es Lugano sein. Sie werden ihr drittes Finale in Folge bestreiten», sagt Pizzinat, der natürlich trotzdem hofft, dass sein Verein den Cup ins Wankdorf holen wird. «Wir sind froh, dass wir die letzten Sieger sind, aber das ist ein Vierteljahrhundert her. Ich wünsche den Spielern, dass sie in die Geschichte eingehen.»

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Servette FC
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FC Luzern
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